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News 1:87 Wiking Neuheiten Dezember

Linie 19 nach Tempelhof

Die Jahresendlieferung von Wiking umfasst nochmals elf Modelle, alle Varianten und Neuauflagen bekannter Miniaturen. Formneuheiten sind im Paket leider keine enthalten, Verzögerungen im Logistikprozess verhinderten, dass die sehnsüchtig erwarteten neuen Modelle rechtzeitig für die Dezember-Lieferung bei Wiking eintrafen. So steigt die Vorfreude auf die erste Neuheitenlieferung im neuen Jahr.

Tradition wird bei Wiking groß geschrieben. So fährt der neue Büssing D2U Doppeldeckerbus der BVG wie viele seiner Vorgänger auf der Linie 19 Richtung Flughafen Tempelhof. Die Bedruckung der Büssing-Spinne ist perfekt gelungen. Bei den ersten Modellen war sie ebenfalls silbern abgesetzt, später wurde dieser Produktionsschritt eingespart.
Modellfotos: kr

Personenwagen und Kleintransporter

Audi stellte im April 2006 vor der geschichtsträchtigen Kulisse des Brandenburger Tors in Berlin das Nachfolgemodell des ersten Audi TT vor. Die Linienführung des Audi TT 8J war deutlich gefälliger und eleganter als die des etwas pummelig anmutenden Vorgängers. Das Fahrzeug entstand auf der gleichen Plattform wie der Audi A3 8P, der VW Golf V und der Touran der ersten Generation. Da Wiking zu dieser Zeit mit Volkswagen und Audi groß im Werbemodellgeschäft war, erschien die 87-fache Verkleinerung des Audi TT 8J fast gleichzeitig mit dem Vorbild. Die letzte Version des Modells kam im Jahr 2010, also höchste Zeit für eine Neuauflage in einer rassigen Farbgebung. Der Farbton nennt sich „Sunflower Yellow“ und wurde von Wiking matt auf die Karosserie aufgetragen, sehr cool. Der Eindruck wird durch die gleichfarbenen Felgenringe noch perfektioniert.

Der Besitzer des gelben Audi TT Coupés will sich offensichtlich von anderen Audi TT-Fahrern absetzen. Mit der matten Lackierung und den zweifarbigen Felgen gelingt ihm das auch.

Steckbrief:

Wiking 0134 06 Audi TT 8J Coupé 2006. Karosserie matt-sunflower-yellow. IA und FG schwarz. Felgen grau. UVP 23,49 €.

Sechs Jahre lang lief der Opel Manta A vom Band, von 1970 bis 1975. Der ab 1974 lieferbare Opel Manta GT/E ergänzte die Modellreihe nach oben. Sein 1,9-Liter-Motor leistete 105 PS dank Benzineinspritzung, was für eine Höchstgeschwindigkeit von 188 Stundenkilometern gut war. Äußerlich ist er erkennbar an einem Frontspoiler, den breiten Seitenstreifen, der schwarz lackierten Motorhaube und den „GT/E“-Schriftzügen. Aufgrund der Bauzeit eines kurzen Jahres entstanden nur 5252 Fahrzeuge, entsprechend gesucht sind sie in der Opel-Klassiker-Szene. Bisher gab es nur einen rot-schwarzen und den komplett schwarzen „Black Magic“ Opel Manta GT/E von Wiking, somit ist die neue Version in Silbermetallic höchst willkommen.

Ob die produzierte Stückzahl des Opel Manta A GT/E die des Originals mit 5262 Exemplaren übertreffen wird? Leider sind von Wiking keine Zahlen über Auflagenhöhen der Modelle zu erfahren, somit ist kein Vergleich möglich.

Steckbrief:

Wiking 0827 12 Opel Manta A GT/E 1974. Karosserie silbern mit schwarzer Motorhaube. IA und FG schwarz. Stoßstangen und Felgen silbern. UVP 18,99 €.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Rolls-Royce 1946 die Automobilproduktion mit dem neu entwickelten Silver Wraith fort. Er war die letzte Generation, die von externen Karosseriebauern eingekleidet  wurde (von späteren Sondermodellen abgesehen), der Aufbau des Wiking-Modells stammt von Freestone & Webb und stellt ein 1951er Modell dar. Danach, ab dem Silver Dawn/Bentley Mark VI, baute Rolls-Royce die Karosserien im eigenen Haus („Standard Steel Body“). Der Silver Wraith blieb bis 1959 im Angebot von Rolls Royce. Wiking miniaturisierte den Rolls Royce Silver Wraith im Jahr 1978 innerhalb seiner Klassiker-Reihe. Seitdem sind in unregelmäßiger Folge viele Serien- und Sondermodelle erschienen, zuletzt 2015 in zweifarbiger Ausführung mit Blautönen. Jetzt fährt der Rolls adeliger vor, in Schwarz mit grauen Seitenflächen. Sehr edel.

