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News 1:18 Solido Renault 5 (Supercinq) GT Turbo Phase II 1989

Was einer tut, kann der andere nicht lassen

Norev hat einen Renault Supercinq als GT Turbo im Programm, all open, seit vielen Jahren. Warum nun Solido ebenfalls einen macht, genau die gleiche Version, aber nur die Türen zum Öffnen, muss man nicht verstehen. Man kann es allenfalls mit Animositäten zwischen diesen beiden französischen Herstellern erklären. Aber bitte – das Norev-Modell ist derzeit nicht lieferbar, das Solido-Modell ist neu und somit weithin erhältlich.

Jetzt also auch Solido: der Renault Supercinq in seiner heißesten Version. Solido differenziert zwischen dem ursprünglichen Modell von 1985, die Franzosen nennen dies „Phase I“, das in Rouge Vif angeboten wird, und dem Facelift-Modell von 1989 in Weiß, der Renault-Farbton heißt Givre Nacre, und Metallicblau (Bleu Lumière), somit „Phase II“. Es gibt keinen formalen Unterschied, aber die Dekoration ist anders. Die frühen Modelle tragen den Grill, die Kotflügelverbreiterungen und die Außenspiegel in unlackiertem, grauem Kunststoff, die späteren in Wagenfarbe. Die Ursprünglichen hatten typische, rote GTI-Zierlinien in den Stoßfängern, später waren es schwarze Gummieinlagen, der Renault-Rhombus im Grill zuerst mittig, später verrutschte er nach links, und die Streifenzier ist ebenfalls unterschiedlich. In zusätzliche Werkzeugkosten stürzte sich Solido bei der Frontschürze und bei den Rädern, die jeweils der Bauphase entsprechen, und die späteren Modelle haben vorbildgerecht einen zusätzlich angeklebten Dachkantenspoiler.

Solido hat eine markentypische Miniatur geschaffen: genau so viel Detailreichtum, um als Sammlermodell zu fungieren und genau so wenig Gimmicks, um sich trotz des Discountpreises zu amortisieren (was Solido hauptsächlich über hohe Stückzahlen schafft). Das Modell lenkt mit Verbindung zwischen Vorderrädern und Lenkrad, die Türen gehen an vernünftigen Scharnieren auf, die Felgen sind zweifarbig und suggerieren viel Tiefe, sind aber nicht durchbrochen. Der Innenraum wirkt sehr plastikhaft, ist aber gut bedruckt und vor allem effektheischend mittels eines knallroten Fußbodens. Aber zu einer Beflockung hat es nicht gereicht, nur zu mattrotem Kunststoffgranulat. Die Sitzflächen sind zweifarbig hellgrau und rot bedruckt, die Türinnenverkleidungen auch, am Armaturenbrett findet sich rudimentäre Dekoration (die Armaturen eben). Die Außenbedruckung ist sehr professionell gemacht mit einem Zierstreifen an den Flanken, der eine Verlaufslackierung gut imitiert, darauf der rote „GT Turbo“-Schriftzug. Der zweifarbig schwarz-rote Heckschriftzug sieht besonders an unserem weißen Fotomuster schön aus, gut sind auch Scheinwerfer, gelbe Nebellampen und Rückleuchten, nett die Dachantenne. Ein sehr liebevolles Detail an Solido-Modellen sind die bedruckten Scheiben, vorne die Steuer- und Versicherungsplakette, sogar lesbar (versichert bis zum Jahre 1990), auf der Heckscheibe die kleine Renault-Eigenwerbung, die auf die Formel-1-Erfolge und den Schmiermittelpartner Elf verweist.

Wir würden dieses Modell höflich willkommen heißen, wenn es nicht schon in jenen Vitrinen stünde, in die es hineingehört und hineinpasst. Ein hübscher Renault Supercinq in seiner sportlichsten Version. Aber angesichts des existenten Norev-Modells unnötig wie ein Kropf und vor allem Ressourcenverschwendung angesichts all der Modelle, die in 1:18 noch fehlen – und ebenso ins Solido-Programm passen würden. afs

Ein kleiner Athlet, 115 und ab 1987 sogar 120 PS aus 1397 cm³, knackt die 200er-Marke und sonnte sich lange Zeit darin, der schnellste Serienkleinwagen weltweit zu sein. Er tendierte zum Überhitzen, und bei Höchstgeschwindigkeit zeigte der Drehzahlmesser trotz Fünfganggetriebes den roten Bereich an.
Modellfotos: bat
Roter Bereich auch im Innenraum: Die Plastikwüste mag sogar mit der Anmutungsqualität des Originals übereinstimmen. Sehr nett sind der knallrote Fußboden und die mit Ornamenten versehenen Sitzflächen.

Steckbrief:

Solido S1810002 Renault 5 (Supercinq) GT Turbo Phase II 1989 weiß. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 44,95 Euro.