BMWs Dreier Nummer 4
Auch ein gern und oft getunter Kult-BMW hat seinen Ursprung stets im Serienalltag. Darum heute: Die Faszination des Basismodells, des Dreiers E46 als Viertürer und Touring, neu erschienen bei KK-Scale.
Die Baureihe 3 ist seit nunmehr fünf Jahrzehnten das Rückgrat der BMW-Produktlinie und immer war das Auto auch ein wichtiger Träger der Marken-DNA. Ein neuer Dreier zeigte oft die Richtung der künftigen Designentwicklung des Herstellers und wurde in bis zu fünf verschiedenen Karosserievarianten gebaut als Limousine, Kombi, Coupé, Cabriolet und dem eher exotischen Kombicoupéderivat mit der Bezeichnung Compact. Die erste Generation erschien 1975 im Anschluss an den 02er und war nur als zweitürige Limousine sowie in einer Sonderanfertigung als Topcabrio des Stuttgarter Karosseriebauers Baur erhältlich.
Mit der zweiten Generation begann dann die Auffächerung. Während die beiden ersten Generationen jeweils eigenständig designt waren, ist ab der dritten Baureihe seit 1990 eine Grundlinie gefunden, die bis in die Gegenwart durchdekliniert wird. 1997 erschien der vierte Dreier und er ist es auch, der bis heute mit über 3,2 Millionen Exemplaren in der größten Stückzahl produziert wurde.
Zu dieser Zeit war bereits der bekanntermaßen umstrittene Amerikaner Chris Bangle als Chefdesigner tätig, dessen Handschrift aber erst mit der nächsten Generation erkennbarer wurde. Der E46 entstand jedoch unter der Leitung des Engländers Ian Cameron, der 1992 zu BMW gekommen war und es in der Folge im Konzern bis zum Chefdesigner von Rolls-Royce brachte, wo er die bis heute aktuelle Formensprache entwickelte. Der E46 ist also mehr ein Cameron-Design als eines von Chris Bangle, was an der Fülle der Details und ihrer konsequenten Abstimmung untereinander ablesbar ist, ein immer wiederkehrendes Gestaltungselement bei diesem Designer.
Dennoch ist der E46 ein eher konservatives, wenn auch mit großer Sorgfalt gestaltetes Automobil, das sicherlich auch deswegen so viele Käufer gefunden hat. BMW wäre nicht BMW, wenn es in der Folge nicht viele Hochleistungsversionen gegeben hätte und auch die angesagten Tuner legten zum Teil in spektakulärer Weise Hand an diese kompakte Baureihe mit den berühmte Sechszylinder-Motoren und trugen so dazu bei, dass diese Dreier-Generation noch heute für viele Sportwagenenthusiasten Kult ist, nicht wenige im Rennsport. Auch die viertürige Limousine ist nach wie vor in Tourenwagenrennserien unterwegs.
Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass KK-Scale der Versuchung widerstanden hat, eines diese PS-Monster in 1:18 nachzubilden. Nein, der Hersteller hat sich der Basisversionen der viertürigen Limousine und des fünftürigen Kombis angenommen, sicher auch aus dem Kalkül, dass viele Modellsammler aus dem ehemaligen Kundenkreis des Originals stammen und heute hier eines ihrer geliebten Alltagsautos erwerben können.
Die Ausführung wird der feinlinigen Detailliebe der Originale gerecht und speziell auch im Schwellerbereich hat KK-Scale gute Arbeit geleistet. Dass das Fahrzeug insgesamt nicht so schlank wirkt wie manch anderer BMW, ist dem originalen Erscheinungsbild geschuldet und der Tatsache, dass nicht die üppigsten der Serienräder montiert sind. Viele Dreier sind aber eben genau so herumgefahren und damit komplettiert das Basisserienauto auf ideale Weise die weitaus größere Sammlung von Alpina und M-Versionen der Baureihe E46 in 1:18.
Die Interieurs von KK-Scale sind in aller Regel sehr ordentlich ausgeführt und das ist auch bei diesen Modellen wieder der Fall. Glücklich ist dabei die Wahl eines hellbeigefarbenen Grundtons, weil so die interessante Gestaltung des Armaturenbrettes gut zur Geltung kommt, das mit einer schwarzen Deckfläche (um Spiegelungen zu vermeiden) und Aluminiumapplikationen gefällt. Kontrastpunkte werden durch Schalthebel, rot-schwarze Gurtschlösser und ähnliches gesetzt.
Unsere Modelle präsentieren sich in seriös zurückhaltend gehaltenen Farbtönen. Mittlerweile legt KK-Scale weitere Farbvarianten nach, deren Reiz zum Teil in der Mode der 90er Jahre begründet liegt. Hell- und Dunkelgrünmetallic, zwei rote Lackierungen sowie Silber und Schwarz stehen zur Auswahl. Da KK-Scale im Übrigen nach wie vor der einzige Modellautohersteller ist, der seine Räder auch als Zubehör anbietet, wäre eine Auswahl von alternativen Serienrädern natürlich schon ein feiner Zug, um deren optische Wirkung mit wenig Aufwand spielerisch zu erproben – oder gar richtige Winterreifen auf schwarzen Stahllochfelgen, wieso nicht… Wir wären dabei!
mh

Modellfotos: bat





Steckbrief:
KK-Scale KKDC181462, BMW 3er E46 Touring 1999 dunkelblaumetallic und KKDC181432, BMW 3er E46 Limousine 1999 hellblaumetallic. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP je 79,95 €.