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Literatur

Lesenswertes: Ami-Schlitten

Priebe, Sönke: Ami-Schlitten; Muscle Cars und US-Straßenkreuzer. Motorbuch-Verlag 2024. 224 Seiten. ISBN 978-3-613-04643-6. Preis 18,95 Euro.

Normalerweise suchen sich Rezensenten die Bücher aus, die ihnen interessant erscheinen und die sie besprechen wollen. Vielleicht beruht das auf Gegenseitigkeit und auch die Bücher wählen die Rezensenten, von denen sie der Meinung sind, dass diese eine adäquate Beurteilung abgeben. Beim vorliegenden Buch hat das nicht funktioniert. Möglicherweise hat der Rezensent sich vom Inhalt etwas anderes erwartet.

Der Inhalt gliedert sich in ein zweigeteiltes Anfangskapitel, das die Situation des Automobilbaus in den USA allgemein beschreibt. Es folgt eine kurze Abhandlung über die Frühgeschichte des Automobils im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unter dem Titel „Early“, das interessanterweise auch die Hot Rods umfasst, die ja erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Bedeutung erlangten. Bevor die US-amerikanischen Hersteller in alphabetischer Reihenfolge in der eigenen Art des Autors abgehandelt werden, schiebt er noch das Kapitel „Horse Power 1945-1974“ ein, um dem Leser die „goldenen“, von PS-starken Fahrzeuge geprägten Jahre näher zu bringen. Mit dem heute fast unbekannten Autohersteller AMC geht er los, der Streifzug durch die automobile Geschichte der Vereinigten Staaten. Chrysler, Ford, General Motors werden mit ihren unterschiedlichen Marken präsentiert. Dabei verhehlt der Autor seine emotionale Distanz zur Firma Ford nicht. In seinen Texten verwendet der Autor Bezeichnungen, die einem wahren Ami-Schlitten-Freak geläufig sein werden, dem Rezensenten nicht (siehe den ersten Abschnitt dieser Buchbesprechung). Wem A-, B- und anderen Bodys, Utility und Personal Luxury sowie Midsize und Fullsize geläufige Begriffe sind, der wird an diesem mit Anglizismen durchsetzten Buch sehr großes Vergnügen haben. Der Rezensent erfreut sich eher am schönen Bildermix aus historischen und aktuellen Fotografien sowie Werksaufnahmen. Sehr schön anzusehen.  Ein Wortgebilde des Autors aus dem Vorwort hat den Rezensenten beeindruckt: „Kontinentalautomobilisierungsmaschinen“. Um noch einmal nach oben zu springen: Das Buch hätte sich diesen Rezensenten nicht auserkoren.

kr