La Boum – die Fete geht weiter
Eins zu Zwölf boomt. Eins zu Zwölf ist derzeit, französisch ausgedrückt, la Boum. Wie der gleichnamige Film mit der unvergleichlichen Sophie Marceau. An diesem Boom (oder eben Boum) beteiligt sich Norev seit einigen Jahren mit Erfolg, und bald kommt ein absoluter Hit von Norev in 1:12: die Mercedes Pagode.
La Boum ist ein Kultstreifen und machte die damals 16jährige Sophie Marceau auf einen Schlag berühmt – und zum Schwarm der internationalen Teenager-Jungs. Ende 1980 erschienen, in deutschen Kinos ein Jahr später und im Fernsehen erst 1987, und der Titelsong Reality von Richard Sanderson wurde zur Hymne der Stehblues-Jünger. Damals gab es noch letzte Spielzeugautos. Und was deutlich größer als 1:43 war, hatte eine Plastikkarosserie und darunter Mechanik, Schwungradantrieb, Kabelfernlenkung, vielleicht schon RC-Technik. Es war nicht mehr die Zeit der Mercedes Pagode, der W107 war en vogue. Aber die Pagode gab es auch in groß, in sehr groß, mit Mechanik. Gama machte sie in Plastik, Rex auch, die Schuco-Pagode war aus Blech, ebenso wie die von Bandai und Masudaya (weil die Groß-Pagoden so schön sind, dürfen sie diesen Beitrag zusätzlich illustrieren). Und jetzt Norev, weit weg vom Spielzeug, aber auch in eins zu groß, nämlich als ausgewachsener Zwölfer. Caramini-online genießt das Privileg, dieses Vorhaben erstmals publizieren zu dürfen, ja, ein Vorserienexemplar in frühem Stadium (salopp „Rohling“ genannt) wurde uns anvertraut, und dieses Privileg teilen wir gerne mit unseren geneigten Lesern (mit den ungeneigten natürlich auch). Ein anderer aus der Branche würde in Versalien schreiben, die Info sei weltexklusiv. So dicke tragen wir nicht auf. Was besonders betont wird, klingt unglaubwürdig.
Der „first Shot belegt: Die Pagode wird gut
Der zweite Norev-Mercedes-SL in 1:12: Er belegt, dass die Marke bei Norev mittlerweile eine geschäftstragende Rolle spielt. Der erste ist der 300 SL Flügeltürer, eben erst erschienen, zunächst in Schwarz und Silber als Fachhandelsmodell, aktuell in Tiffanyblau und Panzergrau in limitierter Auflage für den Norev-Webshop. Nun die Pagode. Es ist nicht weit hergeholt, zu mutmaßen, dass danach der R107 folgen könnte. Oder ein 300 SL Roadster von 1957. Aber jetzt erst mal die Pagode. Roher als roh ist unser Muster, ein „first Shot“, nichts ist endgültig. Nichts? Doch, die generelle Machart und Form ist es schon, aber der Norev-Produktmanager Sascha Voss hat noch viel Arbeit im Detail vor sich. Die Form ist phantastisch getroffen. Das können wir jetzt schon sagen. Das wird eine schöne Pagode! Wie gewohnt bei Norev-Zwölfern, nichts zu öffnen, aber lenkbar. Man darf sich nicht von den einzeln eingesetzten Hauben irritieren lassen. Sie sind aus Werkzeuggründen separat, nicht um sie öffnen zu können. Beide große Mercedes SL sind in Eigenregie entstanden, Daimler-Benz steckt nicht als Auftraggeber dahinter.
Das Original gab es zwischen 1963 und 1971 sukzessive in drei Motorisierungen, als 230 SL, 250 SL und als 280 SL, und während dieser Jahre erlebte der Mercedes W113 kleine Evolutionen. Norev baut seine Formwerkzeuge so, dass alle drei Varianten machbar sind, und sogar die US-Exportversion ist eingeplant. So gibt es also unterschiedliche Felgen (frühe mit kleinen Radkappen und außen liegenden Radzierringen, beim 280 SL einteilige Radkappen), die Lenkräder sind typspezifisch, die Außenspiegel auch, und für die US-Version hat Norev Stoßstangenhörner und seitliche Positionsleuchten konstruiert. Interessanterweise war das Facelift des W113 nicht gleichbedeutend mit einer Änderung der Motorisierung, sondern wurde im August 1967 eingeführt, betrifft also auch die letzten 250 SL, nicht nur den 280 SL. Und, so ganz nebenbei bemerkt: Ab August 1970 war der 280 SL mit den Fuchs-Barockalus optional lieferbar.
Der Modellkäufer hat die Möglichkeit, den W113 in drei Aggregatzuständen in die Vitrine zu stellen: natürlich offen, aber Norev liefert ein Hardtop und ein geschlossenes Softtop mit. Wann wird der W113 kommen? Die Fertigung soll laut Voss Ende dieses Jahres erfolgen, die Auslieferung im ersten Quartal 2026. Das heißt, wir werden fertige und auslieferungsbereite Modelle auf der Spielwarenmesse Ende Januar/Anfang Februar zu sehen bekommen. Die erste Farbe wird Weiß sein.
afs




Modellfotos: bat


Foto: Reinhard Veit

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Foto: Archiv afs

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