Vom Kleinst- zum Lastwagen
Im Busch-Neuheitenpaket des Monats Juli sind drei Formneuheiten enthalten. Zum einen gibt es den putzigen Fiat 500 Trasformabile (eine Cabriolimousine), zum andern ergänzt ein Einachsanhänger das militärische Segment des Angebots von Busch. Zudem darf sich der Multicar 26 über eine neue Absetzmulde mit 2,5 m³ Fassungsvermögen freuen. Zwei Farbvarianten, eine davon aus dem Espewe-Sortiment, vervollständigen unsere Präsentation.
Der ebenso kleine wie legendäre Fiat 500 N (Nuovo) war nicht nur ein sehr erfolgreiches Fahrzeug (über alle Karosserievarianten hinweg wurden von 1957 bis 1977 insgesamt 3.702.078 Exemplare gebaut), er ist auch zum Kultobjekt geworden. Den Zusatz „Nuovo“ erhielt er zur Abgrenzung vom Fiat 500 C Topolino, dessen Nachfolge 1955 der Fiat 600 antrat. Vom 600er übernahm der nuovo 500 die Formensprache, allerdings ein bisschen kleiner. Erst mit einem stärkeren Motor (15 PS statt anfangs deren 13) und einen gegenüber dem Fiat 600 reduzierten Preis stellte sich ein Verkaufserfolg ein. Letztlich war der Fiat 600 in Italien das „Auto del Popolo“, nicht der 500er. Der war selbst kleinwüchsigen Italienern zu winzig. Im Jahr 1965 brachte Fiat den 500 F auf den Markt, nunmehr die Türscharniere vorne anstelle der hinten angeschlagenen „Selbstmördertüren“. Die Leistung stieg auf fulminante 18 PS. Busch hat sich diese Version für die Verkleinerung in den Maßstab 1:87 ausgesucht, als Fiat 500 Trasformabile mit Faltdach über die komplette Dachpartie, mithin als Cabriolimousine. Das offene Dach gewährt beim Modell einen Blick auf die vorbildgerecht spartanische Inneneinrichtung mit separat eingesetztem Lenkrad. An der Front finden wir eingesetzte, transparente Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter sind bedruckt. Leider hat sich Busch das Fiat-Logo auf der verchromten Frontschwinge gespart. Das zusammengerollte Verdeck baut ein wenig zu hoch, der Fahrer hat wenig Chancen auf Rücksicht. Aber die hat er ohnehin nicht, denn wir suchen vergebens einen Innen- oder Außenrückspiegel.
In unserer Präsentation der Busch-Neuheiten vom 30. Juni 2025 zeigten wir das Modell eines VW Brezel-Käfers in „Scheunenfund“-Dekoration. Nach seiner Restaurierung könnte er so toll aussehen wie der zweifarbige Ovali-Käfer, den Busch jetzt den Sammlern anbietet, mit farblich abgesetzten Flanken und Rädern mit Weißwandreifen und Chromfelgen. Etwas anderes als ein restauriertes Modell kann dieser Käfer nicht sein. Denn serienmäßig gab es nur die Cabriolets von Karmann und Hebmüller in Zweifarblackierung. Den gemeinen Käfer hingegen nicht.
Der Multicar 26 als Absetzkipper kann jetzt mehr Ladung transportieren, denn er hat eine große Mulde mit 2,5 m³ Inhalt bekommen. Und Busch hat die Mulde auch gleich beladen, mit Holzscheiten, die an einen Kunden mit Holzofen geliefert werden. Die Multicar-Familie bei Busch wächst.

Modellfotos: kr



Steckbrief:
Busch 48780 Fiat 500 Trasformabile 1965. Karosserie grau. IA rot. 48781 dito resedagrün. IA beige. 48782 dito rot. UVP je 17,90 €
52968 VW 1200 Käfer 1953. Karosserie weinrot mit beigefarbenen Flanken. IA beige. UVP 20,99 €.
42237 Multicar M26 Absetzkipper mit großer Mulde. FH und Aufbau grau. Mulde rot. Holzladung. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 23,99 €.
Die Grenztruppe, die zur Überwachung und Sicherung der Außengrenzen der DDR (land- und seeseitig) eingesetzt wurde, unterstand als eigenständige, bewaffnete Formation dem Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV). Als Mannschaftstransportwagen setzte die Grenztruppe auch Fahrzeuge der Bauart Robur LO 1800 A ein. Busch hat nun ein solches Fahrzeug in der typischen, mattoliven Farbgebung des Originals verkleinert. Vorbildgerecht zeigt sich das Wappen auf den Fahrerhaustüren (runde DDR-Fahne mit grünem Rand). Der Makel des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze wird allerdings der Grenztruppe für immer anhaften.
Der neukonstruierte Einachsanhänger HL 10.00 war vorwiegend für das Militär der DDR, die NVA, gedacht, fand aber auch teilweise bei Landwirten und Rettungsdiensten Verwendung – vor allem nach der Wende. Zugfahrzeuge zum Anhängen finden sich im Busch- und Espewe-Sortiment genügend.

Steckbrief:
Busch 51609 Robur LO 1800 A Mannschaftstransporter „Grenztruppe“ 1961. FH, Pritsche und Plane olivgrün. IA und FG schwarz. Beiliegende Außenspiegel- UVP 34,99 €.
53613 Pritschen-Einachsanhänger HL 10.00. Pritsche und Plane olivgrün. FG schwarz. Beiliegende Deichselspindeln. UVP 18,99 €.
Espewe
Der IFA W50 ist ein fester Bestandteil im Modellprogramm von Espewe. Im Original wurde er in über 70 Grundvarianten gebaut, die mit unterschiedlichen Aufbauten kombiniert werden konnten. Die am meisten produzierte Version stellte der IFA W50 mit Kippaufbau dar, der sich im Gelände bestens bewährte, besonders wenn er mit Niederdruckreifen ausgestattet war. Für die DDR war der von 1965 bis 1990 gebaute IFA W50 ein erfolgreiches Fahrzeug im Export, nicht nur in sozialistische Bruderstaaten, auch in andere Länder, die mit Devisen bezahlen mussten. Über 40 Staaten gehörten zu den Kunden, darunter auch die Sowjetunion. Espewe miniaturisiert den 25.000sten W50, der in die Sowjetunion (CCCP) exportiert wurde und aus diesem Anlass eine besondere Beschriftung erhielt.

Steckbrief:
Espewe 95291 IFA W50 LA 3SK Dreiseitenkipper „25.000 IFA W50 CCCP“. FH braunrot. Pritsche braun. FG schwarz. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 39,99 €.