Faszination Modellautos

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Sammeln: AUTOart DeLorean DMC-12 aus Zinkdruckguss und Kunststoff

Systemstreit: Old School contra Composite

Seitdem es die Composite-Machart von AUTOart gibt, fechten Vertreter der alten Schule des Zinkdruckguss-Modellautos gegen die Progressiven, welche die neue Art der metallbeschwerten Kunststoffmodelle favorisieren. Den DeLorean gibt es sowohl als auch. Caramini stellt sie nebeneinander.

Vor acht Jahren starb John Zachary DeLorean. Sein Tod war keine große Meldung. Der Auto Motor Sport war er gerade mal ein paar Zeilen wert. Aber zu seinen Lebzeiten, vor allem zu seinen aktiven, wurde über John Z. DeLorean viel geschrieben. Am meisten im Zusammenhang mit seinem revolutionären Auto und dem spektakulären Ende seiner Firma. Dieses Auto faszinierte viele, aber es faszinierte die meisten zu spät. Begeistert war zunächst die Filmfigur Dr. Emmett L. Brown, der seine Zeitmaschine in einen DeLorean einbaute und diesen dadurch zum heimlichen Star der „Zurück-in-die-Zukunft“-Trilogie (1985, 1989, 1990) machte. Aber auch viele Modellautohersteller. Es gab DeLoreans quer durch die Maßstäbe, vom 1:8-Riesen (ein Partwork-Modell zum selbst Zusammenbauen von Ixo) bis zum Winzling in 1:87 (ein HPE-Modell). Und kein Maßstab dazwischen wurde ausgelassen, am allerwenigsten 1:18. Hier schuf AUTOart einen bemerkenswert schönen DeLorean DMC-12. Und das nicht nur ein Mal. Der DeLorean gehört zu den wenigen Vorbildern, die AUTOart zwei Mal machte – zunächst in der bisherigen und traditionellen Bauweise in Zinkdruckguss. Und dann erneut, nach der Umstellung auf die so genannte Composite-Bauart, in Kunststoff. Alleine das ist es wert, auf die beiden AUTOart-DeLorean einen Blick zu werfen, die beiden grundsätzlich unterschiedlichen Macharten desselben Herstellers zu vergleichen. Und Mister DeLorean, dessen Wirken in den 70er und 80er Jahren auf seinem Höhepunkt war, darf auch wieder ins Gedächtnis gerufen werden – ausnahmsweise ganz ohne konkreten Anlass.

Zwei mal das gleiche Auto vom selben Modellhersteller

2015 stellte AUTOart, mit 1:18-Modellen seit 1999 im Geschäft, von der althergebrachten und landläufigen Machart Zinkdruckguss auf Kunststoff um. Dafür gab es gute Gründe, dagegen auch. AUTOart benötigte recht lange, um seine Jünger zu überzeugen. Mittlerweile haben sich die Sammler daran gewöhnt. Manche sind nach wie vor unglücklich damit. Andere sehen die Vorteile. Die Spaltmaße sind weit geringer. Hauben sind leichter und halten somit an filigraneren Scharnieren auf. Manche Details können besser und feiner dargestellt werden, weil Kunststoff einfach dünner in die Ecken der Formwerkzeuge fließt als Zinkdruckguss. Die Lackierung weist zumeist eine planere Oberfläche auf. Obendrein fühlt sich das Material wärmer an. Und, um ein von manchen Sammler befürchtetes Horrorszenario anzusprechen: Ein Kunststoffauto ist selbstverständlich vor der elenden Zinkpest gefeit. Die Nachteile, von vielen Sammlern überbewertet, sind: Das Gewicht der Modelle ist geringer als bei Zinkdruckguss, was der gefühlten Wertigkeit zuwider läuft. Dem begegnet AUTOart durch Metalleinlagen, unsichtbar im Modell angebracht. Deshalb nennt Gateway, der Hersteller der AUTOart-Modelle, die Machart Composite. Denn Composite, was natürlich englisch ist, bedeutet einen Verbundwerkstoff, auch Kompositwerkstoff genannt. Aber in Wahrheit ist es der falsche Ausdruck. Ein Verbundwerkstoff ist – nomen est omen – die Verbindung zweier oder mehrerer unterschiedlicher Werkstoffe. Bei AUTOart sind sie aber nicht miteinander verbunden. Vielmehr steckt im Kunststoffmodell eben eine Metallerschwernis. Bei einem Ixo-Lastwagen in 1:43 mit Fahrerhaus und Fahrgestell aus Metall sowie Pritsche und Plane aus Kunststoff spricht schließlich auch niemand von „Composite“, und bei einem gewöhnlichen Metall-18er mit Innenausstattung, Bodenplatte und Scheiben aus Kunststoff auch nicht. Nein, dieser Begriff klingt einfach besser als „Kunststoff“ (aus dem schnell das fast schon abwertende „Plastik“ wird), und es ist englisch. That’s all!

