1/87

News 1:87 Wiking Neuheiten April 2025

Wahre Größe oder echte Größe

Die Wiking-Neuheiten des Monats April sind ausgeliefert, sie enthalten wie versprochen eine weitere Formneuheit. Diese zeichnet den Lloyd LT 500 als Kleinbus nach. Und er ist zwischenzeitlich nicht kleiner geworden. Ergänzt wird das Modell durch interessante Farb- und Beschriftungsvarianten, die, bei den Lastwagen, bekannte Firmennamen tragen. Zwei Opel, ein Zirkus-Gespann, eine Planierraupe, ein Traktor und ein Unimog sind ebenfalls im Paket enthalten. Zusätzlich gibt es als Zubehör zweiteilige Räder für Transporter.

Ein Beispiel für die lange Tradition mancher Wiking-Miniaturen: die Gmeinder Kaelble Planierraupe PR610, seit 1959 im Wiking-Programm vertreten. Zunächst ohne Schutzdach, dann mit einem stilisierten in rauchtransparenter Ausführung und aktuell mit einem Stahlschutzdach. Das Modell bleibt einfach aktuell.
Modellfotos: kr

Personenwagen und Kleintransporter

Das Wiking-Modell des Opel Commodore A Coupé datiert von 1968. Der Verfasser kann sich noch erinnern, wie er sich das neue Modell von seinem Taschengeld kaufte. Damals gab es in seinem Wohnort drei Spielzeuggeschäfte, die Wiking im Sortiment führten. Heute muss man viele Kilometer fahren, um seine Sammelleidenschaft befriedigen zu können. Das Ende des Opel Commodore A Coupé im Serienprogramm kam 1982, ab 2001 folgen die ersten Neuauflagen. Wiking zeichnet mit dem aktuellen Modell eine Version mit Vinyldach nach, die besonders attraktiv auf den Rädern steht. Der Bereich zwischen den Heckleuchten ist silberfarben bedruckt, allerdings nicht auf einem mattschwarzen Heckblech wie beim Commodore GS oder GS/E. Das Vorbild des Wiking-Modells ist demnach ein normaler „Commo“ mit optionalem Vinyldach und zwei Zusatzscheinwerfern im Grill, die es beim freundlichen Opel-Händler als Zubehör gab.

Mit dem Vinyldach sieht das Opel Commodore A Coupé richtig gut aus, auch die Metalliclackierung passt. Da Wiking das Modell noch zusätzlich mit Klarlack überzieht, glänzt auch das Vinyldach. Eigentlich müsste es eine seidenmatte Oberfläche besitzen.
Die Historie des Wiking Opel Commodore A Coupé, dargestellt anhand von drei Modellen: In der Mitte eine sehr frühe Version um 1968, rechts eine der letzten Serienausführung Anfang der 80er Jahre. Links die aktuelle Modellversion.

Die Zielgruppe des Opel Manta B Berlinetta waren nicht die Sportfahrer, sondern diejenigen, die Wert auf Eleganz legten. Die Berlinetta übertraf in der Ausstattung die L-Version um ein Vielfaches, so war zum Beispiel die Innenausstattung auf die Außenlackierung abgestimmt (bei Wiking leider schwarz) und das Fahrzeug rollte auf zweifarbigen Stahlsportfelgen mit Chromzierring. Ein „Berlinetta“-Schriftzug zierte den Bereich hinter den vorderen Kotflügeln, von Wiking vorbildgerecht umgesetzt, zudem trägt das Modell die korrekte Chromzier an den Fensterrahmen, den Radläufen und am Türschweller. Formentechnisch nicht umsetzbar waren die bei der Berlinetta serienmäßigen Stoßstangenhörner, allerdings fehlt die seitliche Chromzierleiste mit PVC-Einlage. Sie wäre mit einem Druckwerk zu realisieren gewesen. Der Gesamteindruck des Modells passt jedoch, und auch hier ist das Vinyldach wieder ein aufpreispflichtiges Extra (am Vorbild, nicht am Modell).

