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News 1:87 Brekina Neuheiten Busse und Wohnmobile

Große Busse und kleine Busse

Für die vielen Pkw-Neuheiten von Brekina dürfen Sie sich in Bälde auf eine umfangreiche Präsentation freuen. An dieser Stelle zeigen wir Ihnen diejenigen neuen Modelle, die nicht in diesen Themenbereich passen: Zwei Büssing-Linienbusse, ein VW T3 Karmann-Wohnmobil sowie eine Farbvariante des VW T1 Kleinbusses.

In einem kurzen Abstand lieferte Brekina zwei Büssing-Linienbusse aus, den BS 110 V und den BS 120 N. Der Büssing BS 110 V war einer der ersten Standardbusse, der nach den Richtlinien des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) gefertigt wurde (wie auch von anderen Busfabrikanten). Lange bestimmten diese Linienbusse das Straßenbild unserer Städte, bis sie Anfang der 90er Jahre nach und nach ausgemustert wurden. Der Büssing BS 110 V war quasi die kantige Ausführung des Büssing Präfekt, mit elf Metern Länge. Bei insgesamt 106 Plätzen waren 38 Sitz- und 88 Stehplätze vorhanden. Nach der Übernahme von Büssing durch die MAN trugen die Fahrzeuge noch eine Zeitlang den Büssing-Schriftzug an der Front, später entfiel er und die Bezeichnung lautete MAN SL 195. Das Original des Büssing BS 110 V der Stadtwerke München war auf der Linie 420 von Grünau über Unterhaching zum Wettersteinplatz unterwegs und trägt die typische damalige Lackierung. Der Büssing BS 120 N der Deutschen Bundespost zeichnet ein eher seltenes Fahrzeug nach, ganze zehn Exemplare sind an die Post geliefert worden. Am mittleren Einstieg war ein Briefkasten vorhanden. Das Fahrzeug des Regionalverkehr Münsterland weist schon den MAN-Schriftzug mit Büssing-Löwe an der Front auf. Brekina hat im Zielschild keine Liniennummer angegeben, aber nur Linie 860 fuhr nach Wenningfeld.

Brekina hat zwei Busmodelle auf die Räder gestellt, die in der Umsetzung gegensätzlicher nicht sein können. Die anhand von Katalogbildern in der Szene sofort stark kritisierte Frontscheibe des Büssing BS 110 V stellt sich entgegen den Unkenrufen als gelungen dar, nachdem das Modell nun konkret vor uns steht. Nicht geglückt ist dagegen die Gestaltung des Aufbaus. Defizite sehen wir hier bei den vorderen und hinteren Überhängen, die passen einfach nicht im Vergleich mit Vorbildfotos. Ein fataler Fehler ist die Tatsache, dass die Fenster der beiden Seiten nicht gegenüberliegen, sondern versetzt sind. Einem Modellbahner, der das Modell auf seiner Anlage einsetzt, dürfte dies ziemlich egal sein. Doch die wahren Bussammler tolerieren solche Unzulänglichkeiten nicht. Ganz anders die Miniatur des Büssing BS 120 N, hier passt alles.

Das umstrittene Modell des Brekina Büssing BS 110 V. Auf den ersten Blick eine gelungene Busminiatur. Wer allerdings genauer nachmisst, entdeckt maßliche und maßgebliche Differenzen bei den Überhängen und der Platzierung der Fenster. Da wurde bei der letzten Kontrolle vor der Freigabe zur Produktion nicht aufgepasst. Modellfotos: kr
Front und Heck des BS 110 V sind gelungen, auch die Gestaltung der Frontscheibe passt im Wesentlichen. Die ebenso vorschnelle wie harsche Kritik anhand von Katalogabbildungen war überzogen.
Nicht ganz das richtige Vorbild, aber better than nothing: Büssing Präfekt Standard in VÖV-Ausführung, laut Büssing der erste standardisierte Linienbus nach den Vorgaben des Verbandes Öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV). Das reproduzierte Foto ziert den Titel des Prospektes vom September 1968.
Quelle: Archiv afs
Keine Makel weisen die Modelle des Büssing BS 120 N auf, hier passt alles. Bei der Deutschen Bundespost waren zwar nur zehn Fahrzeuge im Einsatz, aber das Thema Post geht immer.
Die Frontgestaltung vor und nach der Übernahme von Büssing durch MAN. Nur der Büssing-Löwe weist noch auf die Herkunft der Konstruktion hin.