AUTOart machte den DeLorean aus Zinkdruckguss und stellte dessen Produktion im Zuge der Umstellung auf Composite ein. Nachfrage bestand weiterhin und AUTOart brachte ihn erneut im Jahre 2017, die Schale eine völlige Neukonstruktion, die Weichteile (Innenausstattung, Räder, Kleinkram) wurden unverändert übernommen. Weil das Modell nicht limitiert und ein Dauerläufer ist, ist es nach wie vor lieferbar. Wenn eine Marge ausverkauft ist, wird bei Bedarf nachproduziert.

Metall contra Plastik: 40 Gramm Unterschied

Zwei unterschiedliche Modelle desselben Herstellers. Unterschiedlich? Ja, natürlich, das 2017er Modell wurde komplett neu konstruiert. Und dennoch: Unterschiedlich? Wenn ein Modellautokonstrukteur mit der Vorgabe, ein Modell auf bestimmtem Qualitätsniveau zu konstruieren, zwei Mal an dasselbe Vorbild herangeht, können die Unterschiede nicht allzu groß sein. Theoretisch dürften auch Modellautos gleichen Vorbilds, aber verschiedener Modellproduzenten kaum unterschiedlich aussehen. Denn es gibt nur genau eine Art, wie ein Modellauto im Maßstab 1:x auszusehen hat – nämlich genau so wie das Vorbild, nur kleiner. Theoretisch ergeben sich die Unterschiede lediglich aus der Machart (Teile zu öffnen oder nicht). Früher, vor allem zu Spielzeugautozeiten, mag man noch das Argument der DNA eines jeden Herstellers in den Zeugenstand gerufen haben. Ein Dinky-Modell sah einfach anders aus als ein Corgi-Modell, hatte die Dinky-DNA. Ein geschulter Junge konnte damals, ohne den Hersteller zu kennen, diesen korrekt benennen (und heute kann das ein geschulter Sammler antiquarischer Modellautos auch). Für aktuelle Modellautos gilt das nur eingeschränkt – vor allem dann nicht, wenn sie mit von den Herstellern gelieferten CAD-Daten konstruiert werden. Wo soll der Produktmanager noch seinen Individualismus einbringen?

Das gilt auch für den AUTOart DeLorean. Auf den ersten Blick sind das konstruktiv gleiche Autos. Auf den zweiten Blick sind Unterschiede zu sehen, aber gravierend sind sie nicht. Beginnen wir mit dem Material. Metall ist schwer, Plastik ist leicht. Muttis Küchenwaage ist unbestechlich: Das Metallmodell wiegt 588 Gramm, das Plastikmodell 548 Gramm, was kaum einen Unterschied der „gefühlten Wertigkeit“ ausmacht. Kunststück! AUTOart hat das Kunststoffmodell ja auch mit einem Metallbatzen beschwert, der irgendwo im Inneren unsichtbar steckt. Aus gutem Grund! Das landläufige Argument der Leichtigkeit, die vermeintlich geringeren Wert suggeriert, soll ja ausgemerzt werden oder, noch besser, gar nicht erst aufkommen.

