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News 1:87 Wiking Neuheiten Juli

Hot Rod-Ambitionen und Sahara-Expeditionen

Wiking hat für den Sommermonat Juli hat sehr gemischtes Neuheitenpaket geschnürt, das drei formveränderte Modelle umfasst. Doch nur zwei davon werden im digitalen Prospekt als Formneuheit deklariert. Gut die Hälfte sind landwirtschaftliche und Baufahrzeuge, ergänzt durch einen Lkw und drei Transporter sowie einen Pkw. Als Zubehör gibt es diesmal zwei Kabeltrommeln im „Schwarz Bau“-Design.

Personenwagen und Kleintransporter

Der Volkswagen für Käfer-Aufsteiger: VW präsentierte den 1500 (Typ 3) auf der IAA 1961 in Frankfurt, zunächst als Stufenheck und Variant, 1965 folgte dann der VW 1600 TL (Touren-Limousine) mit Schrägheck und stärkerem Motor. Aber so richtig konnte sich das Fahrzeug nicht durchsetzen, die Bezeichnung „TL“ wurde als „Traurige Lösung“ interpretiert. Wiking vollzog das VW-Facelift des Jahres 1969 schon 1970 nach, die zuvor gerundete Fronthaube erhielt ein eckigeres Design. Das Heck ließ Wiking aber unangetastet, keine vergrößerten Rückleuchten, keine Neuplatzierung des Kennzeichens. Damals war Volkswagen einer der Hauptkunden für Werbemodelle, da mussten die Modelle immer up-to-date sein, auch wenn bei der Umsetzung Kompromisse eingegangen wurden (die verlängerte Front wurde im Modell nicht umgesetzt). Aber in den 70er Jahren gab es auch noch keine Besserwisser, die so etwas bemängelten. Wiking hat dem Modell rote Felgen und Reifen mit Weißwandringen spendiert, sicherlich eine spätere Veränderung durch den Besitzer des Originals. Das ist typisch amerikanisch, der Hot Rod-Stil: Stahlfelgen in Rot, darauf kleine Radkappen („Moon-Caps“) und breite Weißwandflanken an den Reifen.

Nun ist das Quintett der neuen VW T2-Modelle komplett, als fünftes Modell erscheint der Campingbus mit Westfalia-Hubdach. Dieses ermöglichte Stehmöglichkeit im Mittelbereich des Fahrzeugs. Dieses Mal gibt es keine bedruckten Vorhänge, so dass der Blick auf die vorbildgerecht nachgebildete Inneneinrichtung leichter fällt. Das vorne montierte Ersatzrad bekam keine Abdeckung, so ergibt sich eine schöne Variantenvielfalt. Nach Ansicht des Verfassers stellt die neue VW T2b-Serie von Wiking eine gelungene Modellentwicklung dar.

Ein Mercedes O 319 Panoramabus als Feuerwehrfahrzeug, wo gab es denn sowas? Sowas gab es, und zwar bei der Berufsfeuerwehr Hamburg. Das Fahrzeug wurde im Jahr 1960 als Behelfs-Krankentransportwagen zum Transport von sitzfähigen Patienten beschafft. Zudem diente es als Mannschaftstransportwagen und Fahrschulfahrzeug. Es hörte auf den Funkrufnamen „Florian Hamburg 17“. Das einzige im Internet verfügbare Foto zeigt außer einem sehr kleinen Wappen keine Beschriftungen, auch hier ist das Modell also sehr nah am Vorbild. Kleine Abweichungen gibt es beim Blaulicht und beim Signalhorn, aber das ist zu vernachlässigen. Das Original wurde 1973 außer Dienst gestellt.

Der Mercedes 507 D löste im Jahr 1986 seinen Vorgänger ab, bei Wiking-Sammlern als Mercedes 406 und 608 bekannt. Das neu konstruierte Fahrzeug wirkte deutlich kantiger und hatte eine größere Haube. Die Fabrikation des nach seinem ursprünglichen Produktionsstandort Düsseldorf benannten Transporters („Düsseldorfer“) wurde später ins Werk Ludwigsfelde verlagert. Bei Wiking erschien das Modell des Mercedes 507 D im Jahr 1988, ungefähr gleiches Vorbild wie die nun aktuelle Version als Kundendienstfahrzeug des „Mercedes-Benz Service“. Die Farbgebung war damals weiß mit blauer Schrift. Jetzt ist das Modell in Hellazurblau abgespritzt und trägt eine weiße Beschriftung. Wiking zeichnet hiermit eine frühere Vorbildversion nach.

