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News 1:18 Ixo RWB-Porsche 911 Carrera S (Typ 997) “Arios”

Escort-Girl der Luxusklasse: Miet’ mich!

Das jüngste Kit-Angebot bei Rauh Welt Begriff: der wassergekühlte Elfer Typ 997. Prominenter Vertreter der japanischen Tuningschmiede ist der Arios. Er heißt so, weil „mich kannst du mieten“. Der Wagen ist Bestandteil des Arios Supercar Rental-Programms. Die Ixo-Interpretation kann man nicht mieten. Man muss sie kaufen.

Bei Arios Supercar Rental in Koriyama City/Fukushima können autobegeisterte Japaner alles mögliche mieten, und die Lambos und Ferraris, mit denen europäische Autovermieter die Motorheads locken, gehören dort zu den „Basics“. Arios vermietet auf Wunsch einen McLaren MP4-12C GT3 (einen von 40 je gebauten), und ein Porsche 911 jedweder Ausführung, Ferrari California und 599 oder Mercedes SLS AMG sind dort Standard. Seit Herbst 2021 vermietet Arios auch einen rosaroten RWB-Porsche, ab 9900 Yen in der Stunde, was ungefähr 65 Euro entspricht. Aber mit einer Stunde wird niemand glücklich, denn innerhalb einer Stunde ist der begeisterte RWB-Pilot von Fukushima aus ja nicht mal dort, wo er sich präsentieren möchte. Arios bietet selbst Monatsverträge an.

Arios beauftragte also Nakai-san von Rauh Welt Begriff, einen speziellen RWB-Porsche auf 997er-Basis (2004 bis 2012) zu schaffen – in Porsche-Kreisen ist das konkrete Modelljahr des als Carrera S geborenen Wagens unbekannt. Der Auftrag lautete: es solle der breiteste Breitbau und die schrillste Farbe sein. Nakai-san blies den 997er auf 2,20 Meter Breite auf, und während RWB bekanntlich nur Optik-, aber kein Techniktuning betreibt, ist dieser Porsche doch leicht anders: Statt Sechsgang-Getriebe verfügt er über eine Siebenstufenautomatik, damit er für die (vielleicht ungeübten) Kunden besser zu händeln ist. Das dürfte der einzige RWB-Porsche weltweit sein, den man mieten kann. Arios traf die richtige Entscheidung: Der Wagen ist, Stand Februar 2025, für sieben Monate ausgebucht. Wer stilvoll posen will, muss also bis Herbst warten.

Akira Nakai spezialisierte sich ursprünglich nur auf die „Verschönerung“ von luftgekühlten Elfern. Erst seit 2020 nimmt er sich der wassergekühlten an und startete, chronologisch unkorrekt, mit der zweiten wassergekühlten Generation, dem Typ 997. Der Rundum-Bodykit ist individuell ausbaufähig, mit Bürzel oder Geflügel. Der Kunde benötigt also einen 997er, muss 25.000 Dollar für den Bodykit überweisen und warten, bis Akira Nakai Zeit hat. Dann kommt er angeflogen und setzt selbst Hand an. Nach wie vor, Nakai-san setzt auf das one-person-Business. Natürlich hat er Niederlassungen in der ganzen Welt und die führen die handwerklichen Arbeiten aus. Aber der Chef lässt sich nicht nehmen, zumindest pro forma an jedem Wagen mitzuarbeiten, und während er dies tut und mit seinen Mitarbeitern und dem meist anwesenden Auftraggeber klönt, vertilgt er Mengen an schwarzem Kaffee und raucht eine Zigarette nach der anderen. Und er tauft jedes Auto auf einen individuellen Namen. Das alles macht er seit 1997 so und das wird er immer so machen.

Der Opener für etliche RWB-Porsche 997 bei Ixo ist also Arios, getauft auf den Namen des Auftraggebers, denn der wünschte das so. Der Wagen ist in Rosametallic lackiert, fette, reinweiße RWB-Felgen, die Reifenflanken mit „Idlers“ beschriftet. Diese Reifenaufkleber in 1:1 gibt es übrigens für rund 25 Euro pro Stück, passend für 15- bis 20-Zoll-Reifen, damit jeder Reifen zumindest zeitweise ein bisschen nach RWB riecht – denn jeder RWB trägt den „Idlers“-Schriftzug auf den Reifen. Ansonsten ist das Modell wahrlich nicht wild beschriftet, „Rauh Welt“ diesmal auf Englisch („Rough World“) an der Windschutzscheibenoberkante, im Heckfenster „Illest Rauh Welt Head Quarters“, dazu die korrekten japanischen Kennzeichen. Ob das Pinkmetallic nun gut auf einem RWB-997 aussieht, ist wohl Geschmackssache, und Ixo hat bereits weitere Interpretationen folgen lassen, in Kanariengelb, Silber, Rot – und das gleiche Vorbild gibt es zwischenzeitlich auch in 1:43. Darüber hinaus: Ein typischer Ixo-18er, preisliches Mittelfeld, sieht gut aus, ist prima verarbeitet, zeigt aber keine konstruktiven Höhepunkte: rundum geschlossen, Geradeausläufer, keine Gimmicks.

afs

Mieten kann man ihn in Fukushima. Das kennen wir alle seit dem Atomkraftwerksunglück 2011 und weil die aus dem damaligen Empfinden gewählte baden-württembergische Regierung gerne als „Fukushima-Regierung“ bezeichnet wird. Dann nach Tokio zum Posen. Tokio kennen wir auch, knapp 300 Kilometer von Fukushima entfernt. Da reicht eine Stunde Mietzeit nicht. Das Posen ist ohnehin erst wieder ab September möglich. Bis dahin ist „Arios“ ausgebucht. Nicht das Ixo-Modell. Sofort erhältlich, nicht zu mieten, nur zu kaufen.
Modellfotos: bat
 
Miet’ mich! Der Kunde braucht Geduld, das Angebot wird gut angenommen. Der Arios-RWB ist ständig unterwegs, muss posen und bouncen, ist ein williges Hilfsmittel zur Egosteigerung seines momentanen Gefährten. Er ist so etwas wie ein automobiles Escort-Girl der Luxusklasse.
Foto: Arios

Steckbrief:

Ixo 18CMC167 RWB-Porsche 911 Carrera S (Typ 997) “Arios”. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 67,95 Euro.