Steckbrief:

Brekina 59150 Büssing BS 110 V 1970. Aufbau hellbeige. IA hellbraun. UVP 32,95 €. 59153 „Stadtwerke München“ cremeweiß/blau. Linie „420 Grünau-Wettersteinplatz“. Kennzeichen „M-XT 3547“. UVP 34,95 €. Jeweils beiliegende Seitenspiegel. 59265 Büssing BS 120 N „Deutsche Bundespost“.  Aufbau gelb mit weißem Dach. IA rotbraun. 59269 MAN-Büssing BS 120 N „Regionalverkehr Münsterland“ 1972. Aufbau hellbeige. IA rotbraun. Linie „Wenningfeld“. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 32,95 €.

Bullis in Variationen

Passend zur Urlaubszeit bringt Brekina ein Wohnmobil mit Alkoven-Aufbau auf der Basis des VW T3 in den Handel. Vier Versionen sind erhältlich, von denen wir drei hier zeigen. Brekina hat das Original sehr authentisch umgesetzt. Zwei kleine Kritikpunkte sind anzumerken: Die Lackierung sind zwar sehr exakt aufgebracht, könnten aber etwas dünner sein. Und das Fahrerhaus ist in den Proportionen nicht ganz gelungen, es ist etwas zu breit. Nichtsdestotrotz ist das Modell eine Bereicherung für jede Sammlung von Wohnmobilen im Maßstab 1:87. Der Aufbau stammt im Vorbild von Karmann, dessen Firmengründer Wilhelm Karmann auf einer Südafrika-Reise auf die Idee des Wohnmobils in Alkoven-Bauweise kam. Die ersten Karmann-Alkovenmobile entstanden ab März 1977 noch auf Basis des VW T2b (und hießen Gipsy). Basis für die Aufbauten bildete ein mit Blech bekleidetes Holzgerüst, innen wurden kunststoffbeschichtete Sperrholzplatten verwendet. Ab 1983 baute Karmann in seinem Werk Rheine die Wohnmobile auf der Basis des T3, sie erhielten die Bezeichnungen Gipsy (Vorbild des Brekina-Modells, 741 Exemplare) und Cheetah. Heute stellen diese Fahrzeuge gesuchte und entsprechend teure Klassiker dar.

Das letzte und kleinste Modell unserer Präsentation hat ein Servicefahrzeug der 1936 gegründeten irischen Luftfahrtgesellschaft Aer Lingus zum Vorbild. Stationiert war der VW T1 Kleinbus auf dem Flughafen Dublin. Das Fahrzeug diente nicht nur für Personaltransporte, auch Fluggäste wurden damit zu den startbereiten Flugzeugen gefahren, die Koffer konnten auf einem Dachgepäckträger transportiert werden. In den 60er Jahren war das Fliegen nicht nur teuer, sondern auch rustikaler. Die grüne Lackierung widerspiegelt die Nationalfarbe der grünen Insel. kr

Rechts der VW T3 Karmann Camper „Gipsy“ in Standardlackierung. Das Fahrzeug in der Mitte versah der Besitzer mit einer Zebra-Lackierung, als wollte er auf Safari gehen (was er vielleicht auch getan hat). Mit dem Gipsy links war ein niederländischer Fußballfan zu den Länderspielen der Oranjes im Ausland unterwegs, denn er wollte kein Spiel verpassen. Natürlich lackierte er sein Wohnmobil in Orange und zeigt stolz sein Nationalbewusstsein (Exklusivmodell MCW).
In den 60er-Jahren gab es auf vielen Flughäfen noch keine Gangways. Die Fluggäste mussten Laufen, wenn sie Glück hatten, stand ein kleiner Bus zur Verfügung, wie der VW T1 von Aer Lingus auf dem Flughafen Dublin.

Steckbrief:

Brekina 33976 VW T3 Karmann Gipsy Camper 1983. FH und Aufbau weiß mit beigen und roten Streifen. IA braun. 33978 dito „Safari“, weiß mit Zebra-Streifen. UVP je 19,95 €. 33979MCW dito „Fußball Fan“, FH weiß, Aufbau orange. UVP 21,95 €. 31629 VW T1 Bus „Air Lingus Aircraft Service“ 1960. Karosserie resedagrün. IA braun. UVP 19,95 €.