Ganz sicher wurde der neu aufgelegte VW 1600 TL ab Werk nicht mit roten Felgen und Weißwandreifen ab Werk ausgeliefert, sie machen aber aus der grauen Maus ein flottes Automobil. Im Vergleich zum historischen Modell des VW 1600 TL beweist Wiking einmal wieder, was eine umfangreiche Bedruckung bewirken kann.
Modellfotos: kr
Der VW T2b Campingbus mit Hubdach macht das auf der Spielwarenmesse vorgestellte Quintett komplett. Da die Scheiben nicht bedruckt wurden, ist ein Blick ins Innere möglich. Besonders die Campingbusse besaßen ein an der Front montiertes Reserverad. Es nahm dann keinen Platz im Innenraum weg.
Ungewöhnlich ist er schon, der Mercedes O 319 Panoramabus in Feuerwehrausführung. Aber ein ähnliches Vorbild gab es bei der Berufsfeuerwehr Hamburg. Die detaillierten Felgen und die Detailbedruckung werten das betagte Modelldeutlich auf. Zum Vergleich zeigen wir das historische Modell, ebenfalls in Rot.
Beide Mercedes 507 D Kastenwagen sind für den Kundendienst von Mercedes-Benz unterwegs. Das weiße Modell erschien 1988, auch schon eine ganze Weile her. Das Vorbild des hellazurblauen Modells gab es sicher vor der weißen Version. Es weist eine tolle Bedruckung der Details auf, zum absoluten Glück fehlt nur die Bemalung der vorderen Blinker.

Steckbrief:

Wiking 0043 01 Volkwagen 1600 TL 1969. Karosserie achatgrau. IA verkehrsgrau. FG und Radkappen silbern. Felgen rot. Weißwandreifen. UVP 15,99 €.

0318 05 Volkswagen T2b Campingbus mit Campingdach 1972. Karosserie oben weiß, unten rubinrot. Campingdach, Stoßstangen und Felgen weiß. IA braun. FG und Lenkrad schwarzgrau, Radkappen silbern. Beiliegende Anhängerkupplung. UVP 20,49 €.

Wiking 0260 06 Mercedes O 319 Feuerwehr Behelfs-Krankentransportwagen 1960. Karosserie karminrot. FH, Kühlergrill und Signalhorn schwarz. Verglasung getönt. Ein blautransparentes Warnlicht. UVP 15,49 €.

0272 02 Mercedes 507 D Kastenwagen „Mercedes-Benz Service“ 1986. Karosserie hellazurblau. IA, FG und Felgen schwarz. UVP 14,99 €.

Lastwagen

Der Kaelble KDV 22 Z Flachpritschensattelzug in Sandbeige ist für den Verfasser das Highlight der Juli-Auslieferung, nicht nur wegen seiner imposanten Größe. Lastwagen in dieser Farbgebung sind einfach faszinierend, sie umgibt eine Aura von Abenteuer und fremden Ländern.  So mag das Vorbild unseres Modells auf den Ölfeldern im Nahen Osten oder in den Maghreb-Staaten sein Brot (sprich Diesel) verdient haben. Eine tolle Idee von Wiking.


Die Ölfelder des Nahen Ostens oder Nordafrikas waren das Reich des Kaelble Flachpritschensattelzugs. Transportiert hat er hauptsächlich Rohre für den Bau von Pipelines oder Pumpaggregate. Klasse wirken die in einem Grau gehaltenen Reifen, die einen staubigen Eindruck vermitteln sollen, was auch perfekt gelingt.

Steckbrief:

Wiking 0554 08 Kaelble KDV 22 Z Flachpritschensattelzug 1962. Alle Hauptbauteile sandgelb. Dach und Stoßstange weiß. IA und Ansaugstutzen olivgrau. Trilexfelgen. Beiliegende Seitenspiegel und Peilstangen. UVP 34,99 €.

Landwirtschaftliches Gedöns und Baufahrzeuge

Der Lanz Bulldog ist einer der vielen Dauerläufer in der Geschichte der Wiking-Modelle. Er erschien 1973 im Rahmen der Klassiker-Serie und ist seitdem in unzähligen Varianten aufgelegt worden. Das Modell aus dem Juli-Neuheitenpaket ist jedoch etwas ganz Besonderes, denn zum ersten Mal sind über den Hinterrädern Kotflügel montiert (eine heimliche Formneuheit?). Wiking verwendet hier diejenigen vom Porsche Schlepper und montiert sie seitlich an den Aufbau. Dass die Räder nicht exakt zentriert unter den Rädern platziert sind, war beim Vorbild durchaus manchmal der Fall.