Auch beim Opel Manta B Berlinetta zeigt sich das Vinyldach glänzend. Vielleicht kann Wiking dies bei kommenden Auflagen ändern und es seidenmatt lackieren.

Steckbrief:

Wiking 0084 02 Opel Commodore A Coupé 1967. Karosserie polarblaumetallic mit schwarzem Dach. IA und Kühlergrill schwarz. FG chromsilbern. Felgen silbern. UVP 17,99 €. 0234 04 Opel Manta B Berlinetta 1975. Karosserie orange mit schwarzem Dach. IA und FG schwarz. Stoßstangen chromsilbern. Felgen silbern. UVP 22,99 €.

Wer beim Betrachten des Lloyd LT 500 im Zusammenhang mit anderen Wiking-Modellen der Meinung ist, dass die Miniatur etwas zu groß geraten ist, hat durchaus Recht. Als Solitärmodell auf den Tisch gestellt, fällt das allerdings nicht auf (so wurde der Lloyd LT 500 auch auf der Spielwarenmesse gezeigt). Manche Sammler bringt diese nicht wegzudiskutierende Tatsache dazu, sich in den Foren teilweise sehr drastisch, manchmal unter der Gürtellinie, über das Modell auszulassen. Das hat es aber nicht verdient, denn es ist schön und vorbildgerecht gestaltet. Und es bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich das Modell in die Sammlung stellt oder nicht. Sammler, die das tun und auch kundtun, werden leider oft von den „wahren“ Modellautoexperten als minderbemittelt diskreditiert. Es sollte doch bei unserem Hobby das Motto gelten: „Leben und leben lassen“. Wahre Größe, also menschliche Größe, ist auch eine Frage der Toleranz. Die echte Größe eines Modellautos ist hingegen nicht diskutierbar, sondern eine Frage des richtigen Gebrauchs des Rechenschiebers seitens seines Konstrukteurs.

Ohne Vergleichsmodell macht der neue Lloyd LT 500 einen sehr guten Eindruck, die Maßstabsdiskrepanz fällt nicht auf. Leider haben sich die Konstrukteure bei der Umrechnung von 1:1 in 1:87 etwas verrechnet. Der Maßstab ist größer als 1:87, was im direkten Vergleich mit anderen Modellen deutlich zu erkennen ist.

Steckbrief:

Wiking 0336 01 Lloyd LT 500 Bus 1952. Karosserie pastellblau. Dach, Motorhaube, Felgen und Lenkrad hellelfenbein. IA achatgrau. Stoßstange und Radkappen silbern. UVP 19,99 €.

Lastwagen

Vor 50 Jahren erschien ein Scania 110 Fernlastzug in den ASG-Farben im Wiking-Programm, noch mit der vierstelligen Nummer 2460 und in der damals neuen transparenten Faltverpackung, im Katalog unter den Geschenkpackungen aufgeführt, mit einem Preis von 6,90 D-Mark. Seitdem erschienen in loser Folge weitere Modelle nach dem Vorbild der schwedischen Spedition. Wiking kombiniert für die April-Neuheiten die Scania 111 Langhauber-Zugmaschine mit dem vor drei Jahren neu konstruierten Alu-Kühlkofferauflieger, im Original von Dorsay hergestellt.  Die ASG-Story bei Wiking geht weiter.

ASG, eine unendliche Geschichte im Wiking-Kosmos. Immer wieder wird die Flotte der schwedischen Spedition durch neue Modellvarianten ergänzt. Dieses Mal fährt ein Kühlkoffersattelzug auf den Miniatur-Speditionshof.
Wiking hat im Jahr 2022 seinen Alu-Kühlkoffer neu konstruiert, da das Formwerkzeug für das alte Modell, immer nur mit dem kubischen Mercedes Fahrerhaus erhältlich, vor vielen Jahren umgebaut wurde. Unser historisches Vergleichsmodell wurde so nicht von Wiking ausgeliefert.

