Dunkelschwarz
Er ersetzte sowohl das C- als auch das E-Klasse-Coupé, der CLE seit Herbst 2023. Das ist moderne Mercedes-Effizienz. Aber immerhin bringt Mercedes noch emotionsgeladene Fahrzeuge mit Verbrennermotor heraus. Norev fertigte zunächst Industriemodelle, nun kommt die erste Fachhandelsversion: das Coupé in Obsidianschwarz Metallic.
Obsidianschwarz Metallic war eine ganz besondere Mercedes-Farbe. Schwärzer geht nicht, quasi das Doppeltplusdunkelschwarz. Die exquisitesten Mercedes-Wagen wurden in Obsidian lackiert, S- und G-Klassen sowie Maybächer – die Farbe vermittelte eine Melange aus Autorität und Raffinesse, sie stand quasi für Luxus schlechthin. Das ist lange her, denn Obsidianschwarz Metallic ist seit 1997 Bestandteil der Mercedes-Farbpalette. Heute ordert Obsidianschwarz, wem nichts Besseres einfällt. Denn der Name alleine hat eine Aura. Man verbindet ihn beispielsweise mit Obsession. Und weil Mercedes anfangs fast schon ein Geheimnis um seine Zusammensetzung machte, trägt der Lack in sich den Schein der Kostbarkeit. Dabei ist ein Obsidian nichts anderes als ein vulkanischer Stein, wird für Schmuck und Kunstgegenstände verwendet. Seine Liebhaber schätzen den gläsernen Glanz des Steins, und den ahmt Mercedes nach: Obsidianschwarz glänzt mindestens so unverschämt und tief wie ein schleiflackierter Steinway-Flügel.
Längst ist Obsidianschwarz Metallic von Daimler demokratisiert worden, selbst für die C-Klasse ist es erhältlich. Für den neuen CLE natürlich auch. Einen CLE gibt es nur in einer Farbe, die keinen Aufpreis kostet, und das ist Schwarz Uni. Schon Weiß Uni kostet 328 Euro mehr, Obsidianschwarz Metallic kommt auf 964 zusätzliche Euro, wie andere Metalliclacke auch – nichts Besonderes also. Manufakturlacke kosten zwischen 1774 und 5117 Euro Aufpreis. Die sind also etwas Besonderes an einem CLE, aber nicht Obsidianschwarz.
Im Herbst 2023 erschien der CLE als Coupé im Mercedes-Accessoireshop, gleichzeitig mit dem Original, im Frühjahr folgte das Cabriolet. Nun startet Norev die Fachhandelsversionen und beginnt mit Obsidianschwarz Metallic, fein kombiniert mit neuen AMG-Vielspeichenfelgen.
Mercedes mit Ford-Mustang-Allüren
Norev hat den CLE dank professionellem Werkzeugbau und CAD-Unterstützung durch Daimler ausgezeichnet getroffen, niedrig, langer Radstand, kurze Überhänge, muskulöse Schultern, Powerdomes auf der tief herabgezogenen Motorhaube, ausgestellte Radhäuser, kein Chrom rund um die Seitenscheiben, LED-Scheinwerfer und -Heckleuchten, der Grill als Hort unendlich vieler Sternchen – der Schwarze kommt in der Ausstattungslinie AMG Line (die beiden Industriemodelle waren in Patagonienrot und Spektralblau lackiert). Die Kühlluftöffnungen sind nicht durchbrochen, aber gut dreidimensional gestaltet, und diese Dreidimensionalität beeindruckt auch besonders an den Heckleuchten. Das blickdurchlässige Panorama-Glasschiebedach macht den Innenraum hell, ebenso wie die helllederfarbene Ausstattung mit hellen Sitzen, Türinnenverkleidungen und Konsole, schön gemacht der strukturierte, nunmehr schwarze Dachhimmel. Fahrgast- und Kofferraum sind mit Teppichboden ausgelegt, die Detaillierung innen absolut High Fidelity, die Lenkraddrehung ist mit den Vorderrädern gekoppelt, aber der Lenkeinschlag ist relativ gering, nicht hinterhofrangiergeeignet.
afs
Steckbrief:
Norev 183937 Mercedes CLE Coupé C236 2023. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 99,90 Euro.