Personifizierter Transam
1982 eine Utopie, heute fast schon normal: KITT, das sprechende, denkende, fühlende und kämpfende Filmauto. Vor allem die Amerikaner lieben den ganz speziellen ’82er Pontiac Firebird. Norev macht ihnen und uns eine Zehn-Euro-Freude: KITT zum Discountpreis in 1:43.
Ein sprechendes und ein denkendes Auto – ein unerhörter Blick in die Zukunft, damals im Jahre 1982. Heute ist das sprechende Auto alltäglich. Denken kann das Auto selber zwar nicht. Aber diejenigen, die das Auto für den Fahrer programmieren, denken viel für ihn. KITT faszinierte, Knight Rider begeisterte, der schwarze Firebird und der Schönling David Hasselhoff, der den Polizisten Michael Long alias Knight spielte, bevor er mit Singen anfing („Looking for Freedom“, ein Riesen-Hit), und er war seinerzeit derjenige Star, der am häufigsten das Cover der „Bravo“ zierte.
Knight Rider lief zwischen 1982 und 1986, aus dem Polizisten Michael Long wurde nach einer Gesichts-OP der Privatdetektiv Michael Knight, der von seinem Mäzen mit einem unzerstörbaren, autonom fahrenden, sprechenden, durch KI denkenden und mit noch anderen Talenten ausgestatteten Auto ausgerüstet wurde, ein grundlegend modifizierter ’82 Pontiac Firebird Transam in Kohlpechrabenschwarz. Es gab drei komplett von Michael Scheffe umgebaute KITTs und unzählige, die nur äußerlich auf KITT gemacht wurden, zudem einen mit leichter Fiberglasskarosserie für Rampenstunts (also Sprünge, Fahren auf zwei Rädern). Mittlerweile gibt es zahlreiche Replikate; KITT gehört in den USA zu den populärsten Filmfahrzeugen (nach „General Lee“ aus The Dukes of Hazzard und dem Batmobile). Anfangs war Pontiac in die Umbauten involviert und unterstützte das Vorhaben. Aber der Wind drehte (aus welchen Gründen auch immer), Pontiac kündigte die Zusammenarbeit auf und verfügte, das Pontiac-Emblem am Filmauto müssen entfernt werden.
In den USA gibt es, seit die Serie aktuell war, unzählige Knight-Rider-Miniaturen, überwiegend in 1:64, AMT-Ertl machte einen zeitgenössischen 1:25-Plastikbausatz, Darda in Deutschland einen Darda-Renner, Corgi widmete sich in seiner Filmauto-Serie dem schwarzen Firebird in 1:36, verschiedene Auflagen, mit und ohne Hasselhoff-Figur, mal in Resine, mal in Weißmetall. Die 1:18-Fahne halten Ertl (Marke: Joy Ride), Hot Wheels Heritage/Elite und Aoshima (unter der Marke Skynet) hoch. In 1:43 ebenfalls Hot Wheels Elite und Aoshima/Skynet, ein Billigspielzeug von Jada, und der völlig serienmäßige ’82er Firebird Transam von Ixo wird, wenn schwarz lackiert, auch gerne als KITT bezeichnet. Denn offenbar ist KITT vor allem in den USA eine Lizenz zum Gelddrucken, teilweise sind die antiquarischen Modelle unmäßig teuer.
Da kommt Norev um die Ecke und macht KITT in 1:43 in seiner preiswerten Jet-Car-Serie. Fast schon frech von Norev, das Modell für 10 Euro anzubieten. Und es ist gut gemacht, formal alles bestens, die Lackierung in bekannter Norev-Qualität. Er trägt vorne das angedeutete Lauflicht, was belegt, dass Norev tatsächlich einen KITT und nicht irgendeinen Transam nachgebildet hat. Natürlich sind die Jet-Car-typischen Preisstopper auch hier vorhanden: Plastikräder (aber gut gemachte, zweifarbige Felgen-Inletts) und angegossene Außenspiegel.
afs
Steckbrief:
Norev Jet-Car 930000 Pontiac Firebird Transam „KITT“ 1982 schwarz. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 10 Euro.