Italienisches Livrée mit deutscher Wurzel
Renntransporter und Rallye-Servicefahrzeuge – ein herrliches Sammelthema und derzeit ziemlich gut im Fluss! Vor allem Ixo macht uns hierbei in 1:43 Freude. Nun kommt der bekannte Fiat 673 N mit Rolfo-Aufbau in neuer Aufmachung, erneut in Diensten der Scuderia Lancia: Nach dem roten Livrée nun in Dunkelgrün mit Weiß in Farben von Alitalia.
So italienisch sieht es aus, so national, in den Nationalfarben: Alitalia. Dabei ist es so deutsch. Nein, nicht weil die Lufthansa die aus der Alitalia hervorgegangene Fluglinie ITA nun übernehmen möchte. Das Deutsche daran und darin ist viel älter. Die Farbe, das Logo von Alitalia stammt vom deutschen Designer Walter Josef Landor, der in San Francisco lebte und wirkte und Begründer der Agentur Landor & Fitch war, aber in München als Walter Landauer zur Welt kam. Er war sehr kreativ, vieles stammt von ihm: Die Logos von Levi’s, FedEx, Fujifilm und des World Wildlife Fund. Im Rallyesport wird das Alitalia-Design für immer mit dem Lancia Stratos verbunden bleiben, auch wenn viele Rennsportfahrzeuge des Teams/des Konzerns entsprechend lackiert waren. Der Fiat Abarth 131 Rally hingegen ist eher im Olio-Fiat-Livery in Dunkelblau mit Gelb in Erinnerung geblieben.
Landors ursprüngliche Aufgabe war, eine Graphik zu schaffen, die auf einer komplexen Vielfalt unterschiedlicher Flugzeuge gut aussah, mit deren Äußerem harmonierte. Nachdem die italienische staatliche Fluglinie die Scuderia Lancia sponserte, wurde das Alitalia-Design auch auf deren Fahrzeuge adaptiert, vor allem auf den Stratos, und in der Folge natürlich auch auf den Fiat-Renntransporter. Das harmoniert einfach bestens, mit dem Stratos, auch dem Transporter, und vor allem das „A“ mit seinem roten Dreieck ist ebenso ikonisch wie die knallgelben Stratos-Felgen – eigentlich schade, dass die Scuderia Lancia die Trilexfelgen des Lastwagens nicht auch gelb lackieren ließ. 1974 kamen die beiden zusammen, die Scuderia Lancia und Alitalia. Zuvor war Marlboro der Hauptsponsor und Rot war die Farbe der Scuderia. Zwei Jahre lang blieb er Rot, aber an den Seitenflächen stand nicht mehr „Marlboro“, sondern „Alitalia“ zu lesen. Dann kam auch er zum Lackierer. In Rot gibt es den Fiat 673 N Renntransporter des Baujahrs 1969 von Ixo bereits, im Sommer 2022 unter der Nummer TRU037 erschienen, und nun in Dunkelgrün mit Weiß – der Alitalia-Livery, in die er 1976 umlackiert wurde.
Der Renntransporter ist in Mischbauweise erschienen, Chassis und Fahrerhaus aus Zinkdruckguss, der Aufbau aus Kunststoff. Seinen Ursprung hat er in einer DeAgostini-Kioskserie aus Italien („Camion d’Epoca“), für den Fachhandel bekam er ein „Update“, also eine hochwertigere Ausführung (zum Beispiel drei fotogeätzte Scheibenwischer, bessere Bedruckung), und eine vernünftige Verpackung (die Kioskmodelle sind im Blister verpackt). Das Modell ist hervorragend lackiert und bedruckt, aber es ist – abgesehen von den rollenden Rädern – völlig statisch. Keine Rampe ist beweglich, somit keine Beladungsszenerie nachstellbar. Er sieht einfach nur gut aus in der Vitrine, vor allem, wenn drei Stratos im Alitalia-Livery auf ihm stehen. Natürlich ist das Ixo-Modell nicht mit seinem (ähnlichen) Äquivalent des italienischen Resine/Metall-Kleinserienherstellers Gila Modelli vergleichbar. Aber der ist erstens nicht mehr lieferbar und hat zweitens um die 400 Euro gekostet, als er neu war. Maestro Roberto Gilardoni beendete die Produktion seiner Gila Modelli 2012 und starb kurz darauf. Heute werden sie noch teurer gehandelt, als sie damals schon waren.
afs



Modellfotos: bat
Steckbrief:
Ixo TRU038 Fiat 673 N Renntransporter „Lancia Alitalia“ (Rolfo) 1976. Fertigmodell Zinkdruckguss/Kunststoff, Maßstab 1:43. UVP 59,95 Euro.