Generell gleich, doch im Kleinen klare Vorteile für Composite

Der erste, optische Eindruck: Der eine glänzt mehr als der andere. Es ist derjenige aus Metall, der glänzt, das Kunststoffmodell hat eine seidenmatte Oberfläche. Letzteres entspricht dem Vorbild, das über eine unlackierte Karosserie aus gebürstetem, nicht rostendem Stahl verfügt. Offenbar ist das in Kunststoff besser umzusetzen. Das Kunststoffmodell ist lackiert, das Metallmodell hat eine unlackierte Oberfläche, die metallisch behandelt wurde. Insofern entspricht die Metallinterpretation strukturell eher dem Original, aber besser umgesetzt ist die Oberflächengestaltung am jüngeren Plastikauto. Ein wesentlicher Vorteil der Kunststoffmodelle gegenüber den Zinkdruckgussminiaturen, die deutlich geringeren Spaltmaße der zu öffnenden Karosserieteile, ist am DeLorean nicht festzustellen. Aber er gehört eben zu den ersten Composite-Miniaturen von AUTOart. Heute sind die „Shut Lines“ nahezu nicht mehr vorhanden. Bei aktuellen AUTOart-Kunststoffmodellen sieht der Betrachter oftmals gar nicht, ob ein Karosserieteil zu öffnen ist. Er weiß es eben. Das ist natürlich optimal.

Die generelle Anmutungsqualität beider DeLorean ist gleich und gleich gut. Dimensionen, Proportionen, alles stimmig. Unterschiede kann es also nur in der Detailausgestaltung geben. Und da entdecken wir rein äußerlich, also an Karosserie und Rädern, nichts. Allenfalls die Türgriffschale ist beim Neuen etwas feiner gearbeitet. Auch das Chassis offenbart keine signifikanten Änderungen oder gar Verbesserungen. Schraubenlöcher sind anders angeordnet, an manchen Stellen mag eine Oberflächenstruktur leicht differieren, der Schriftzug „Patent Pending“ kam beim neuen Modell hinzu. Doch die Fahrgestelle sind ohnehin bei beiden aus Kunststoff, was soll sich da schon ändern bei der Umstellung auf Composite? Die Innereien, Motorraum, Kofferraum, Interieur: Die Scharniere sind an beiden Modellen gleich filigran gestaltet. Aber am Metallmodell haben sie nicht die Kraft, dem Gewicht der Flügeltüren und der vorderen Haube standzuhalten. Sie klappen von selber zu. Durch das geringere Gewicht halten sie beim Kunststoffmodell offen. Das ist ein gewaltiger Fortschritt.  An der Ausgestaltung des Motors und des Interieurs sehen wir keine Unterschiede, diese Teile erbte das Composite- vom Metallmodell.

Generell halten wir die Composite-Interpretation für das bessere Modell. Die Oberflächengestaltung der Karosserie ist näher am Original, die Hauben halten offen. Bei jüngeren Composite-Modellen ist zudem zu konstatieren, dass es nahezu keine Türspalte mehr gibt und die Lackierung dünner ist und eine noch planere Oberfläche als bei Diecast-Modellen hat. Die „gefühlte, höhere Wertigkeit“ von Zinkdruckguss gegenüber Kunststoff sehen wir nicht und wir sprechen sie generell ab. Gewicht ist nicht gleichbedeutend mit Qualität. Ein Kilo Blei wiegt mehr als 100 Gramm Platin und ist dennoch weniger wert. Kunststoff fühlt sich wärmer an als Zinkdruckguss. Aber auch das ist kein Qualitätsmerkmal. Immerhin der Preis: AUTOart versprach damals, bei der Umstellung von Zinkdruckguss auf Composite, es verbillige die Modelle. Das stimmte. War der Metall-DeLorean im Jahre 2015 mit 285 Euro veranschlagt, so kostete die Kunststoffversion anno 2017 genau hundert Euro weniger – um allerdings heute, sieben Jahre später, wieder auf dem 2015er Niveau angelangt zu sein, nämlich UVP 284,95 Euro. Dies bedeutet, dass es zwischen dem 2015er und dem 2024er Preis keinen Unterschied gibt. Und wir alle wissen, um wie viel sämtliche Waren seit dieser Zeit teurer geworden sind, auch und insbesondere Modellautos. Und wir wissen auch, dass die (meisten) Menschen seither mehr verdienen.

Ein Auto, sicher, ökologisch und ethisch

John Z. DeLorean, Sohn rumänischer US-Einwanderer, hatte den „american Dream“, eine eigene Autofirma zu gründen, im denkbar schlechtesten Augenblick – nämlich Anfang der 70er Jahre. 1973/74, im Zuge der so genannten Ölkrise und in Folge der Diskussion um das Automobil schlechthin, änderten sich die Parameter. Weg vom Spaß beim Autofahren, hin zu Spritsparen, Unfallsicherheit und Vernunft. Doch zu diesem Zeitpunkt war DeLorean bereits so weit, dass seine Sportwagenpläne unumkehrbar waren. Hätte er lieber einen nachhaltigen Kleinstwagen konstruieren lassen! Doch der ehemalige General-Motors-Manager und „Vater“ der Pontiac Muscle Cars wollte Rache und mit GM abrechnen. Dort wurde er nicht wie erwartet auf einen Präsidentenposten befördert, weshalb er unter lautem Schimpfen kündigte. Seine Vision: ein sicheres, ökologisches und ethisches Automobil – eben in Form eines Sportwagens, nicht eines City-Flitzers.

