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News 1:18 Minichamps BMW i5 (G60E) 2023

Sieht aus wie ein Fünfer: Der Elektro-Fünfer

Die BMW-Neuheitenoffensive bei Minichamps geht in die nächste Runde: Der aktuelle M5 ist da, eine klassische Limousine mit Batterieantrieb, von Minichamps umgesetzt als klassischer all-Opener mit ohne Motor unter der Vorderhaube. Denn dort ist auch im Vorbild gar nichts.

Ein Fünfer BMW sieht heute aus, wie ein Fünfer BMW heute eben aussieht. Aber er sieht wie ein Fünfer BMW und somit wie eine klassische Limousine aus. Im Gegensatz zum Mitbewerber 250 Kilometer weiter nördlich, wo eine Limousine mit Verbrennermotor aussieht wie eine klassische Limousine, eine Limousine mit Elektroantrieb aber ein völlig eigenständiges Design hat, eine Art One-Box-Design mit bogenförmiger Silhouette, bei der die Übergänge von vorderer Haube zu Fahrgastraum und weiter zum Heckabschluss fließend verlaufen. Daimler-Benz-Chefdesigner Gorden Wagener nennt das „Seamless Design“ (seamless = nahtlos), und nicht zuletzt dieses Design sorgte dafür, dass die elektrische E- und S-Klasse absolut floppten.

Ganz andere Wege ging BMW. Hier kann ein automobil nicht hundertprozentig Eingeweihter einen Verbrenner vom Elektropendant optisch nicht unterscheiden. Sie sehen weitgehend gleich aus, auch wenn sie technisch (nahezu) nichts miteinander zu tun haben – immerhin ruhen sie auf derselben Plattform. BMW mutet mit seiner Designsprache seinen Freunden einiges zu. Aber BMW mutet den Elektrokunden nicht zu, in einem seltsamen Auto zu sitzen, das gar nicht als BMW zu identifizieren ist. Darum hat BMW mit seinen Elektrofahrzeugen zumindest relativen Erfolg, während die großen Batterieautos von Mercedes kaum verkäuflich sind.

Seit Sommer 2023 ist die BMW 5er-Reihe der Generation G60 am Markt, Design Anders Thøgersen. Der Däne hatte zuvor bereits den X5 gezeichnet. Mitten im Hofmeister-Knick, also am Fuße der C-Säule, ist die Zahl Fünf eingraviert. Das ist eine originelle Idee. Während beim Verbrenner in der Niere ein sichtbare Abstandwarnsensor integriert ist, ist sie beim Elektromodell völlig geschlossen (Nierenfunktionsstörung, also Nephropathie). Der seit Oktober 2023 gebaute I5 eDrive40, die Minichamps-Neuheit, leistet mit einem Elektromotor an der Hinterachse 340 PS und kann laut BMW bis zu 580 Kilometer weit stromern. Stärker ist der i5 M60 mit 601 PS dank zweier Elektromotoren, pro Achse einer. Als eDrive40 bedient der i5 jene Kunden, die eine Business-Class-Limousine mit Elektroantrieb benötigen, aber nicht schneller als elektronisch abgeregelte 193 km/h fahren wollen/können/dürfen (genau diese Höchstgeschwindigkeit schaffte auch ein BMW 525 E12 von 1973!). Dafür knackt er die Tempo-100-Marke in schlanken 6 Sekunden. Derweil schwelgt der Fahrer in dynamischen Innenraum-Lichtanimationen und freut sich über ein Lenkrad, das nicht rund ist.

Minichamps lackiert seinen Erstling in Marinabayblau Metallic (eine BMW-Individual-Sonderlackierung) und gönnt ihm 21-Zoll-BMW-Individual-Aerodynamikräder 954, zweifarbig in Jetblack und Silber. Auf das M-Sportpaket hat Minichamps verzichtet. Ein klassischer all-Opener, vier Türen und zwei Hauben gehen auf, das Modell lenkt und federt, kann also alles, was der Sammler erwartet. Aber einen zusätzlichen Gimmick finden wir nicht. Die Vorderhaube (wehe, jemand sagt „Motorhaube“!) öffnet an den von den anderen Minichamps-BMW bekannten, sehr schönen Scharnieren, die nicht nur öffnen, sondern auch die Kinematik dieses Vorgangs herrlich nachbilden. Darunter ist nichts, nur eine schwarze Plastikplatte. Hinten gibt es, dem Vorbild geschuldet, konventionelle Scharniere („Doglegs“). Der Kofferraumboden lässt sich hochheben, was ein Gefummel ist und nichts offenbart. Spaltmaße hat der BMW nahezu keine, alles sitzt perfekt. Der Innenraum, komplett schwarz mit weißen Möbeln und weißen Flächen an Armaturenbrettunterseite und Türinnenverkleidungen, ist gut dekoriert, das Ambientelicht wird durch kaum sichtbare, dunkelblaue Leisten (auf schwarzem Untergrund) wiedergegeben, Innenraum- und Kofferraumboden sind beflockt.

Neben dunklem Blaumetallic ist der i5 auch in mattem Grau und in Weißmetallic lieferbar. In denselben Farben wird er in 1:43 erscheinen, und in 1:87 wird ihn Minichamps ebenfalls realisieren. Ebenfalls angekündigt ist der i5 M60 Touring in 1:18 in drei Farben. Und die BMW-Industriemodelle der 1:18-Limousine (lieferbar seit März 2025) sind ganz anders gefärbt, zudem gibt es dort nicht nur den eDrive40, sondern auch den M60.

afs

Ist zwar ein Elektroauto, sieht aber aus wie ein BMW Fünfer und ist auch einer. Minichamps hat eine gute Miniatur auf die gefederten Räder gestellt, die uns – als Modell! – rundum gefällt.
Modellfotos: bat
Das Armaturenbrett wird von einem „Curved Display“ mit zwei Bildschirmen dominiert. Nach wie vor schmiegt sich das Cockpit um den Fahrer, wie das Paul Bracq seinerzeit erstmals für BMW erdacht hat und was seitdem die BMW-Fahrerposition definiert.

Steckbrief:

Minichamps 110023400 BMW i5 eDrive40 (G60E) 2023 dunkelblaumetallic. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 209,95 Euro.