Tanze Samba mit mir
Einer der begehrtesten Oldies derzeit, und das schon seit einem Vierteljahrhundert: Vom VW Sambabus können die Oldtimer-Liebhaber gar nicht genug bekommen. In echt himmeln sie ihn an, als Modell kaufen sie ihn gerne. Ein perfekter Samba in 1:echt kann heute über 100.000 Euro kosten. Bei Maxichamps gibt es ihn in 1:43 preiswerter.
VW Bullis der ersten Generation T1 gibt es mannigfach – kaum ein Hersteller, der keinen im Programm hatte oder hat. Als er aktuell war, war er in Europa sehr erfolgreich und deshalb Teil der kindlichen Spielwelt. Und seit rund einem Vierteljahrhundert gehört der VW T1 zu den „Mode-Klassikern“: extremer Sympathieträger, deswegen oder trotzdem ebenso extrem überbewertet.
Aber kurioserweise gibt es von den drei Evolutionsstufen des VW T1 fast ausschließlich die Versionen T1a (1950 bis 1955) und T1b (1955 bis 1963) als Miniatur. Die Endversion, der T1c bis 1967, ist kaum vertreten. Warum? Der erste Bulli wurde 17 Jahre lang gebaut, ohne sich optisch wesentlich weiterzuentwickeln. Als der T1c erschien, hatten diejenigen Spielzeugmarken, die einen wollten, längst einen T1a oder T1b im Programm und sahen keinen Grund, diesen zum T1c zu modifizieren (Wiking beispielsweise tat es in 1:87, in 1:40 allerdings nicht – trotz eines entsprechenden Industrieauftrags seitens des Volkswagenwerkes). Und als Modellauto für erwachsene Sammler sind eben auch die früheren Modelle attraktiver als der T1c. Das kleine Heckfenster, die spitzen Blinker, das ist eben charmant. Der T1c sieht von hinten aus wie sein Nachfolger T2a. Vielleicht befürchten Modellhersteller, der flüchtige und wenig bewanderte Käufer könnte ihnen bei einem T1c vorwerfen, sie hätten die Typen verwechselt und einem T1 ein T2-Heck verpasst.
25 Fensterscheiben an einem Auto
Auch Minichamps hat sich für einen VW T1c entschieden, als Lieferwagen und als Achtsitzer-Sondermodell, gemeinhin Samba genannt. Das ist schon mal löblich. Dass der VW Transporter obendrein ein gutes Modell ist, entspricht dem Minichamps-Standard. 1997 erschien der erste von Minichamps, der Samba, 2003 folgte der Lieferwagen. Einen Kombi oder Kleinbus, also Transporter mit Verglasung, gibt es so wenig im Minichamps-Programm wie einen Pritschenwagen oder eine Doppelkabine. Im Sommer 2023 kam der Lieferwagen als Maxichamps-Reedition, nun folgt der Samba-Bus in zwei Farbvarianten und mit einem unterschiedlichen Detail: der eine trägt sein Faltschiebedach geschlossen, beim anderen ist es zurückgeschoben und gibt den Blick ins Innere frei. Der war freilich zu Minichamps-Zeiten schöner, das waren herrlich dekorierte, helle und mehrfarbige Innenräume. Heute ist alles nur noch schwarz. Dabei gab es keine einfarbig schwarze Innenausstattung für einen VW Sonderbus. Aber das ist eben so, das ist die Maxichamps-Philosophie.
Abgesehen davon haben wir einen rundum gelungenen Samba mit all seinen charakteristischen Elementen: die Dachrandverglasung, die Zusatzfenster an den hinteren Ecken (der Samba verfügt über die unglaubliche Zahl von 25 Fensterscheiben!), das Faltschiebedach, die Stoßstangen mit Gummieinlagen, die seitlichen und Schweller-Zierleisten mit rotem Kunststoffinlett. Und dann natürlich die attraktive Zweifarbenlackierung. Maxichamps-Modelle haben ja nicht den Anspruch, den Farbton des Originals exakt wiederzugeben. Aber fast exakt. Während der T1b in Produktion war, überarbeitete Volkswagen im August 1958 seine Farbpalette. Wir verorten die beiden Maxichamps-Sambas der Farben wegen in den letzten Produktionsjahren, also Modelljahre 1959 bis 1963. Der Rote ist Siegellackrot L53 mit Dach in Beigegrau L472, der Lindgrüne ist Mangogrün L346 mit derselben Dachfarbe. Diese sollte aber beim Mangogrünen Möwengrau L347 sein – aber dies ist mit der nur beinahen Exaktheit der Maxichamps-Farben zu entschuldigen.
afs
Steckbrief:
Maxichamps 052300 Volkswagen T1b Achtsitzer-Sondermodell 1959 lindgrün/weißgrau und 052301 dito dunkelrot/weißgrau. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.