Der DeLorean DMC-12 war eine hoch interessante Konstruktion mit unlackierter Karosserie aus Kunststoff, beplankt mit rostfreiem Stahl, und Flügeltüren sowie untermotorisiert mit dem PRV-V6-Motor, er wurde international berühmt durch die Film-Trilogie „Back to the Future“. Eine US-Produktion wäre zu teuer gekommen, die sozialdemokratische britische Regierung unter James Callaghan förderte die strukturschwache Region um Belfast in Irland, und so wurde der DMC-12 dort gebaut. Aber die USA hatte er stets im Visier. Als, nach epischen Anlaufschwierigkeiten, gerade der Verkauf beginnen sollte, gab es 1979/80 die zweite Ölkrise und damit eine riesige Automobilkrise vor allem in den USA. Schon wieder traf John DeLorean treffsicher den ungünstigsten Moment. Die nunmehr konservative britische Regierung unter Margret Thatcher beharrte auf der Rückzahlung eines Riesenkredites für die irische Firma, DeLorean konnte nicht zahlen, Insolvenz 1982. Private Investoren fand er nicht und ging einem Drogenschmuggler und Geldwäscher, der nebenberuflicher Geheimdienstinformant war, auf den Leim. Das FBI warf ihm vor, er habe 60 Pfund Kokain im Gesamtwert von damals rund 60 Millionen Dollar in die USA einschmuggeln wollen. Mit diesem Rauschgiftdeal, so das FBI, hätte DeLorean seine Autofirma retten wollen – plus seine Supervillen an der amerikanischen Ost- und Westküste. Erschwerend kamen verschwundene 17,5 Millionen Dollar aus dem Firmenvermögen hinzu, wovon sich 8,5 Millionen auf DeLoreans Privatkonten wieder fanden. Das war sein Ende als Geschäftsmann und der Anfang einer jahrelangen Posse in den Klatschmedien. Die interessierten sich vor allem für seine schöne Ehefrau Cristina Ferrare, die während der „Affäre DeLorean“ unumstößlich zu ihm hielt. Letztlich kam er unbescholten aus der Sache heraus, war aber geschäftlich ruiniert, Privatinsolvenz. Das war dann auch dem hübschen Model Ferrare zu viel (oder besser: zu wenig): Scheidung. Danach erlebte DeLorean noch (medial) unauffällige Jahre bis zu einem tödlichen Schlaganfall 2005.

Ein Auto, unausgereift, untermotorisiert und zu teuer

21 Monate war der DeLorean DMC-12 in Produktion, 8583 Exemplare entstanden. So richtig gut verkäuflich waren sie erst, als alles vorbei war. Nach dem ersten Teil von „Back to the Future“ 1985 begann ein Run auf die Autos, zuvor hatte sie kaum jemand haben wollen. Der erste, vom Designer Giugiaro modellierte Prototyp stand 1975 auf den Rädern, der erste fahrfertige 1977, und letztlich wurde aus der Mittelmotorkonstruktion ein Heckmotorwagen. Unter Zeitdruck entwickelte Lotus das Konzept zur Serienreife, völlig neues Fahrgestell in der Art des Lotus Esprit (gegabelter Zentralrohrrahmen). Lotus arbeitete gut, aber der DeLorean DMC-12 kam unausgereift mit Kinderkrankheiten und einem viel zu schwachen Motor (2,8-Liter-V6 mit kastrierten 132 PS, im Talbot Tagora leistete er immerhin 166 PS) auf den Markt. Die Karosserie litt unter mangelnder Passgenauigkeit, die Flügeltüren waren zu schwer (wie beim AUTOart-Modell aus Metall!), klemmten und waren undicht. Es folgten vernichtende Kritiken seitens der Presse und Öffentlichkeit. Dabei dürfte auch Neid über den Selfmademan DeLorean eine Rolle gespielt haben, dem man nicht gönnen wollte, aus dem Nichts eine neue Autofirma geschaffen zu haben.