Eine sehr edle Erscheinung ist der Rolls Royce Silver Wraith im so genannten Knife-Edge-Style, lackiert in Schwarz mit grauen Seitenflächen. Und Schwarz ist schon die passende Farbe für dieses Automobil, das gerne vom englischen Adel gefahren wurde. Knallige Farben hatten da nichts zu suchen.
Lange Zeit produzierte Wiking seine Modelle in einfarbigem Kunststoff ohne Chromzierrat. Diese Zeiten sind zum Glück vorüber, und die drucktechnische Aufwertung zeigt, wie gut der Formenbau von Wiking damals schon war.

Steckbrief:
Wiking 0838 04 Rolls Royce Silver Wraith 1951. Karosserie schwarz mit grauen Seitenflächen. IA lichtblau. FG, Kühlergrill und Stoßstangen chromsilbern. Felgen silbern. UVP 19,49 €.

Nach dem VW T1 und T2 avanciert der letzte Heckmotor-Bulli, der T3, seit einigen Jahren zum Kultauto. Da bleibt es nicht aus, dass die Fahrzeuge nicht nur restauriert, sondern auch getunt werden. Wer im Internet stöbert, findet ein mögliches Vorbild für den neuen VW T3 mit Doppelkabine und Pritsche. Der Besitzer des Originalfahrzeugs baute einen Zwölfzylinder Motor von Audi mit 450 PS unter der Ladefläche ein. Um die Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometer auch sicher fahren können, rollt der VW T3 auf 20 Zoll-Felgen, ebenfalls von Audi. Wiking hat sich an dieses Vorbildfahrzeug angelehnt. Gut, der Motor ist nicht zu sehen, aber die Felgen passen. Zusätzlich spendierten die Lüdenscheider dem Modell noch einen Überrollbügel auf der Ladefläche.

Mit den Speichenalus und dem Überrollbügel wirkt die VW T3 Doka richtig schnittig. Wiking hat sich beim Modell an einem Vorbildfahrzeug orientiert, das vom Besitzer mit einem 450 PS-Aggregat ausgestattet wurde. Da wird so mancher Porsche-Fahrer ungläubig staunen, wenn von hinten ein VW T3 daher kommt und mit Lichthupe seine Respektlosigkeit bezeugt.

Steckbrief:

Wiking 0293 10 VW T3 Doppelkabine 1979. Karosserie weiß. IA, FG und Überrollbügel schwarz. Felgen silbern. UVP 19,99 €.

Lastwagen und Busse

Wiking hatte immer schon ein Faible für die Opel Blitz Lastwagen, die ein fester Bestandteil des Sortiments waren und immer noch sind. Als im Vorbild der letzte Opel Blitz auslief und durch den englischen Bedford CF Transporter alias Bedford Blitz ersetzt wurde, entschied Friedrich Peltzer, auch dieses Fahrzeug zu verkleinern. So entstanden 1979 der Pritschenwagen, 1981 folgten Kleinbus und Kastenwagen. So richtig beliebt waren die Modelle bei den Wiking-Sammlern nicht, schon 1984 verschwanden sie aus dem Sortiment. Nur der Pritschenwagen erlebte eine Neuauflage als Fahrzeug der Britischen Rheinarmee im Rahmen einer Märklin-Zugpackung von 2008. Auch das Vorbild, ab 1973 im Opel-Verkaufsprogramm, konnte sich in Deutschland nie richtig durchsetzen. Nur als Basisfahrzeug für Wohnmobile konnte sich der Bedford Blitz etablieren. Jetzt darf er erneut vorfahren, mit neuer, höherer Plane sowie umfangreich bedruckter Frontpartie. Erstaunlich, wie vorbildgerechter ein Modell durch etwas Farbe wirken kann! Dieses Modell ist der Liebling des Verfassers aus der Dezember-Auslieferung.

Es ist erstaunlich, dass der Bedford Blitz in seiner Wiking-Laufbahn nur wenige Versionen aufweisen kann. Den Pritschenwagen gab es je einmal mit und ohne Plane. Das war es. Nach 45 Jahren seit seinem Erscheinen wurde es wirklich Zeit, das Modell in einer modernen Ausführung wieder aufzulegen.

