Indisch statt Karmin
Speedster ist Porsche Fahren pur. Ohne Gimmicks, dafür mit eingebauter Wertsteigerung. Minichamps macht den letzten Elfer der Generation 991, den Speedster. Nun Indischrot statt Karminrot. Und Indischrot ist auch der gleichzeitige GT3.
Ein Speedster muss rot sein. Das weiß Minichamps und brachte den bislang letzten je gebauten Speedster vor zwei Jahren in Rot, Karminrot. Jetzt kommt er wieder in Rot, Indischrot. „Speedster“ ist so ein herrlich künstliches Unwort, das einfach erfunden werden musste, um zu existieren und sich in die Ohren eines jeden einzuschmeicheln, der es hört und damit etwas Automobiles verbindet. Geprägt hat es, dem Vernehmen nach, Max Hoffman, der US-Porsche-Importeur, für einen besonders leichtgewichtigen und niedrig bewindschutzscheibten 356, und seither ist das Prinzip Speedster in Porsche-Kreisen stets ein Thema. Gibt es eine Elfer-Generation als Speedster, so ist es recht. Gibt es sie nicht, so wird er ersehnt.
Auch ein Elfer kann divers sein
Die verflossene Elfer-Generation, der Typ 991, war die bisher erfolgreichste (233.540 Exemplare zwischen 2011 und 2019) und die diverseste, was Karosserie- und Motorvarianten sowie Sondereditionen angeht. 2018 erfolgte zwar der Wachwechsel zum Nachfolger 992, aber ganz tot war der 991 noch nicht. Ganz zum Schluss wurde, als würdiger Abschied, wieder ein Speedster aufgelegt, als letztes Derivat der Generation 991 und auch als letzter je gebauter Typ 991. Der Serien-Speedster, 510-PS-4-Liter-Saugmotor mit manuellem Sechsganggetriebe und Sportfahrwerk, kam auf 269.274 Euro und dürfte in Sammlerkreisen wohl bald unbezahlbar sein. Es gibt 1948 Exemplare, als Ehrerbietung an den ersten Porsche überhaupt, den silbernen Ur-356er von 1948. Optional war das Heritage-Paket für optimistische 21.634 Euro Aufpreis im Zweifarblook mit frei wählbarer, zweistelliger Startnummer auf der Türe (apropos Aufpreis: für läppische 9950 Euro bot Porsche auch die zum Speedster passende Armbanduhr an). Letztlich ist der Speedster ein 911 Cabriolet, die technische Auslegung orientiert sich zwischen 911 R und GT3 Touring, mit anderer Windschutzscheibe, Heckabdeckung aus CFK mit typischen Höckern, manuellem Verdeckfetzen (nein: „Softtop“ heißt das), kleinen Seitenscheiben und ohne jegliches Komfortgewimmel, also eine mechanisch präzise Fahrmaschine mit enormem Wertsteigerungspotenzial. Wohl dem, der sich einen gekauft und weggestellt hat!
Minichamps macht Porsche, ganz klar, und Minichamps macht den 911 Speedster der vergangenen Generation, so wie Minichamps immer Porsche macht: schlichtweg perfekt. Im Industrieauftrag kamen einige Versionen, für den Fachhandel weitere, die Unterschiede liegen in teils winzigen Details wie der Einfärbung des Felgenhorns. Da es 1948 Originale gibt, hat Minichamps große Auswahl an Buntheit. Der Indischrote ist innen schwarz und trägt die hübsche Option seidenmattschwarzer Felgen. Qualitativ natürlich gleich erscheint parallel dazu ein GT3 der gleichen Generation, also Typ 991/II, und auch er ist Indischrot. Der GT3 ist bei Minichamps derzeit schwer en vogue, der 25-Jahr-Feier wegen, in deren Rahmen Minichamps die GT3 aller Generationen in der Reihe „Sport Auto Supertest“ in spezieller Klappbox macht, und nebenbei springt dann auch noch ein jeweils zweiter GT3 in normaler Minichamps-Verpackung heraus.
afs


Modellfotos: bat


Steckbrief:
Minichamps 410061135 Porsche 911 (Typ 991/II) Speedster 2019 rot. Auflage 384 Exemplare. 066030 Porsche 911 GT3 (Typ 991/II) 2017 rot. Auflage 350 Exemplare. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 59,95 Euro.