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News 1:18 KK-Scale Ferrari 308 GT/4 (Bertone) 1974

Suche den Unterschied!

Ferrari mitten in der Ölkrise: Einer der wenigen nicht von Pininfarina gestylter Klassiker aus Maranello ist der 308 GT, Bertone schwang den Zeichenstift. Als Reaktion auf die Ölkrise gab es ihn auch kastriert mit zwei Litern Hubraum. Neu von KK-Scale ist die „erwachsene“ Version, der 308 GT/4.

Wir kennen alle die Bilderrätsel, in denen scheinbar zweimal dieselben Bilder nebeneinander abgebildet werden und dennoch zehn Unterschiede zu finden sein sollen. Ein wenig diesem Spiel ähnelt der Vergleich zwischen dem Ferrari 208 GT4 von KK-Scale, den wir in Caramini-online vom 23. April 2024 vorstellten, und dem 308 GT4 desselben Herstellers, dem der heutige Beitrag gewidmet ist.

Der 308 ist die bekanntere Version des von Bertone extrem schlicht gestylten Mittelmotorsportwagens, schon deshalb, weil auf allen Märkten angeboten wurde. Der 208 war aus steuerlichen Gründen auf das Heimatland Italien beschränkt. Von den ohnehin nicht üppigen 2826 gebauten Exemplaren aller Typen waren lediglich 840 Stück mit dem kleineren Motor ausgerüstet, auf den die Typenbezeichnung 308 hinweist. Ein Motor mit zwei Litern Hubraum wurde erforderlich, um der bekanntermaßen in Italien eingeführten empfindlichen Steuergrenze Rechnung zu tragen, die als Reaktion auf die Ölkrise eingeführt worden war. Viele Hersteller großvolumiger Motoren veranlasste dies dazu, eine verkleinerte Variante anzubieten. Fiat tat dies mit seinen Dino Modellen und auch Lamborghini steuerte eine entsprechende Uracco-Ausführung bei. Natürlich waren sie alle keine erkennbar abgespeckten Autos für arme Leute. Schließlich durfte der Premiumcharakter nicht leiden oder etwa an der Ausstattung gespart werden – eine Masche, die ansonsten in den 70er Jahren bei volkstümlicheren Fahrzeugen durchaus beliebt war und dazu führte, dass manches Auto in der Basisausstattung beispielsweise auf einem Tachoauge blind war. Diese plumpe Methode sollte dem sparsamen Autokäufer bei jeder Fahrt seinen Geiz unter die Nase reiben. Und sie war weit verbreitet!

Vor derlei Tricks waren die Zweiliter-Aspiranten sicher, schließlich blieben ihre Motoren trotz der Hubraumreduzierung die gleichen technischen Kunstwerke und den kleinsten V8 italienischer Produktion zu fahren, war ja schließlich auch ein Superlativ. Lediglich eingefleischte Autonarren und Leser der bedeutenden italienischen Fachzeitschrift Quattroruote erkannten somit die marginalen Unterschiede der Modellvarianten.

Reihen wir uns also in die Gruppe dieser Menschen ein und halten fest, was denn die Unterschiede zwischen 208 und 308 im Einzelnen sind. Es sind in der Tat nicht viele und auffällig sind sie auch nicht. In die Frontpartie integrierte Nebelscheinwerfer, verchromte Außenspiegel seitlich und eine vierflutige Auspuffanlage mit sicherlich vollerem Sound am Heck werden im Innenraum ergänzt von einem Lederlenkrad mit polierten Speichen. Das war´s. Die Farben der Außenlackierung standen allen gleichermaßen zur Verfügung.

Beide Modelle werden von KK-Scale mit eben diesen Unterschieden angeboten, sodass der Sammler sich zwischen beiden Varianten entscheiden kann. Aber lohnt es sich auch, beide nebeneinander in die Vitrine zu stellen? Farbvarianten sind ja immer reizvoll und die Suche nach den Unterschieden lockt den Besucher des Sammlers vor die Vitrine. KK-Scale hat aber noch eine weitere Möglichkeit zur Differenzierung im Programm, von der Gebrauch zu machen durchaus interessant ist. So gibt es im Lieferprogramm zeitgenössische Leichtmetallfelgen in etwas größerer Dimension, die vom Modell des 328 GTB von 1985 stammen und mithin ein damals durchaus mögliches optisches Tuning erlauben. Sie lassen den in unserem Falle roten Sportler erstaunlich modern wirken und rücken die beiden Modellvarianten ein gutes Stück voneinander ab.

Die moderaten Preise von KK-Scale machen solche Spiele überdies zum Genuss ohne Reue, wenn man vom doppelt benötigten Platz in der Vitrine einmal absieht. Die Ausführung des Ferrari 308 GT4 entspricht im Übrigen der des 208er und ist qualitativ auf dem von KK-Scale gewohnten Niveau.

mh

Die moderat größeren Felgen lassen das kantige 70er-Jahre-Design erstaunlich modern wirken. So schlicht und schlank dürften die heutigen Boliden aus Maranello auch gerne wieder sein. Wer sich für die Farbe Rot entschied, der gab die Zurückhaltung des Blechkleides für das auffällige Statement „Ich bin ein Ferrari!“ gerne auf.
Modellfotos: bat
Der Radwechsel ist schnell passiert – eine schöne Spielerei an einem ansonsten ereignislos geschlossenen Modell.

Steckbrief:

KK-Scale KKDC181231 Ferrari 308 GT/4 (Bertone) 1974 rot (ebenfalls lieferbar in gelb, hellblau metallic, schwarz und silber/mattschwarz). Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 79,95 €.

KK-Scale KKDCACC007 Ferrari 328 GTB/C Felgen- und Reifenset 1985. UVP 17,95 €.