Steckbrief:

Wiking 0352 04 Bedford Blitz Pritschen-Lkw mit Plane 1973. FH, Pritsche und FG blutorange. IA schiefergrau. Plane hellelfenbein. Felgen silbern. UVP 20,99 €.

Drei Jahre nach dem Erscheinen des Mercedes LP 321 bei Daimler-Benz im Jahr 1957 betrat auch das Wiking-Modell die Bildfläche. Zunächst mit einer hohen Pritsche ausgestattet, wurde diese 1966 durch eine flache Ausführung ersetzt. Diese wird seitdem für die Neuauflagen des Modells verwendet, so auch bei der aktuellen Verkleinerung. Wiking wäre nicht Wiking, wenn es das Modell nicht durch die umfangreiche Detailbedruckung des Fahrerhauses deutlich aufgewertet hätte. Und auch die authentische Farbzusammenstellung gefällt uns sehr gut.

Der „neue“ Mercedes LP 321 neben zwei seiner historischen Vorgänger, noch mit hoher Pritsche und in Farbumkehrung. Später erhielt der kleine Pullman wie auch andere LKW-Modelle eine flache Pritsche, die bis heute zum Einsatz kommt.

Steckbrief:
Wiking 0434 03 Mercedes LP 321 Pritschen-Lkw mit Plane 1957. FH und Pritsche opalgrün. IA rehbraun. FG, Kotflügel und Felgen oxidrot. Plane graubeige. Pritscheneinlage silbern.  UVP 16,99 €.

Anfang der 60er Jahre erschienen einige Modellfahrzeuge nach US-Vorbildern im Wiking-Sortiment. Wiking hatte die Absicht, den Export über den Großen Teich zu forcieren. Friedrich Peltzer weilte sogar für einige Zeit in den USA. Doch das Interesse der amerikanischen Modellbahner an detaillierten Automodellen für Ihre Anlagen war sehr gering, es interessierte sie nicht, mit welchen Fahrzeugen sie Modellstraßen sie bestückten. In dieser Zeit entstanden neben dem Chevrolet 6500 Lastwagen mit verschiedenen Aufbauten noch die Chevrolet LCF 5100 Zugmaschine und der kuriose Wooldridge Erdbeweger (hier kopierte Wiking ein „Dime Store“-Billigmodell von Banner und wikingisierte es). Da der Export sich nicht wie erwartet entwickelte und auch die deutschen Modellbahner kein Interesse an den Modellen zeigten, verschwanden Sie bald wieder in der Versenkung. Lange Zeit wurden sie auf dem Sammlermarkt hochpreisig angeboten, doch das Preisniveau ist gesunken. Die aktuelle Neuauflage findet ihr Vorbild bei der Schweizerischen Brauerei „Bière du Cardinal“ aus Fribourg, die aber seit 2011 geschlossen ist. Das Bier unter der Marke Cardinal wird heute bei Feldschlösschen in Rheinfelden gebraut. Der Einsatz eines Chevrolet 6500 als Bierlieferfahrzeug bei Cardinal ist durchaus denkbar, den die Schweizer bauten amerikanische GM-Lastwagen in ihrem Montagebetrieb in Biel.

Viel hat sich beim Chevrolet 6500 Lastwagen seit seinem Erscheinen nicht verändert. Die Neuauflage in den Farben der Brauerei Cardinal bekam zweiteilige Räder und den Milchwagenaufbau.  Eine Inneneinrichtung gibt es wie früher nicht.

Steckbrief:

Wiking 0570 04 Chevrolet 6500 Getränke-Lkw „Bière du Cardinale“ 1955. FH, Pritsche und Felgen verkehrsgelb. FG silbergrau. Verglasung getönt. UVP 16,99 €.

Man könnte meinen, alle Berliner Büssing-Doppelstockbusse fuhren auf der Linie 19 zum Flughafen Tempelhof, zumindest wenn man Wiking-Modelle sammelt. Die meisten der seit 1959 von Wiking gelieferten Busmodelle sind mit der Linie 19 zum Flughafen Tempelhof beschriftet, so auch das aktuelle, umfangreich bedruckte Modell mit Werbung für „Dortmunder Union Pilsener“. Besonders gut wirkt der Büssing-Grill mit mehrfarbigem Logo.

Der Fuhrpark an Berliner Doppeldeckerbussen vom Typ Büssing D2U wächst weiter, diesmal mit einer Werbung ohne direkten Bezug zu Berlin. Allerdings gab es Biere der Dortmunder Union sicher auch in den dortigen Kneipen und Imbissbuden.
Die ersten Wiking-Modelle des Büssing D2U Doppeldeckerbusses besaßen noch einen offenen Einstieg am Heck (links). Dieser wurde später den Vorbildern entsprechend mit Falttüren verschlossen. Diese Version ist die Basis der aktuellen Neuauflagen.

