„GTD“ und doch kein Diesel
„GTD“ klingt nach sportlichem Diesel, zumindest für europäische Ohren. „GTD“ bedeutet in Wahrheit die sportlichste Ford-Mustang-Version, einen zulassungsfähigen Ableger des GT3-Renners. Absolut wildes Gerät und absolut wild von Ixo in zwei Farben umgesetzt.
Der aktuelle Mustang, auch schon wieder drei Jahre alt, darf in der GT3-Klasse rennen. Davon abgeleitet ist die zulassungstaugliche und seit 2025 sogar in Europa lieferbare Version GTD, so stark wie kein Mustang zuvor: dank 5,2-Liter-V8 und Kompressor 826 PS, 325 km/h schnell, in der Basisversion 359.900 Euro teuer, je nach Ausstattung und Land kann es auch mal eine halbe Million sein. Die Österreicher beispielsweise müssen 525.000 dafür hinlegen. Euro, nicht Schilling! Immerhin ist auch eine „Gas Guzzler“-Steuer darauf, denn der GTD ist ein durstiges Biest, das sich im Stadtverkehr 24 Liter vom Feinsten gönnt. Aber er hat so einige Leckereien inhärent, eine semi-aktive hintere Pushrod-Aufhängung, die durch die hintere Trennwand sichtbar ist, die Antriebswelle aus Carbon und ein Achtgang-Doppelkupplings-Transaxle-Getriebe. Innen das Übliche vom Teuren, Wildleder, Carbon, Titan, dann gibt es ein Carbondach als Extra und rote Bremssättel – was der Mensch so braucht. Natürlich nordschleifentauglich: 6.52,072 Minuten, Rekord für ein US-Serienfahrzeug. Was wäre die Welt ohne die Nordschleife!
Der schärfste und radikalste Mustang ever, die Vorstellungskraft der Mustang-Fangemeinde steht kurz vor der Eruption. Ford macht bereits ein Riesenremmidemmi um Sonderfarben und wie sehr die Kunden danach gierten, und die erste Sonderedition namens Spirit of America ist ebenfalls angesagt – typisches US-Marketing eben. Splitter und Flaps, Carbon-Unterboden, verstellbare Flügel, wahnsinnig wichtige Luftführungen, Transaxle – das gab es im Mustang tatsächlich in dieser Kombination noch nie. Kein Wunder, dass die Fangemeinde rotiert. Es sei noch das Kürzel „GTD“ erklärt, natürlich nicht Gran Turismo Diesel. GTD heißt jene IMSA-Rennserie, die der europäischen GT3-Klasse entspricht, und das Kürzel steht für Gran Turismo Daytona, für Amateurfahrer konzipiert.
In 1:43 ist Ixo der Erste in Sachen GTD. In 1:18 die üblichen Verdächtigen, GT Spirit natürlich, MCG und Maisto haben ihn angekündigt, Ixo will ihn ebenfalls in 1:18 bringen. Und wenn die 7500 Originale längst verkauft sind (sind sie angeblich bereits) und das Auto nur noch ein Gebrauchter ist, also in ein paar Jahren, könnte sein, dass sogar AUTOart einen GTD bringen wird. Nun also Ixo, eine wahrhaft prächtige Miniatur. Und ein eigens für das Fachhandelsprogramm konstruiertes Modellauto, keine modifizierte Kioskminiatur, also auf hohem Ixo-Standard, vergleichbar mit 43ern von Norev oder Maxichamps (und letzteren in der Innenraumgestaltung haushoch überlegen). Ixo startet den GTD in zwei Farben, Anthrazitmetallic (Polymimetic Grey) für die Seriöslinge und Tuningrotmetallic (Croma Flame) für die Exaltierten, prinzipiell identisch, aber unterschiedlich dekoriert. Der Graue trägt ein glanzschwarz lackiertes Dach, beim Roten ist es, ebenso wie die Motorhaube, semi-carbonisiert, also eine Art Weissach-Paket für den Mustang GTD, wobei Ixo das Carbon nicht als Druckwerk oder Decal anbringt, sondern leicht strukturiert, was man einfach nachvollziehen kann, wenn man mit dem Fingernagel darüber streicht. Die Modelle sind klasse gemacht, geben die Wildheit des Ponys grandios wieder, breit, aggressiv, massig – da hat Ixo ganze Arbeit geleistet. Allerdings sprechen wir hier auch nicht von der 24,95-Preisklasse. Ixo verlangt dafür 37,95 Euro. Das entspricht Norev und Maxichamps, preislich gleiche Liga. Und doch eine andere: Norev macht kaum mehr neue 43er, so wenig wie Minichamps. Was dort erscheint, ist neuer Wein aus alten Schläuchen. Ixo hingegen investiert in neue Formen.
afs



Modellfotos: bat
Steckbrief:
Ixo MOC 344 Ford (USA) Mustang GTD 2024 rotmetallic und MOC343 anthrazitmetallic. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.