Große und kleine Kämpfer und eine fiktive Saga
Keiner hat an den runden Geburtstag der schweren Unimog-Baureihe U 1700 L gedacht. Aber wir haben ja Michi Bloeßl, der Derartiges zum Anlass für ein tolles Wiking-Modellset nimmt, das drei seiner Lieblingsthemen modelltechnisch abdeckt: die Forstwirtschaft, den Baustoffhandel und Porsche. Diese Zusammenstellung sorgte natürlich wieder für Diskussionen. Dabei lässt sich dazu eine plausible, wenn auch fiktive Geschichte erzählen.
Mercedes lancierte vor 50 Jahren die „Schwere Baureihe Unimog“ (SBU) mit der Baumusterbezeichnung 435. Das Fahrzeug mit der kantigen Kabine und dem aus der Lkw-Produktion stammenden Motor löste den Unimog S U 404 ab. Von 1975 bis 1993 verließen 30.726 Fahrzeuge das Daimler-Benz-Werk in Gaggenau. Die acht Baumuster besaßen die Bezeichnungen U 1300 L, U 1700 und U 1700 L. Die vom Kleinen Wiking-Laden miniaturisierten Unimog zeichnen die Baureihe U 1700 L nach. Die beiden Modelle weisen einige Besonderheiten auf. Gemeinsam ist die Ausstattung mit Rädern mit Terrabereifung, um auch auf schwierigem Gelände gut durchkommen zu können, vor allem auf Sand, wo es einer breiten Auflagefläche bedarf. Der erste, moosgrüne Forst-Unimog weist neben zwei orangetransparenten Warnleuchten eine Seilwinde und einen Arbeitsscheinwerfer auf. Der zweite U 1700 L ist in den Farben des Baustoffhandels gehalten. Damit er das dritte Modell im Set, den Autotransportanhänger, ziehen kann, hat er einen separat angesetzten Zughaken bekommen, der tiefer sitzt. Auf dem Anhänger ist ein früher Porsche 911 in Rallye-Version verladen, der in seiner Gestaltung an das Gulf-Design erinnert. Der Porsche 911 rollt auf größeren Rädern mit Sportfelgen (von Typ 964), die gut zur ab 1984 verwendeten Bodenplatte des Porsche 911 SC passen, da diese etwas höher aufbaut. Auf der Fronthaube finden wir zum ersten Mal zwei Zusatzscheinwerfer, auf dem Dach einen Dachträger mit Benzinkanister.
Warum enthält das Set nun neben den beiden Unimog noch einen Rallye-Porsche, der per se eigentlich gar nicht dazu passt? Der Besitzer des Holzhandels und Sägewerks, nennen wir ihn Aloysius Holzer, ist mit dem Eigentümer des Baustoffhandels, Berthold Mörtel, sehr gut befreundet. Beide haben ein gemeinsames Hobby, das Bestreiten von Rallye-Veranstaltungen – der eine ist ein begnadeter Porsche-Fahrer, der andere ein hervorragender Copilot, und zusammen sind sie ein eingespieltes Team. In der Szene der historischen Rallyes sind sie als „Loisl und Berti“ allseits bekannt. Gezogen wird ihr Rennfahrzeug abwechselnd von einem der beiden Unimog, dieses Mal ist der rotorangefarbene an der Reihe. Damit gibt es eine logische Erklärung für die auf den ersten Blick etwas ungewöhnliche Zusammenstellung des neuen Sondersets des Kleinen Wiking-Ladens von Michi Bloeßl. Dieser beweist damit wieder einmal seinen unerschöpflichen Einfallsreichtum.
kr
Modellfotos: kr
Steckbrief:
Wiking 8997 46 Modell 32 Set mit zwei Unimog 1700L, Porsche 911 und Autotransportanhänger. Unimog U 1700 L „Forst“: FH und Pritsche moosgrün. IA, Arbeitsscheinwerfer und Pritscheneinlage quarzgrau. FG, Kotflügel, Seilwinde und Felgen purpurrot. Plane graubeige. Zwei orangetransparente Warnleuchten; dito „Bau“: FH und Pritsche rotorange. IA, FG, Kotflügel, Felgen, Ansaugstutzen und Pritscheneinlage quarzgrau. Plane saphirblau mit Bedruckung „Der große Unimog – Technik mit Zukunft“. Porsche 911 Rallye. Karosserie und Zusatzscheinwerfer wässrigblau. IA, FG und Dachträger quarzgrau. Felgen und Benzinkanister rotorange. Startnummer „911“; Autotransportanhänger: Aufbau und Felgen quarzgrau. Auflage des Sets 1000 Stück. UVP 65,45 €.
