Plattner, Ernst: „Epoche Modellautoheft 17“. Eigenverlag 2024. Broschüre 64 Seiten. Verkaufspreis 20,00 € plus Porto. Direktvertrieb: Ernst Plattner, Neckargrün 7, 68259 Mannheim, epoche@t-online.de.
Ernst Plattner geht mit seinem Epoche Modellautoheft in die 17. Runde. Wie in den vergangenen Ausgaben behandelt er Themen aus der Geschichte des H0-Modellautos, die nicht immer zum Allgemeinwissen des Modellautosammlers gehören. Das macht seine Modellautohefte interessant und lässt uns über den Tellerrand blicken, abseits vom Mainstream.
Eines der Lieblingsforschungsgebiete Plattners sind die Miniaturfahrzeuge der Erzgebirgs-Manufakturen. Eines der Zentren der erzgebirgischen Spielzeugproduktion ist der Kurort Seiffen. Einen Großteil des Inhalts nimmt die Historie der Firmen Frohs und Zeidler ein, die zwischen 1906 und 1952 über 120 Typen von Automobilen und Pferdegespannen herstellten. Plattner stellt sie vollständig und bebildert vor, eine bemerkenswerte Leistung. Der Leser erfährt zudem viel über die Geschichte der Firmen, über Details der Konstruktionen und vieles mehr. Auch wer sich bisher nicht mit den Holz-Automobilminiaturen aus dem Erzgebirge beschäftigte, wird von der Vielfalt und der hohen Fertigungsqualität der Modelle fasziniert sein – wie auch der Rezensent.
In einem zweiten Beitrag stellt der Autor die H0-Miniaturen der französischen Firma Minialuxe vor, die in der Sammlerwelt weitgehend unbekannt sind – jetzt nicht mehr. Minialuxe ist vor allem bekannt durch seine Miniaturen im Maßstab 1:43, hergestellt aus Kunststoff. Im Maßstab 1:86 (in Anlehnung an die Modelle von Norev) brachten die Étabissements Grand-Clément aus Oyonnax unter ihrem Markennamen Minialuxe vier Oldtimer, zwei weitere angekündigte Modelle sind nie erschienen. Plattner beschreibt nicht nur die Miniaturen sehr ausführlich, der Leser erfährt Interessantes über die ungewöhnlichen Vorbilder. Aber anscheinend konnte sich diese Serie auf dem vom Maßstab 1:43 dominierten französischen Modellautomarkt nicht durchsetzen.
Zu guter Letzt gibt es ein Update über die Modelle der DOK (Deutsch-Österreichischen Kunststoff-Verarbeitungsgesellschaft), die im Modellautoheft 4 vorgestellt wurden. DOK kopierte damals Panzermodelle von Roskopf und Lkws und Busse von Wiking. Diese bildeten quasi die Grundlage der späteren Militärfahrzeuge von Roco-Peetzy. Der H0-Modellautokosmos ist reich an interessanten und lesenswerten Geschichten, und Ernst Plattner bereitet sie dankenswerterweise für uns auf.
kr