Ein Auto, bekannt aus Film und Fernsehen und plötzlich begehrt

DeLoreans standen sich in Belfast auf Halden die Reifen platt. Mister DeLorean konnte und wollte nicht loslassen und seinen feinen Lebensstil weiter führen, er traf etliche Fehlentscheidungen, die letztlich die 2500 Fabrikmitarbeiter ihren Job kosteten. Denn DeLorean weigerte sich, die Vertriebsrechte abzugeben, was nach der Pleite einer neuen Firma die Möglichkeit eröffnet hätte, weiterhin DeLoreans zu produzieren. Denn nach dem „Back-to-the-Future“-Film und mehreren Auftritten in Musikvideos waren die Autos plötzlich gefragt. Zuvor hatte es zu viele gegeben und niemand wollte sie, danach wollten viele einen DeLorean, aber er konnte nicht mehr gebaut werden. Letztlich also ein Drama, wie es nur in den USA spielen konnte. Der letzte Aufguss dieses Dramas übrigens lautet, dass der DeLorean DMC-12 sogar das Design von Elon Musks Tesla Cybertruck, gezeichnet von Franz von Holzhausen, beeinflusst haben soll, der ebenfalls aus rostfreiem Stahl besteht.

afs

Links Composite, rechts Metall: Das einzige, gebürstete Modell in der Sammlung. Was ist gebürstetes Aluminium? Das ist ursprünglich glänzendes Alu, das mit Schmirgelpapier, maximal bis 320er Stärke, in nur eine Richtung geschliffen und anschließend mit Klarlack versiegelt wird. Und warum macht man das, welchen sittlichen Nährwert hat es? Keinen. Es sieht gut und interessant aus. Heute ist der Carbon-Look in Mode. In den 80ern war es der Look von gebürstetem Alu. Jede damalige Hifi-Anlage hatte diese Oberfläche. Aber eben nur ein Auto, der DeLorean.
Modellfotos: bat
Ein Paar weißer Handschuhe lag dem Metallmodell bei, bedruckt mit dem Auto-Art-Logo. Jedes Anfassen des Modells wäre eine Freude für einen Kriminalkommissar. Kein Fingerabdruck bleibt verborgen, jede einzelne Papillarlinie hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Auto Art will uns durch die freundlich beigelegten Handschuhe sagen: „Enthusiasten, gebraucht sie, zieht sie an. Es ist besser für das Modell.“
Das Plastikmodell gibt den Anblick des Vorbilds besser wieder. Gebürstetes Aluminium nachzubilden, scheint in Kunststoff besser zu funktionieren als in Zinkdruckguss.
Das Gesetz der Schwerkraft am Metallauto: Alles geht auf, doch nur die hintere Klappe hält auf.
Die unendliche Leichtigkeit des Seins am Kunststoffauto: Alles geht auf und alles hält auf.
Die feinen Haubenaufsteller haben mit Plastik leichtes Spiel. Hübsch ist, dass der Kofferraumboden mit einer Art Leder ausgelegt ist.
Was einem Renault 30 TS gut zu Gesichte steht, beflügelt noch lange keinen DeLorean, muss ihn aber antreiben. Wer vom Äußeren des Fahrzeugs begeistert ist, ist vom Klang des Motors enttäuscht. Aber sicher nicht vom Anblick des AUTOart-Motors.
So hat ihn der Cineast in Erinnerung: DeLorean DMC-12 als Back-to-the-Future-Filmauto, hier als Ausstellungsstück vor den Universal Studios in Kalifornien.
Foto: Universal Studios
Und so bekommt ihn der Autofan manchmal zu sehen: DeLorean als Serienfahrzeug in automobilmondäner Umgebung. Und immer die Flügel oben. Das macht was her!
Foto: afs
Der Mann hinter dem DeLorean war John Zachary DeLorean. Ein Selfmade Man, wie er im Buche steht. Sein Aufstieg und Fall begeisterte die US-amerikanische Öffentlichkeit.

Steckbrief:

AUTOart 79916 DeLorean DMC-12 1981 „Satin Finish“. Fertigmodell Kunststoff, Maßstab 1:18. UVP 282,95 Euro.