Andere Maßstäbe

News 1:64 AUTOart Toyota Sprinter (AE86) Trueno GT „Initial D“ 1983

Erst Tofu ins Berghotel, dann Hillclimbing

Der legendäre Tofu-Express aus der Anime-Kultserie Initial D hat es AUTOart angetan. Wenn man schon viel Geld für die Lizenz bezahlt, muss man das auch ausnützen. So folgt dem bekannten Toyota Sprinter AE86 in 1:18 nun die Verkleinerung im derzeitigen Trend-Maßstab 1:64. Kleiner zwar, aber auch sehr gut gemacht – AUTOart eben.

Auf unseren Straßen war der Toyota Sprinter (AE86) Trueno GT eigentlich nicht zu sehen, von ganz wenigen Eigenimporten abgesehen. Denn die kultige Schrägheckvariante wurde nie importiert. Toyota-Deutschland beschränkte sich auf das Stufenheck-Coupé unter der Bezeichnung Corolla GT. International sieht die Sache ganz anders aus. Gerade die Schrägheckvariante, also der Trueno oder Levin (je nach Markt) ist der Drifter schlechthin in der japanischen Drifterszene, erlangte Kultstatus als Protagonist in Initial D und ist der Star vieler Computerspiele. Den Modellsammlern ist dieser Sportwagen somit sehr wohl bekannt – auch wegen des perfekten AUTOart-Achtzehners, der 2018 erstmals erschien und 2024 in der „Rival“-Variante folgte (Caramini-online vom 16. Juni 2024). Und die Freunde der kleinen 1:87-Modelle konnten sich über eine Verkleinerung des Toyota Sprinter (AE86) Trueno GT von PCX87 freuen. Jetzt ist die immer größer werdende Schar der 1:64-Sammler dran, denn (wiederum) AUTOart beglückt sie mit einem wunderschönen Modell. Vorbild für alle Maßstäbe war oder ist ein Filmauto, das der Manga-Serie Initial D entspringt, und in einer daraus entstandenen Anime-Episodenreihe und einem Kinofilm neben dem Protagonisten Takumi Fujiwara die Hauptrolle spielt.

Takumi Fujiwara liefert tagsüber Tofu mit seinem Sprinter AE86 in ein Berghotel. Nächtens geht es richtig zur Sache, mit seinen Konkurrenten liefert er sich heiße Bergrennen. Es geht die Berge rauf und wieder runter, mit vielen Drifts bei den Kämpfen auf dem Asphalt. Seine Konkurrenten fahren ebenfalls nicht nur in Japan angesagte, schwer getunte Fahrzeuge wie Skyline GT-R, Mazda RX-7, Lancer Evo und eben Toyota Sprinter AE86. Ach ja, eine Liebesgeschichte darf in der Story natürlich ebenfalls nicht fehlen. Takumi Fujiwara, 18 Jahre alt, kommt bei seinen Tofu-Lieferfahrten mit dem Sprinter, der eigentlich seinem Vater gehört, in Kontakt mit den „Akina Speedstars“ (das Hotel liegt auf dem fiktiven Berg Akina), die illegale Rennen auf den Bergstraßen austragen. Wie die Geschichte weitergeht, muss nicht mehr erzählt werden. Von Episode zu Episode entwickelt sich Takumi Fujiwara weiter, ebenso wie sein Fahrzeug. Aus dem Lieferboten wird ein etablierter Rennfahrer, und aus dem Tofu-Lieferfahrzeug (die japanischen Schriftzeichen auf der rechten Seite bedeuten „Fujiwara Tofu-Geschäft“) ein richtiger Rennwagen.

Zwei Versionen desselben Vorbildes

AUTOart zeichnet beide Versionen nach, das frühere weiße Fahrzeug aus der TV-Serie und jenes ab der vierten Staffel, wenn die Motorhaube einen Carbon-Look erhält und andere schwarze Alufelgen aufgezogen sind. Das Vorbild wurde von 1983 bis 1985 produziert, danach gab es ein Facelift. Takumi Fujiwara fährt die erste Ausführung des AE86. Bis zum Jahr 2000 gab es von jeder Generation des Toyota Corolla auch eine Sprinter-Version. In Japan bot Toyota seine Modelle über unterschiedliche Händlerschienen an, die sich auf kleinere oder größere Fahrzeuge spezialisierten. Der Sprinter, also die sportliche, heckgetriebene Version des Bestsellers Corolla, gab es in Varianten, als Stufenheckcoupé und als Fastback-Coupé mit großer Heckklappe, und je nach Markt hießen sie entweder Levin oder Trueno (Donner auf Spanisch). Angetrieben wurde der Toyota Sprinter Trueno (AE86) von einem 1,6-Liter-Vierzylinder-OHC-Motor mit 130 PS. In Japan ist er ein absolutes Kultfahrzeug, viele Besitzer tunen ihre Fahrzeuge im Initial D-Design.

Das AUTOart-Modell ist, wie gewohnt, sehr schön und in der typischen AUTOart-Composite-Mischbauweise erstellt. Karosserie und Chassis aus Kunststoff, die Innenausstattung aus Zinkdruckguss, um ein ordentliches (und vermeintlich wertiges) Gewicht zu erzielen. Und trotz seiner Größe (oder besser: seiner Kleinheit) ist das Modell nicht funktionslos: Der Toyota kann seine Klappscheinwerfer bewegen, Klappis auf, Klappis zu. Ein netter Gag ist, dass AUTOart dem ursprünglichen Modell, also ohne Carbon-Motorhaube, zwei Schachteln Tofu beilegt. Später, als Rennfahrer, hat Fujiwara es nicht mehr nötig gehabt, Tofu auszuliefern

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Links die „Final Version“ des Toyota Sprinter Trueno von Takumi Fujiwara mit schwarzer Motorhaube, mit dem er als Rennfahrer unterwegs war. Mit dem sehr brav wirkenden Fahrzeug rechts hat er den Tofu ausgeliefert. Auf der rechten Seite tragen beide Modelle den Werbeschriftzug „Fujiwara Tofu-Geschäft“.
Modellfotos: Hans-Joachim Gilbert
Nichts Ungewöhnliches auf Tokioter Straßen: Ein Sprinter AE86 als Initial-D-Replika inklusive des Tofu-Firmenschriftzugs auf der Fahrertüre, selbst das Kennzeichen ist nach Vorbild der Anime-Serie gestaltet. Gesehen im Oktober 2023.
Foto: Tokumeigakarinoaoshima

Steckbrief:

AUTOart 20031 Toyota Sprinter Trueno (AE86) „Initial D“ 1983. Karosserie cremeweiß. Beiliegend zwei Kisten mit Tofu. 20036 dito „Final Version“, mit schwarzer Motorhaube. Keine Tofu-Kisten. Karosserie und Fahrgestell Kunststoff, Inneneinrichtung Metall. Maßstab 1:64. UVP jeweils 35,95 €.