Literatur

Lesenswertes: Suzuki Eljot, SJ & Samurai von 1970 bis 2004

Storz, Alexander F.: „Suzuki Eljot, SJ & Samurai von 1970 bis 2004“. Stuttgart (Motorbuch-Verlag) 2024. 94 Seiten. ISBN 978-3-613-04683-2. Preis 16,95 Euro.

Wer kennt sie nicht, die kleinen Geländewagen von Suzuki! Aber auf Seite 5 taucht ein Trabant auf. Keine Angst, kein Fotoirrläufer, sondern es ist ein Eljot, auf dessen Rahmen eine Trabant-Karosserie geschraubt wurde, denn die beiden haben denselben Radstand. Der Autor nimmt uns auf eine sehr interessante Reise durch die Geschichte der Suzuki-Automobile mit. Da tauchen Autos auf, welche in Mitteleuropa kaum jemand kennen dürfte. Zweitakter mit 240 sowie winzige Viertakter mit 360 Kubikzentimetern Hubraum. Alles so genannte Kei-Cars, eine rein japanische Eigenheit. Maximal 3 Meter lang und 1,3 Meter breit. So kam es Anfang der 1970er Jahre zu den ersten Geländewagen von Suzuki, die als Kei-Cars geboren wurden. Aber bevor sie in Europa an den Start gehen konnten, mussten diverse Unstimmigkeiten bezüglich der Namen vom Tisch geräumt werden. „Jipsy“, „Eljot“ oder „Quattro“ standen zur Debatte. Gegen Eljot klagte Walt Disney, gegen Jipsy legte Karmann sein Veto ein. Und gegen Quattro? Dreimal darfste raten! Die Markteinführung in Deutschland zog sich hin. Schließlich hieß der Kleine „LJ“. Gute Lösung.

Der wuselige Allradler brach eine Lawine los. Geländewagen waren plötzlich ganz groß in Mode, die Vorläufer der SUV-Welle. Zwischen den Buchdeckeln findet der Leser eine Menge unbekannter Suzuki Mobile. Man staunt über die Vielfalt der in den verschiedenen Werken der ganzen Welt hergestellten Varianten. Thema sind natürlich auch das Zubehör sowie die Edelflitzer zum Promenieren. Der Hauptteil besteht aus der Geschichte vom LJ und den Typen SJ 410, SJ 413 bis hin zum Samurai. Dieser wurde in den USA ein absoluter Verkaufserfolg.

Der Autor schöpft aus seinem großen Archiv und zeigt auch fetzige Zeitschriftenwerbungen und Verkaufsprospekte, auch solche für die jeweiligen Sondermodelle, derer es ganz viele gab. Abgerundet wird das Buch durch Tabellen mit den technischen Daten der Europa-Modelle. Eine Liste der Preise in Deutschland schließt sich an.

Noch etwas? Ja! Als Modellautomensch kann Alexander Storz nicht umhin, auf zwei Seiten Modellautos der Suzis zu präsentieren. Es sind nicht viele, denn es gibt nicht viele. Aber es passt sehr gut zu diesem kleinen Auto und zum Buch.

carba

In eigener Sache

Eine kleine und bescheidene Anmerkung des Caramini-Chefredakteurs und gleichzeitig Autors des Suzuki-Buches:  Es mag delikat erscheinen, dass ein Storz-Buch in Caramini-online besprochen wird. Das sieht nach Schiebung und Einflussnahme und Gefälligkeitsbesprechung aus. Ist es aber nicht! Der Rezensent bespricht das Buch ohne jegliche Voreingenommenheit, und der Chefredakteur diktiert ihm nicht ins Blatt. Warum sollte er auch?

Gleichsam wäre es schon seltsam, wenn auf Caramini-online, wo alle möglichen Autobücher besprochen werden, jene keine Erwähnung fänden, die der Chefredakteur verfasst (zumal genau dies, das Verfassen von Autobüchern, sein Beruf ist). Es werden ohnehin nicht alle Storz-Novitäten besprochen. Warum? Weil die Caramini-Mitarbeiter sich die Bücher selbst aussuchen, die sie lesen und besprechen möchten. Und wenn eine Storz-Neuerscheinung bei keinem von ihnen Gefallen findet, dann haben das Buch und der Autor schlichtweg Pech gehabt. Anderen Neuerscheinungen und Autoren geht es genau so. Denn jeder, auch jeder Rezensent, liest nur, was ihn selbst interessiert. Niemand liest Autobücher, weil er muss. Das wäre ja noch schöner…!

afs