Steckbrief:

Wiking 0722 06 Büssing D2U Doppeldeckerbus „BVG Dortmunder Union“ 1951. Aufbau beige. IA moosgrün. FG schwarz. Felgen schokobraun. Fahrer basaltgrau. Linie „19 Flughafen Tempelhof“. UVP 26,99 €.

Einsatzfahrzeuge

Die Suche nach einem real existierenden Vorbild für das Audi Q7 Polizeifahrzeug mit grauer Grundfarbe führte nicht so richtig zum Erfolg. Was aber sicher zu sein scheint, dass das mögliche Original nicht in Bayern stationiert ist (wie es im Pressetext von Wiking zu lesen ist). Ein Foto im Internet zeigt einen aktuellen Audi Q7 mit Vossen-CV3R-Felgen und Pinneberger Zulassung. Auf jeden Fall macht das Polizeifahrzeug einen Respekt einflößenden Eindruck, auch auf Kriminelle. Sei es wie es ist, das Modell wirkt einfach klasse in der grauen Grundlackierung, egal ob aus Bayern oder Schleswig-Holstein.

Entstand das Modell des Audi Q7 Polizei nach einem realen Einsatzfahrzeug oder nach einer Studie zu Werbezwecken? Wir wissen es nicht, wir wissen nur, dass das Modell einen super Eindruck macht und jede Polizeimodellsammlung bereichert.

Steckbrief:

Wiking 0133 08 Audi Q7 „Polizei Bayern“ 2005.Karosserie grau mit blauen Kontrastflächen. IA und FG schwarz. Felgen silbern. Silberner Dachbalken mit zwei blautransparenten Warnleuchten. UVP 26,49 €.

Baufahrzeuge

Eine Kombination, die es schon 2021 gab, ein Schaeff HR 18 Minibagger auf dem Fahrgestell des Fuchs-Baggers, und daraus wird ein Schaeff HML Mobilbagger. Der erscheint nun in der neuen Farbgebung Alpenblau. Liebherr feiert 75-jähriges Jubiläum, Caramini-online hat darüber in der Vorstellung der Wiking-Neuheiten des Monats November berichtet. Nun legen die Lüdenscheider den Liebherr Radlader vom Typ 531 in einer phantastischen Ausführung neu auf, mit einer vorbildgerechten und vollständigen Bedruckung, natürlich in den Liebherr-Farben.

Aus der Kombination von Bauteilen zweier Modelle entsteht der Mobilbagger nach einem Vorbild von Schaeff. Wiking versteht es immer wieder, aus unterschiedlichen Teilen neue Modelle zu kreieren.
Eine authentische Farbgebung gepaart mit einer vollständigen Bedruckung macht aus dem bisher eher unbeachteten Liebherr-Radlader Typ 531 fast schon ein Supermodell, dem 75-jährigen Jubiläum von Liebherr mehr als angemessen.
In nahezu 20 Versionen ist der Liebherr Radlader Typ 531 seit 1989 erschienen, von denen wir zwei neben der aktuellen Version zeigen.  Einmal das Sondermodell „Leonhard Weiss“ aus einer Märklin-Packung, zum anderen ein Ladegut-Modell in Militärausführung für Rivarossi.

Steckbrief:

Wiking 0658 09 Schaeff HML Mobilbagger. Kabine und Motorabdeckung perlweiß. IA, FG und Tieflöffel schwarz.

Aufbauunterteil und Ausleger alpenblau. UVP 20,99 €. 0651 10 Liebherr Radlader Typ 531 1987. FH-Oberteil weiß. FH-Unterteil, Aufbau, Schaufel und Felgen rapsgelb. IA schwarzgrau. Auspuff silbern. UVP 19,99 €.

Anmerkung zu den November-Neuheiten

Ein aufmerksamer Caramini-online-Leser hat uns darauf hingewiesen, dass das von uns als Kuriosum bezeichnete Modell des Mercedes LPS 334 Pullman Tanksattelzugs (Präsentation am 30. November 2024) in Feuerwehrausführung tatsächlich an ein Vorbildfahrzeug bei der Feuerwehr Stuttgart angelehnt ist. Fotos des Originals finden sich im Buch „Deutsche Feuerwehrfahrzeuge aller Zeiten“ von Axel Johanßen, erschienen vor ungefähr 30 Jahren im Podszun-Verlag. Für solchen Input danken wir stets. Wir können auch nicht alles wissen. kr