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News 1:18 Solido Ford Focus II RS 2009

Kinetic Design bei Solido

Jetzt auch Solido: Offenbar wartet die Welt auf einen Ford Focus RS der zweiten Generation von Solido und bekommt ihn nun in reinem Weiß und giftigem Grünmetallic als Formneuheit. Der Markenname ist Programm: eine solide gemachte Miniatur, keine Höhepunkte, keine Schwächen.

Jüngst sagte ein Basketballspieler in einem Fernsehkurzinterview, seine Mannschaft solle sich auf den Fokus fokussieren. Recht hat er! Das wollen wir nun auch tun: uns auf den Focus fokussieren. Das ist ja auch ein wirklich gut gewählter Name für ein Auto. Und immerhin ist die Focus-Baureihe mittlerweile der einzige „normale“ Europa-Ford, der noch gebaut wird – bis auch er im Zuge des geplanten und generalstabsmäßig durchgezogenen Ford-Europa-Suizids Ende 2025 eingestellt wird. Angeblich soll ein elektrisches Crossover-SUV ab 2027 den Namen „Focus“ weiter tragen. Das hat dann so viel mit dem althergebrachten, massentauglichen Focus zu tun wie das Elektro-SUV-Coupé namens Capri mit dem echten Ford Capri. Ford denkt sich: Was soll’s! Wir beerdigen ja nur eine Ära. Es waren ja nur zwölf Millionen Focus, die wir innerhalb von 27 Jahren hergestellt haben. Es war ja nur viermal im vergangenen Vierteljahrhundert das meistverkaufte Auto der Welt. Unser junges Management braucht sich ja nicht um solche Petitessen zu scheren. Ratzfatz weg mit dem Alten! Die Zukunft ist elektrisch. – So, nun haben wir uns gehörig auf den Focus fokussiert.

Solido bringt nun (auch) einen Focus RS der zweiten Generation. Dass es davon bereits genügend am 1:18-Markt gibt, kümmert Solido nicht, denn Solido spielt in seiner eigenen Liga, die nicht unbedingt den klassischen Modellautosammler im Fokus (schon wieder!) hat, sondern eher den beiläufigen Käufer, der ein Solido-Modell als Mitnahmeartikel im Supermarkt sieht. Das macht die Modelle nicht schlecht, im Gegenteil. Aber Exklusivität braucht niemand zu erwarten.

Der schnellste Fronttriebler der Welt

Nach vier Jahren Produktionszeit der zweiten Focus-Generation wurde wieder ein RS vorgestellt, nachdem der erste nur ein auf 4501 Exemplare beschränktes Sondermodell mit einjähriger Laufzeit zwischen Oktober 2002 und November 2003 gewesen war (2-Liter-Turbo, 215 PS). Der zweite RS, die Solido-Neuheit, war ein normales Serienauto (2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo, 305 PS, als RS500 sogar 350 PS, der Motor ist die Variation einer Volvo-Konstruktion) und wurde von Januar 2009 bis November 2010 gebaut, also nach dem Focus-Facelift, das zum „Kinetic Design“ führte. Das Styling stammt vom heutigen Ford-Europa-Chefdesigner Murat Güler. Es war sein erster Entwurf für und bei Ford. Der RS konkurrierte in Deutschland mit Kalibern wie Golf R32, BMW 130i und Audi S3, war aber deutlich günstiger. In Großbritannien konkurrierte er mit nahezu nichts, denn dort war Ford damals noch der absolute Platzhirsch. Die typischen Hot-Hatch-Attribute: aggressive Front- und Heckschürze, Diffusor, dramatischer Heckflügel, breite Kotflügel, breite Spur, breite Räder, Schalensitze, Zusatzinstrumente – er war damals mit 263 km/h der schnellste Fronttriebler. Riesige Nachfrage, 11.000 Fahrzeuge wurden gebaut. Es gab drei Außenfarben, Performance Blue, Ultimate Green und Frozen White. Der RS500 trug nur eine Farbe. Am Band wurden alle 500 Wagen in der Ford-Standardfarbe Panther Black Metallic lackiert und kamen dann zum Folien-Spezialisten 3M in Frankfurt/Main, der die Karosserien mattschwarz folierte.

Bei Z-Models waren die CAD-Daten bereits vorhanden. Von Ottomobile gab es den 2009er RS schon Ende 2021 in Ultimate Green, im April 2023 folgte die Le Mans Edition. Darauf aufbauend, konstruierte Z-Models nun ein typisches Solido-Diecast-Modell, zu öffnende Türen, lenkbar, zunächst in Frozen White mit schwarzen Anbauteilen, innen mehr Farbe (Grundfarbe schwarz, Sitze mit knallblauen Akzenten, Türverkleidungen grau/weiß), die Felgen sind silbern. Die zweite Farbe ist Ultimate Green Metallic, sehr hell, der Innenraum hell- mit dunkelgrau, die Sitze mit hellgrünen Akzenten. Proportionen, Dimensionen und Gravuren passen, das Lenkrad dreht sich mit der Bewegung der Vorderräder, fette, verchromte Auspuffendrohre, korrekte Bedruckung, stabil gemacht, geht auch in Kinderhand nicht sofort kaputt. Solido spricht bei seinem Modell von einem Ausstattungspaket namens RS Plus, über das wir nichts herausfinden konnten und wir sehen auch keine Abweichungen zum „normalen“ RS. Womöglich hieß der Focus RS auf dem französischen Markt „Focus RS Plus“. Wir können auch nicht alles wissen… Zumindest scheint sich nun durchgesetzt zu haben, dass auch Straßenautos von Solido 55 Euro kosten. Die 45-Euro-Zeiten für nicht-Rennsport-Autos scheinen vorbei zu sein.

afs

Theoretisch hat Solido nach Frozen White und Ultimate Green nur noch eine Serienfarben übrig. Das reicht Solido nie! Es werden sicherlich viele Tuning- und andere Sonderversionen kommen. Für Solido rechnet sich der Werkzeugbau nur über riesige Stückzahlen. Und die Solido-Klientel nimmt es, was scharfe Versionen angeht, mit der Vorbildhaftigkeit nicht so genau.
Modellfotos: bat

Steckbrief:

Solido S1813102 Ford Focus II RS 2009 weiß und S1813101 dito hellgrünmetallic. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 54,95 Euro.