Black & White
Der Hoffnungsträger von Daimler-Benz heißt CLA, das Einstiegsmodell in die Mittelklasse, sehr elektrisch und seit einem halben Jahr am Markt. NZG macht das Industriemodell für Mercedes und bringt es in eigenen Farben nun auch in den Fachhandel. Und nicht nur das: Von NZG ist auch bereits die Verbrenner-Version erhältlich, deren Vorbild in 1:echt erst im kommenden Frühjahr verkauft wird.

Black and White – die beiden größtmöglichen, farblichen Gegensätze. So heißt ein alt etablierter schottischer Whisky, den sogar James Bond in „Moonraker“ und „Dr. No“ trinkt. Black and White sind die Farben der entgegen gesetzten und sich gleichzeitig ergänzenden Kräfte im chinesischen Taoismus (Yin und Yang), es sind die Farben der Klaviertastatur und des Schachspiels. Und es sind Farben, die Antagonismen symbolisch ausdrücken, wobei das Weiße für das Reine, Gute und Lebendige steht, das Schwarze für das Negative, Diabolische, für den Tod. In der aktuellen Klimadebatte ist die Elektrifizierung des Automobils rein und gut, der Verbrenner, der mit fossilem (tatsächlich schwarzem) Erdöl läuft, wird negativ konnotiert. Das NZG-Duo des Mercedes CLA Coupé macht es genau umgekehrt. NZG macht das brandneue Fahrzeug in zwei Versionen, als C174 BEV (Battery Electric Vehicle) und als C178 HEV (Hybrid Electric Vehicle), das im Original noch gar nicht am Markt ist. Die rein elektrische Version, also der absolute Saubermann, ist bei NZG schwarz (Kosmosschwarz Metallic 191), der hybride Kompromiss mit Verbrenner plus E-Motor hingegen erstrahlt in reinem Weiß (Polarweiß 149). Die Beiden fertigte Keng Fai im NZG-Auftrag (wie das bei allen NZG-Modellen der Fall ist und was für gute Qualität spricht), es handelt sich um ein Industriemodell für Daimler-Benz, das NZG unter eigener Marke auch im Fachhandel anbietet. Unsere beiden Muster sind Fachhandelsmodelle.
Limousinen-Coupé oder Coupé-Limousine
Das Coupé basiert auf der elektrischen Mercedes-„MMA“-Plattform, wie auch die kommenden A- und B-Klasse, GLA und GLB sowie die elektrische C-Klasse, also die EQC Limousine. Das Coupé ist also die Vorhut einer völlig neuen Fahrzeugfamilie, recht dynamisch gezeichnet als viertüriges Fließheck-Coupé mit GT-Allüren und breiten Radläufen – letztlich steht es in der Tradition der seligen Mercedes Viertürer-Coupés namens CLS auf Basis der E-Klasse (C219, C218 und C257 zwischen 2004 und 2023) und, darauf stilistisch aufbauend , auf der C-Klasse (CLA C117 von 2013 bis 2019, danach C118 bis Anfang 2025). Ein viertüriges Coupé ist ein Nischenfahrzeug, „erfunden“ von Rover bereits 1958, nach dessen Auslaufen 1973 aber in Vergessenheit geraten. Vor rund 20 Jahren wurde diese Karosserieform quasi exhumiert und hat seitdem eine relative Popularität als Individuallimousine – nicht nur bei Mercedes, auch bei Porsche, Audi und Volkswagen, wobei VW den Passat CC respektive seinen Nachfolger Arteon jüngst ersatzlos eingestellt hat. Oft wurde dem Viertürer-Coupé ein ebenso dynamisch-flach gezeichneter Kombi zur Seite gestellt und mit der englischen Bezeichnung Shooting Brake geehrt.
