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News 1:43 Ixo MAN F8 26.281 Schwerlast-Abschleppwagen 1973

Tonnenschwere Last am Haken

Schweres Gerät bedingt schweres Gerät. Einen havarierten 2CV konnten zur Not ein paar beherzte Passanten zur Seite räumen. Bei einem Pannen-Lkw bedarf es schon eines anderen Kalibers. Ixo versorgt uns damit. Für die Pannenlaster in der Vitrine.

Ein Mords-Brocken ist er! Eigentlich ein Schwerlast-Abschleppwagen, aber dafür hat sich das englische Wort „Wrecker“ mittlerweile etabliert. Der Ixo-MAN, ein Fahrzeug aus den 70ern, ist ganz konventionell mit einem Abschleppkran mit Haken ausgerüstet, aber das in doppelter Ausfertigung. Der Dreiachser auf konventionellem Lkw-Chassis verfügt über sehr detailliert gefertigte aber völlig unbewegliche Einrichtungen. Für die notwendige Standfestigkeit gibt es Hydraulikstützen, der Doppelkran präsentiert stolz seine Stahlseile, Umleitrollen und Haken, für Nachtarbeit gibt es eine entsprechende Beleuchtung nach hinten. Am Heck befindet sich eine zusätzliche hochgeklappte Abschleppbrille. Im Mittelteil des Lastwagens, also zwischen Fahrerhaus und Kranvorrichtung, sind die Hydraulikzentrale sowie zahlreiche Staukästen untergebracht.

Die MAN-Fahrerkabine von Ixo ist bekannt, eine Variation des Themas Frontlenker-Kabine von Saviem. Das äußerliche Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen F7 und F8, die Lüftungsschlitze neben dem Kühlergrill, hat der MAN nicht, die Blinker sind unterhalb der Sicke, nicht über der Stoßstange situiert, im Grill stehen der Schriftzug „MAN Diesel“ und der Büssing-Löwe präsentiert sich, also ein MAN F8 des Bauzeitraums 1973 bis 1979. Er ist nicht personalisiert, der Abschleppfahrer brachte auf der Dachschiene mit den beiden orangefarbenen Rundumleuchten lediglich zwei verchromte Fanfaren an.

Ixo liefert den MAN F8 Abschlepper in zwei baulich völlig identischen, aber unterschiedlich lackierten Versionen aus, Nummer 043A in Gelb/Rot und 043B in Blau. Kennzeichen tragen beide nicht, aber die aufgedruckten Hinweise geben zumindest bei einem Exemplar Aufschluss über sein Einsatzgebiet. Auf dem blauen Modell mit weißen Kotflügeln und Felgen lesen wir u.a.  „A daru hatosugaraban tartózkodal tilosi“, was uns der Google-Translator mit „Der Aufenthalt im Umkreis des Krans ist verboten“ übersetzt und er weiß, dies ist Ungarisch. Der insgesamt etwas farbenfroher gestaltete MAN ist der Gelb/Rote, auch wegen der großflächigen Warnschraffuren. Er ist lediglich mit „Truck Service“ beschriftet, was natürlich keinerlei Hinweis auf seinen Einsatzort darstellt.

Ein Lastwagen-Abschlepper ist im Modellautokosmos ein seltenes Genre, womöglich, weil ein havarierter oder verunfallter Lastwagen den Albtraum eines jeden Truckers darstellt. Umgekehrt ist ein kaputter Pkw für dessen Eigner auch keine Freude, und dennoch gab es schon zu Spielzeitautozeiten genügend Abschlepper. Aber das lässt sich natürlich mit der kindlichen Lust am Unfallspielen begründen, die uns allen inne war. Durch das eigentliche, „vernünftige“ Spielen gingen unsere Mätschböxe und Sikus ja nicht kaputt, sondern weil wir Unfall spielten. Und anschließend kamen das Tatütata und der Abschleppwagen.

afs

Der MAN 26.281 ist ein 6×4, hat also zwei angetriebene Hinterachsen, und verfügt über einen 11,4-Liter-Diesel mit 280 PS. Beim Modell handelt es sich nicht um eine „aufgehübschte“ Version eines Kioskmodells, sondern um eine Neuentwicklung als Fachhandelsmodell.
Modellfotos: bat
Havariertes schweres Gerät erfordert schweres Bergegerät. Ein ordentlicher Unfall in der Nähe von Budapest 1969. Auf dem Bergekranwagen steht »Automentö«. Das ist ungarisch und heißt Abschleppdienst. Für Lkw-Bergungen eigneten sich damals am besten ausrangierte, militärische Zugmaschinen mit Allradantrieb, etwa Panzertransporter. Aber auch ehemalige Kranwagen boten hervorragende Voraussetzungen für einen Neuaufbau.
Foto: Archiv afs

Steckbrief:

Ixo TRU043A MAN F8 26.281 Schwerlast-Abschleppwagen 1973 gelb/rot und TRU043B dito blau. Fertigmodelle Zinkdruckguss/Kunststoff, Maßstab 1:43. UVP je 79,95 Euro.