General Lee und Bullitt
Momentan ist es in Deutschland (in bestimmten Kreisen) Mode, ein kleines Vermögen für eine Tafel Dubai-Schokolade zu bezahlen: 15 Euro. Da hat man von einem Norev Jet-Car mehr: Es ist ebenfalls süß, aber preiswerter und die Freude währt viel länger. Neu von Norev Jet-Car: der Plymouth Charger als Filmheld, als General Lee aus The Dukes of Hazzard und als Bösewichtauto aus Bullitt.
Knallorange Farbe, Südstaaten-Flagge auf dem Dach, Rammschutz vor dem Grill, Startnummern 1 auf den Türen. Das ist „General Lee“, der ’69 Dodge Charger aus der amerikanischen Kult-TV-Serie „Dukes of Hazzard“ (1979 bis 1985, in Deutschland „Eine Duke kommt selten allein“). Letztlich ging es darin über 145 Folgen in sieben Staffeln immer um das gleiche: Die Cousins Bo und Luke Duke hatten so ihre Problemchen mit dem Gesetz und waren regelmäßig mit ihrem markant lackierten Charger auf der Flucht vor dem trotteligen Sheriff Rosco P. Coltrane. Tollkühnste Verfolgungsjagden mit irren Stunts, der Ordnungshüter blieb stets der Doofe. Überliefert ist, dass während der Dreharbeiten rund 300 auf die Schnelle orange gespritzter Dodge Charger ruiniert wurden. So kann man den Bestand eines bestimmten Fahrzeugtyps auch reduzieren… Der einprägsam lackierte Charger namens „General Lee“ ist laut einer (allerdings schon älteren) Umfrage in den USA das zweitbeliebteste US-Filmauto nach dem Batmobile.
In jüngster Zeit widmet sich Norev mit seinen Jet-Cars gerne klassischen Amerikanern, der ’69 Dodge Charger passt prima in die Reihe. Das ist die zweite Charger-Generation, ein typisches Muscle Car, gebaut zwischen Herbst 1967 bis Herbst 1970, ein Vertreter des Coke Bottle Styles, häufig mit Vinyldach versehen. Der Jahrgang 1969 hatte einen mittig geteilten Kühlergrill, die vier runden Rückleuchten wurden durch zwei große, eckige ersetzt. 1970 wurde dasselbe geändert, der Grill nunmehr wieder einteilig, aber mit Chromleisten, ein verchromter Rahmen um das Grillensemble ersetzte die klassische Stoßstange, veränderte Rückleuchten.
Norev macht sein Jet-Car in zwei Versionen. Das zivile Auto, als Erstling in Schwarz mit schwarzem Vinyldach, ist eindeutig ein 1968er-Modell, einteiliger Grill, vier runde Heckleuchten, tief geschüsselte Stahlsportfelgen. Auch er spielte eine Rolle in einem US-Film, aber keine so herausragende: In Bullitt muss sich der schwarze Charger in den Händen von Bösewichten dem Bullitt-Mustang geschlagen geben. „General Lee“ ist vorbildgerecht ein ’69er, zweigeteilter Grill, eckige, große Rücklichter, Magnesium-Rennfelgen. Klasse, dass Norev sogar in dieser preiswerten Serie einen smarten Formenbau betreibt und somit mehrere Versionen fertigt. Auf der Bodenplatte sind, wie weiland bei den Schuco-1:66- und 1:43-Miniaturen aus den 70er Jahren, die wesentlichen Motordaten vermerkt. Die „375 Chevaux“ bedeuten, dass es sich um einen 7,2-Liter-Magnum-V8 handelt, 375 PS stark. Der Formenbau ist sehr gut, wenngleich einfach, prima Linienführung, aber eben angegossene Außenspiegel, keine Chromteile, sondern nur Silberungen, Plastikräder mit eingeklipsten Felgen. Der Chrager wird bei Norev nicht mit 12,50 Euro gelistet, wie die anderen Jet-Cars, sondern nur mit 10 Euro. Diesen Preis muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen – vor allem, wenn man sieht, was man für diese 10 Euro bekommt. Das ist schier unglaublich. Nicht unglaublich ist, dass „General Lee“ deswegen werksseitig bereits ausverkauft ist, aber beim Händler durchaus erhältlich. Der schwarze ’68er Charger ist noch bestellbar.
afs



Foto: Poudou99
Steckbrief:
Norev Jet-Car 950004 Dodge Charger 500 “Bullitt” 1968 schwarz und 950003 Dodge Charger 500 “General Lee, The Duke of Hazzard” 1969 orange. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 10 Euro.