In Rom wurde das Limousinen-Coupé oder die Coupé-Limousine im März 2025 als Elektriker präsentiert, Verkauf seit April, der kommende Shooting Brake soll im März 2026 starten. Die Verbrenner-Version, also der C178, soll zur Jahreswende präsentiert werden und ab Frühjahr 2026 verfügbar sein. Serienmäßig hat der CLA ein Panoramadach, das aber nicht geöffnet werden kann, nett sind die rahmenlosen Türen, und die vorderen und hinteren Leuchtenbänder sprechen eben die aktuelle Mercedes-Designsprache. Schwarz ist der reine Elektriker, also der C174, 272 Elektro-PS an der Hinterachse und Heckantrieb (also ein CLA 250+ oder der etwas schwächere CLA 200+). Dieser Wagen verfügt über 800-Volt-Technik, hat aber (noch) keinen DS-DS-Wandler. Deshalb kann der CLA nur an Ladestationen süffeln, die 800-Volt-Technik unterstützen. Weiß ist der Verbrenner C178 mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbo (136, 163 oder 190 PS) plus 27-PS-Elektromotor, Im Gegensatz zum Elektriker ist der Verbrenner ein Fronttriebler (optional Allrad für beide).
Beim Elektriker wie beim Verbrenner: Sternchen im Grill
Der in Rastatt gebaute Mercedes C174 und C178 ist der Daimler-Benz-Hoffnungsträger – und deshalb auch sehr wichtig als Modell im Accessoireprogramm. Interessant ist, dass die Verbrenner-Variante, obgleich als 1:echt-Auto noch nicht am Markt, als Achtzehner bereits vertrieben wird, sowohl im Mercedes-Accessoireshop als auch von NZG. Die optischen Unterschiede sind natürlich gering, eben der Kühlergrill. Beim Verbrenner ist er traditionell gestaltet, denn er muss Kühlluft durchströmen lassen, Mercedes verziert ihn mit unzähligen Mercedes-Sternchen. Dieser Sternenhimmel ziert auch den Grill der Elektrovariante, aber er ist eben geschlossen. Sodann verfügt der Verbrenner über eine Klappe auf der linken Seite, hinter welcher der Benzineinfüllstutzen liegt. Beim Elektriker ist die Klappe für die Ladebuchse rechts. Weiterer Unterschied: Der weiße, also der Verbrenner, zeigt uns seinen Motor und die Haube öffnet mit fein gearbeiteten Scharnieren plus Haubenliftern, beim Elektriker bleibt die Haube zu. Nicht aus Neugierde versuchen, die Haube mit Gewalt zu öffnen! Sie geht wirklich nicht auf. Da dies beim Original ebenso ist, kann man bei beiden von „all open“ sprechen. Die zu öffnenden vier Türen und die Kofferraumklappe teilt sich das Duo. Ein sehr schön ausgearbeitetes Detail sind die Mercedes-Sterne in den Scheinwerfern. Die Ausstattungen sind unterschiedlich. Beide zwar AMG-Line, aber mit unterschiedlichen Felgen, jeweils AMG-18-Zoll-Alus im Fünf-Speichen-Design, einmal tantalgrau lackiert, beim anderen glanzschwarz, schlichtweg Felgen in unterschiedlichem Design. Das Interieur ist so akribisch wie die Außenhaut, der CLA trägt das Armaturenbrett mit dem optionalen MBUX-Superscreen von A-Säule bis A-Säule, das wirkt schon sehr futuristisch.
Der NZG CLA ist auf hohem Industriemodell-Niveau gemacht, die typische China-Qualität, die der Sammler erwartet, gefedert und gelenkt. Schön ist, dass Daimler-Benz das Modell all open in Auftrag gab und nicht, wie bei manch anderen, eher im unteren Mercedes-Segment angesiedelten Modellen, nur mit zu öffnenden Türen. Der Preis beträgt bei NZG 135 Euro, bei Mercedes ist das Modell in anderen Farben und ohne Kennzeichen verfügbar, es ist etwas preiswerter kalkuliert.
afs




Modellfotos: bat


Steckbrief:
NZG 1101/41 Mercedes CLA (C174) 2025 schwarzmetallic und 1100/51 CLA (C178) weiß. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP je 135 Euro.