Kaum dass… und schon…
Bei einem Porsche in Gulfblau schießen Steve McQueen, der Film LeMans und darin der Porsche 917 in den Sinn. Pastellblau, fast schon Babyblau, 70er Jahre. Norev legt den aktuellen 911 GT3 RS ins rasende Paidi-Bettchen und kreiert ein erstrebenswertes Monstrum.
Kaum isser da, isser schon wieder wech. Das gilt für Norev Porsche-Modelle, vor allem die aktuellen, die GT3-Elfer ebenso wie die soeben erschienenen 718er. Da hat selbst Caramini-online Probleme, ein Muster zu bekommen. Einen GT3 mit Weissach-Paket haben wir, trotzdem das Modell seit vielen Monden am Markt ist, noch nicht besprochen. Nun hat einer zu uns gefunden, in gulfigem Hellblau. Eine neue Farbe, kein neues Modell, aber eben das erste, das wir vom 911 GT3 RS Typ 992/I mit Weissach-Paket zeigen können.
Den Norev 911 GT3 ohne Weissach-Paket stellte Caramini-online am 16. Mai 2024 vor. Und soooo viel anders ist derjenige mit Paket ja auch nicht, aber eben doch anders. Was das Weissach-Paket ausmacht, weiß jeder Porsche-Aficionado auswendig; auch wir thematisierten dies schon des Öfteren im Zusammenhang mit den unzähligen Minichamps-Versionen des 911 GT3 RS (deren zwei Neue auch schon wieder auf dem Schreibtisch warten und einer Vorstellung harren). Deshalb kurz, knapp und knackig: Man trägt Carbon, zeigt es und ist stolz darauf, ein automobiles Statement gegen die politisch-korrekte Entcarbonisierung und somit, im Umkehrschluss, für die Carbonisierung des Straßenbildes, man trägt Titan-Überrollbügel, man trägt Felgen in Silber, hinter denen knallgelbe Bremszangen krachen (also Ceramic-Composite-Bremsen), man trägt einen Porsche-Schriftzug an der Flügelunterseite und innen trägt man Grauschwarzdunkelschattiert ohne jedwede farbliche Akzente, jedoch mit erweitertem Leder- und Racetex-Umfang – schlicht und einfach: Man trägt Weissach. Das Carbon setzt Norev professionell um, es glänzt schön und hat dabei eine Oberfläche, die sich haptisch erfühlen lässt („touch me, Boy!“). Norev dachte an alles, was das Paket ausmacht, all diese Carbon-Fitzelchen im Innenraum, Weissach-Logo auf den Kopfstützen, Schaltpaddels aus Magnesium, das Stitching, Norev macht Türgummis als Druckwerke, wo andere nichts machen. Norev macht. Das ist gut.
Gleichsam zeigt der 911 GT3 RS von Norev, dass Norev lernt. Er kratzt an der Perfektion, aber neuere Entwicklungen zeigen, dass es nochmals besser geht – zum Beispiel in Sachen Haubenscharnieren. Nach dem GT3 kamen von Norev der 911 Dakar, der 911 S/T und, erst ein paar Wochen ist es her, die 718er als Spyder und Coupé. Die sind schon wieder einen Schritt weiter als der GT3 RS. Gut so: immer in Bewegung bleiben, nicht stillstehen, stets das Streben nach Höherem. Das ist Porsche zu Eigen, das teilt Norev in Aachen. Irgendwie ist Aachen auch ein bisschen Weissach. Ist Weissach überall? Sollte Weissach überall sein? The Spirit of Weissach…
Das Weissach-Paket kommt auf gut 36.000 Euro, Gulfblau ist eine Farbe nach Wahl, macht den Wagen 15.500 Euro teurer, die Felgen sind serienmäßig und aufpreisfrei in Silber lackiert, die PCCB-Bremsen mit den gelben Sätteln machen den GT3 RS nochmals knapp 10.000 Euro teurer, der seitliche „GT3 RS“-Schriftzug gehört ebenfalls zum Serienumfang – sofern er, wie am Modell, schwarz ist. Insgesamt kommt „unser“ Norev-Modell also, ohne Berücksichtigung von Kleinigkeiten, auf rund 315.000 Euro. Aber konfigurierbar ist ein GT3 RS-Neuwagen momentan ohnehin nicht mehr, die Facelift-Version 992/II steht in den Startlöchern, soll Mitte 2026 kommen.
afs






Modellfotos: bat
Steckbrief:
Norev 187367 Porsche 911 GT3 RS (Typ 992/I) mit Weissach-Paket 2021 hellblau. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 125 Euro.