Vorname Mustang, Nachname Bullitt
Wenn er nicht schon Mustang geheißen hätte, Bullitt wäre sein Name gewesen. Bullitt ist populär, jeder kennt Bullitt, jeder den Film, jeder die Szene, jeder den Steve. Klar, dass KK-Scale an diesem Mustang nicht vorbeikommt.
Unlängst war hier von Eleanor die Rede, dem auch sehr bekannten Ford Shelby Mustang aus dem Film „Gone in 60 seconds“ von 1974. Doch wenn wir „auch“ schreiben, so bedeutet dies, dass es einen noch viel bekannteren Film gibt und den kennt nun wirklich jeder Film- und Auto-Fan. Es wäre interessant, einmal ein objektives Ranking der bekanntesten Filmautos zu machen und sicher wäre Bullitt ganz vorne dabei. Spontan fällt uns als gefühlter Hauptkonkurrent „Fluchtpunkt St. Francisco“ von 1970 ein, die berühmteste Überführungsfahrt eines Autos quer durch die USA mit einem weißen Dodge Challenger als automobilem Hauptdarsteller.
Bullitt heißt aber nicht das Auto, sondern der Fahrer, und der ist Polizist und sein fahrbarer Untersatz hat mit einem Polizeiauto nur die grüne Farbe gemein. Ansonsten ist es ein reinrassiger Ford Mustang Fastback aus dem Jahre 1968. Mit vielen banalen Polizeiwagen heutiger deutscher Krimialltagskost teilt er die Abwesenheit des Markenzeichens im Kühlergrill, wenn auch sicher aus anderen Gründen. Ansonsten weisen nur die wunderbaren Leichtmetallfelgen mit dem schwarzen Felgenbett darauf hin, dass es sich nicht um eine Basisversion aus dem polizeilichen Beschaffungswesen handeln kann.
Steve McQueen war zwar ein teurer Schauspieler, ersparte den Filmproduzenten aber den Stuntman. Dem Mustang hat das aber nichts genützt. Am Lenkrad kurbelte konzentriert, aber gelangweilt niemand geringeres als der Schauspieler Steve McQueen, der ja auch im richtigen Leben ein äußerst versierter Rennfahrer war und beide Passionen einige Jahre später in dem von ihm selbst produzierten Film Le Mans spektakulär zu verbinden wusste. Der absolute Höhepunkt von Bullitt ist jene legendäre Verfolgungsfahrt von epischer Länge durch die Straßen von St. Francisco, die mit dem explosiven Ende des Gangsterwagens, eines Dodge Charger, in Form seines dramatischen Zerschellens an einer Tankstellenzapfsäule endet. Auch der Mustang leidet stark und der Zuschauer darf froh sein, dass es nicht nur den einen gab. Es ist noch nicht so arg lange her, dass irgendwo in einer amerikanischen Wüste noch einmal eines der Filmautos gefunden wurde, Stoff für ein eigenes Movie.
Der Serien-Mustang ist in seiner elegant melancholischen Schlichtheit quasi der automobile Zwillingsbruder von Bullitt und deswegen verwundert es auch, dass es nie zu einer Sonderserie seitens Ford kam. KK-Scale setzt weiter auf Filmautos und wird so seinem selbstgewählten Bildungsauftrag gerecht. Doch immerhin kann im Maßstab 1:18 nun ganz unlimitiert zugegriffen werden. Der auf den cineatischen Autogeschmack gekommene Modellautohersteller KK-Scale lässt auch diese Gelegenheit nicht aus und bringt neben weiteren Serienausführungen den grünen Bullitt-Racer in die Modellautoshops. Die Qualität des wie immer sealed ausgeführten Sportwagens ist sehr gut. Formen, Lackierung und Details stimmen und der Mustang ist auch einfach ein schöner Sportwagen, ganz speziell mit diesen Felgen. Und weil Auto und Fahrer so symbiotisch zueinander passen, gibt es den als Zubehör dazu – aber wie ein echter Star hat er auch eine eigene Gage.
mh



Modellfotos: bat

Foto: Matthew Lamb
Steckbrief
KK-Scale KKDC181391 Ford Mustang Fastback GT 1968 dunkelgrün. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 79,95 €. KKFIG015 Figur Steve. Kunststoffmännlein, Maßstab 1:18, UVP 29,95 €.