Noch ein Scania 111, dieses Mal als Frontlenker und in den Diensten der Josef Tress Spedition mit Niederlassungen in Stuttgart, München und Bozen. Das Unternehmen, das vorwiegend im Transport von Lebensmitteln tätig war, wurde im Jahr 1983 von der Firma Jani Gastransport übernommen, ebenfalls eine Spedition, der Wiking bereits die Ehre erwies, Auch Tress selbst war bereits Thema bei Wiking, im Jahr 1984 als Scania 111 Pritschensattelzug, über 40 Jahre danach folgt nun ein Lebensmitteltanksattelzug.

Wiking lässt über 40 Jahre nach dem Pritschensattelzug wieder ein Modell nach einem Vorbild der Spedition Tress auf die Modellstraßen fahren. Es handelt sich um einen Tanksattelzug, der Lebensmittel in flüssiger Form transportiert, der ebenfalls von einer Scania 111 LB Zugmaschine gezogen wird.
Das als Flüssiggastanksattelzug bezeichnete Modell ist eines der Lieblingswikinger des Verfassers. Deshalb musste eine nicht alltägliche Version mit silberfarbenem Tank mit aufs Bild. Dessen Vorbild könnte zum Beispiel Milch transportieren.

Steckbrief:

Wiking 0556 03 Scania 111 L Langhauber Kühlsattelzug „ASG transport-spedition“ 1974.  FH saphirblau mit melonengelber Bauchbinde. IA moosgrau. FG, Kotflügel, Dachschild und Trilex-Felgen melonengelb. Kofferaufbau weiß. Sattelplatte silbern. UVP 38,99 €. 0805 96 Scania 111 LB Tanksattelzug „Josef Tress Int. Spedition“ 1975.  FH und Tankaufbau grauweiß. IA schwarzgrau. FG, Kotflügel und Trilex-Felgen karminrot. Sattelplatte silbern. UVP 27,99 €.

Kleinere Zirkusunternehmen haben meist keine großen finanziellen Mittel zur Verfügung. Deren Fuhrpark besteht daher aus gebrauchten Fahrzeugen, die je nach Verwendungszweck auch mal umgebaut werden. So dürfte auch das Gespann entstanden sein, das Wiking mit den April-Neuheiten ausliefert. Eine Mercedes L 3500 Langhauber Schwerlastzugmaschine zieht den ausrangierten Auflieger eines Kühlsattelzugs, der zum Anhänger umfunktioniert wurde. Das Kühlaggregat ist vermutlich außer Funktion, denn Tiere wie Pinguine oder Eisbären sind sicher nicht das transportierte Ladegut – der Tierschutz wäre sofort zur Stelle. Die auflackierten Zebra-Streifen à la Daktari waren bei kleinen Zirkussen oft zu finden, man wusste sofort, der Zirkus kommt in die Stadt!

Eine ungewöhnliche Kombination stellt das Zirkus-Modell dar, eine Schwerlastzugmaschine zieht einen zum Anhänger umgebauten Kühlkofferauflieger. Solche Fahrzeuge standen oft bei kleinen Zirkussen im Einsatz, die sich neue Fahrzeuge nicht leisten konnten. Die Farbgestaltung in Weiß mit Zebra-Dekor und Rot sieht eigentlich ganz gut aus.

Steckbrief:

Wiking 0492 04 Mercedes L 3500 Schwerlastkühlzug „Circus“ 1950.  FH, Lastpritsche und Kofferaufbau weiß mit Zebra-Bedruckung. IA, FG, Kotflügel und Felgen schwarz. Plane und Kofferdach mit Kühlaggregat feuerrot. UVP 29,99 €.

Landwirtschaftliche, Bau- und Kommunalfahrzeuge

Im Jahr 1964 debütierte der Deutz D 40 L Traktor im Wiking-Sortiment und hat sich seitdem dort wacker gehalten. Bald erhielt er einen Fahrer, ab 1980 ein Schutzdach sowie einen Auspuff und ab 2014 gibt es wieder eine Version ohne Schutzdach. Letztere ist nun als Neuheit erschienen, und zwar in grün mit einer rostbraunen Melierung, die Gebrauchsspuren darstellen soll. Je nach Mischungsverhältnis des Granulats ergeben sich mehr oder weniger starke „Gebrauchsspuren“. Jedes Modell ist somit ein Unikat. Die Felgen weisen hingegen keine Roststellen auf.