Der Case International 1455 XL war ursprünglich eine Entwicklung von Internation Harvester. Nach dem Zusammenschluss mit Case wurde der Traktor noch ganze elf Jahre bis 1996 weitergebaut. Wiking hat den IHC 1455 XL im Jahr 2019 präsentiert, die Case-Version folgte ein Jahr später. Nun gibt es das Modell mit neuem Kühlergrill, eine weitere willkommene Variante.

Auch der Class Muldenkipper Carat 180 TD, der bereits vor 30 Jahren im Wiking-Sortiment debütierte, erhält eine Aufwertung. Die Wiking-Standardräder werden durch solche mit Ballonreifen ersetzt, der Aufbau bekommt auf den Seiten die vollständige Bauartbezeichnung. Zudem ist das Claasgrün etwas heller ausgeführt.

Zwei bekannte Modelle rüstet Wiking zu Baufahrzeugen um, den Deutz-Fahr DX 4.70 Schlepper und den Unimog U 1300 L. Am Deutz-Fahr ist am Heck der Ausleger mit Tieflöffel des Schaeff HR 18 Minibaggers montiert, während der Unimog auf seiner Plattform den gesamten Oberbau des HR 18 trägt. Damit können beide Fahrzeuge den Miniaturbauhof beim Ausheben von Leitungsgräben unterstützen. Wiking hat damit interessante Modelle komponiert, auch wenn natürlich aus formtechnischen Gründen keine Hydraulikabstützungen vorhanden sind.

Links der graue Lanz Bulldog, eines der ersten Modelle von 1973, daneben ein Ladegutmodell für Roco. Dass die aktuelle Version des Lanz Bulldog jetzt Kotflügel bekommen hat, ist dem Verfasser erst auf den zweiten Blick aufgefallen, zumal im Wiking-Pressetext nicht darauf eingegangen wird.
Der Case International 1455 XL und der Claas Muldenkipper Carat 180 TD passen perfekt zusammen, entstanden sie doch fast zur gleichen Zeit. Der Case International 1455 XL hat eine neue Kühlermaske erhalten (links die alte, rechts die neue Ausführung). Beim Claas Muldenkipper hat Wiking die Bauartbezeichnung ergänzt und auf die Räder Ballonreifen aufgezogen (Modell rechts).
Man montiere einen Baggerausleger oder sogar einen kompletten Oberbau eines Baggers, lackiere alles in Pastellorange, schon wird der Miniaturbauhof um zwei nützliche Baufahrzeuge erweitert.

Steckbrief:

Wiking 0880 11 Lanz Bulldog D 1506 1936. Aufbau und Kotflügel basaltgrau. Lenkrad schwarz. Felgen UVP 12,99 €.

Wiking 0397 03 Case International 1455 XL 1990. Aufbau und Dach rubinrot. FG, Fahrerhaus und Auspuff schwarz. Felgen silbern. Beiliegende Außenspiegel. UVP 21,99 €.

0387 03 Claas Muldenkipper Carat 180 TD 1990. Aufbau oben grauweiß. Aufbau unten und FG claasgrün. Felgen rot. UVP 17,99 €.

Wiking 0386 03 Deutz-Fahr DX 4.70 mit heckseitigem Bagger 1983. Aufbau, Fahrerhaus und Baggerausleger pastellorange. FG, IA, Kotflügel, Auspuff und Felgen schwarz. Baggerlöffel schwarzgrau. UVP 19,99 €.

0647 04 Mercedes Unimog U 1300 L Flachpritsche mit Bagger 1975. FH, Plattform, Baggeraufbau und Ausleger pastellorange. Baggerfahrerhaus weiß bedruckt. FG, IA, Ansaugstutzen, Baggerschaufel und Felgen schwarz. Zwei orangetransparente Warnlichter. UVP 31,99 €.

Zubehör

Das Zubehörprogramm von Wiking wird durch zwei Kabeltrommeln im „Schwarz Bau“-Design ergänzt, eine große und ein kleine. Damit lassen sich die vielen Modelle der fiktiven Baufirma Schwarz Bau vorbildgerecht beladen.

kr

Ladegut ist immer gut, wie der Name schon sagt. Mit den beiden Kabeltrommeln lassen sich die vielen Wiking-Modelle mit Schwarz Bau-Beschriftung beladen.

Steckbrief:

Wiking 0018 36 Zubehörpackung Kabeltrommeln „Schwarz Bau“. Je eine Große und kleine Kabeltrommel. Sockel schwarz. Seitenteile patinagrün. Kabelnachbildung bei der großen Trommel schwarz, bei der kleinen hellrotorange. UVP 13,99 €.