Rochen in Bestform
Neue Varianten des MCG Opel Manta B. Das ist immer willkommen! Denn das Modell ist gut und trägt in sich das Potenzial, etliche Versionen und Sondermodelle nachzubilden. Und kann man als Manta-Fan jemals genügend Mantas haben? Nein, kann man nicht!

Seit 2019 hat MCG einen gut gemachten Opel Manta B im Programm, von Ixo konstruiert und gefertigt im Auftrag von Model Car World. Das ist, im Gegensatz zum Norev-Modell, die Urversion vor dem 1982er Facelift, und dadurch ergänzen sich beide Modelle gut. Vor diesem großen Facelift erfuhr der Manta bereits ein kleines im Jahre 1980 mit neuen Stoßstangen, anders geformt und nunmehr schwarz ummantelter Stahl, kein Chrom mehr. Von Anfang an legte Ixo die Konstruktion so an, dass Mantas von 1975 und von 1980 gefertigt werden konnten, an einen separat anzufügenden Heckspoiler dachte Ixo auch und natürlich stehen für den Manta mehrere Felgentypen zur Wahl. Das erste 1980er-Modell lieferte MCG 2022 aus.
Nun kommt der MCG-Manta in zwei neuen Versionen, ein 1975er GT/E in Signalgelb mit voller Kriegsbemalung und die 1980er-Variation als Sondermodell namens „Sport“ in Polarweiß. Der GT/E trägt einige aufpreispflichtige Extras, so den rechten Außenspiegel, Ronal-Alufelgen (die waren nicht serienmäßig, trotz GT/E!) und der gelbe Lack galt als Signalfarbe, wofür Opel 105 D-Mark zusätzlich berechnete. Die GT/E-Kriegsbemalung war serienmäßig, die Haube begrenzt den schwarzen Bereich nach rechts und links, das Windleitblech ist komplett mattschwarz und der vordere Bereich bis runter zur Stoßstange, ebenso das Heckabschlussblech. Die Seitenzierleiste mit PVC-Einlage, welche die meisten Manta B trugen, hat das MCG-Modell nicht. Muss es auch nicht, denn außer am Manta Berlinetta verlangte Opel dafür auch extra Geld, nämlich 120 deutsche Märker. Da der MCG-GT/E an den Vorderkotflügeln noch sein Markenzeichen, den mattschwarzen Rochen, trägt, stellt er ein Fahrzeug vor 1978 dar, da verschwand der stilbildende Rochen – sehr zur Trauer der Fans.
1980 erfolgte also ein kleines Facelift mit neuen Stoßstangen.1979/80 waren schlimme Jahre für die weltweite Automobilindustrie. Schuld war die islamische Revolution im Iran, der Sturz des Schahs von Persien durch den Schiitenführer Ajatollah Khomeini. Durch die Wirren ergaben sich gewaltige Erdöl-Förderausfälle, der Rohölpreis erreichte ein Rekordhoch von 38 Dollar je Barrel, der Liter Super kostete rund 1,50 D-Mark (gegenüber 1 DM kurz zuvor). Käufer und Industrie gerieten in eine Hysterie. Opel startete für nahezu all seine Modelle die „Opel-Initiative ’81“ mit diversen Sondermodellen. Der Manta Sport erschien im Dezember 1981 und sonnte sich im Lichte des Manta-400-Motorsporterfolges. Der Manta Sport war ein Manta GT/E ohne Alus, sondern mit den serienmäßigen GT/E-Sportstahlfelgen, innen luxuriöse Stoffpolster, der schwarze GT/E-Dachhimmel nur auf Wunsch. Äußere Besonderheit des mit Front- und Heckspoiler bewehrten Manta Sport war der schwarze Streifen an den Flanken, schräg unterteilt und mit „Sport“-Schriftzug, der die neuen, schwarzen Stoßstangen optisch wie eine Seitenstoßleiste miteinander verband. Lieferbar nur als Stufenheck-Coupé in den Farben Karminrot, Polarweiß und Astrosilber mit schwarzen Streifen sowie in Anthrazitmetallic und Schwarz mit silbernen Streifen. Der Manta Sport war quasi eine preiswerte Alternative zum Serien-GT/E, mit 15.700 D-Mark sparte der Kunde einen guten Tausender gegenüber dem Serienmodell. MCG gönnte seinem Manta Sport Zubehörfelgen, typisch-zeitgenössische BBS-Alus, goldene Speichen mit chrompolierten Außenringen, sehr schick, auf den Naben ist „BBS“ zu lesen.
Beide Manta B sind sehr schöne Modelle, formal gut getroffen, und es sind interessante Versionen. Der Ur-GT/E ist fast schon ikonisch und sehr typisch für den Manta B, der Sport ist eine fast vergessene Sonderserie, der die BBS-Alus bestens stehen.
afs



Modellfotos: bat



Foto: Archiv Opel
Steckbrief:
MCG 18236 Opel Manta B GT/E 1975 gelb und 18237 Opel Manta B Sport 1981 weiß. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP je 64,95 Euro.