Durch die Mischung zweier Kunststoffgranulate kann Wiking besondere optische Effekte erzeugen, die Oberflächenrost an Fahrzeugen imitieren. Dabei entstehen nur Unikate, kein Modell gleich dem anderen. Die Wirkung ist erstaunlich realistisch.
Metamorphose eines Wiking-Klassikers: Auch der Deutz D 40 L hat im Laufe der Zeit einige Änderungen durchgemacht. Dass das Modell damals ebenfalls größer als 1:87 konstruiert wurde, hat niemanden interessiert.

Das Schutzdach, das dem Deutz-Traktor weggenommen wurde, hat nun die Gmeinder Kaelble Planierraupe erhalten. Auch diese ist ein Dauerläufer unter den Wiking-Modellen und war, ähnlich dem Deutz, im Laufe der Zeit einigen Änderungen unterworfen. Die Karriere der Planierraupe begann 1959, die Zahl der bisher erschienenen Varianten ist schier unüberschaubar. Anstelle des transparenten Schutzdachs ziert das Modell jetzt ein stabiles Stahlschutzdach – wie erwähnt vom Deutz-Traktor. Formbedingt sitzt es etwas niedrig und ist so nur für kleinere Maschinenführer geeignet. Front und Heck zeigen das Kaelble-Logo.

Das komplette Modell der Gmeinder Kaelble Planierraupe PR610 ist in Maisgelb gehalten, der Hausfarbe von Kaelble. Einzige „Farbtupfer“ sind die Gummiketten und die Front- und Heckbeschriftung.

Die Schweiz ist ein Land der Berge. Und da gibt es naturgemäß im Winter viel Schnee, der weggeräumt werden muss. So auch auf den Betriebshöfen der Schweizer Post, der PTT. Zum Einsatz kommt hier ein Unimog 406 mit angebautem Schneepflug, der normalerweise als Fahrzeug zum Rangieren von Anhängern eingesetzt wird. Damit er gut erkannt wird, ist die Pritsche mit schwarzen Warnschraffuren versehen.

Ausgestattet mit einem Schneepflug, kann der Unimog 406 der Schweizer Post PTT den Betriebshof vom Schnee befreien. Die Lieferfahrzeuge müssen ja rechtzeitig auf ihre Touren fahren können.

Steckbrief:

Wiking 0881 04 Deutz D 40 L Traktor 1957. Aufbau mit Auspuff grün-oxidrot meliert. Vordere Achshalterung grün. Lenkrad schwarz. Felgen verkehrsrot. UVP 10,99 €. 0655 09 Gmeinder Kaelble PR610 Planierraupe mit Stahlschutzdach 1952. Alle Bauteile maisgelb. Gummiketten schwarzgrau. UVP 11,99 €. 0371 10 Unimog U 406 mit Schneepflug „PTT“ 1963. FH und Pritsche postgelb. IA lichtgrau. FG und Felgen schwarz. Pritscheneinlage silbern. Räumschild pastellorange. Ein orangetransparentes Warnlicht. UVP 17,99 €.

Zubehör

Wiking stattet seine Transporter und Kleinlastwagen seit einiger Zeit mit detaillierten, zweiteiligen Rädern aus, die das Erscheinungsbild der Modelle ungemein verbessern. Auf vielfachen Wunsch der Modellautofreunde bringt Wiking eine Räderpackung, um ältere Fahrzeuge oder Umbaumodelle vorbildgerechter gestalten zu können. Die Felgen sind in vier Farben abgespritzt, damit bieten sich viele Möglichkeiten.

kr

Mit den Radsätzen können viele Kleinlastwagen und Transporter ausgestattet und damit gepimpt werden. Die notwendigen Achsen sind in der Zubehörpackung enthalten.

Steckbrief:

Wiking 0018 34 Zubehörpackung – Räder Kleintransporter. 34 Reifen und 20 Felgen in den Farben signalrot, oxidrot, fenstergrau und silbern. Beiliegend zehn Achsen. UVP 14,99 €.