Der kleine Arbeiter
Ein kleines, robustes Auto ohne Finesse, der Škoda Felicia. Er war der erste Neue nach der Übernahme der Škoda-Werke durch Volkswagen, entstand mit VW-Entwicklungshilfe, war aber doch „nur“ ein besserer Favorit, der die letzte Škoda-Eigenentwicklung darstellt. Das ist eine gute Basis für einen kleinen Worker, für einen Pickup. Den gab es auch als Felicia Fun in fetziger Ausstattung und quietschgelber Farbe, dann war er ein Lifestyle-Mobil. Den macht Ixo nicht (schade, hätten wir gerne als Modell!), sondern den böhmischen Proleten, den Felicia Pickup mit Schwielen an den Fingern, dreckiger Latzhose und Arbeitsschuhen. Die Farbe heißt Romanticrot, wirkt aber nicht sonderlich romantisch, sondern eben wie ein Durchschnittsrot, und innen sieht man dem Schwarz so richtig an, wie robust die Plastikbezüge der Sitze sind. Škodas stehen bei Ixo derzeit ziemlich hoch im Kurs, einerseits der Škoda-Kollektion in Tschechien wegen, andererseits, weil die Tschechen auf ihre automobile Vergangenheit spinnen und alles kaufen, was im Angebot ist. Ixo machte einen guten Job. So wenig inspirierend das Original ist, so professionell hat Ixo die Miniatur umgesetzt, und durch den Heckschriftzug erfahren wir, dass es sich um einen Felicia LX 1.9 Diesel handelt, also ein Zuliefermotor von Volkswagen. Die Stahlfelgen sind schön nachgebildet, die Dachantenne werten den Pickup auf, die schwarzen Anbauteile sind Karosseriebestandteil und äußerst akkurat farblich abgesetzt.
Der Pickup erschien, gleichzeitig mit dem Kombi, im Sommer 1995 mit einem Dreivierteljahr Verzögerung auf die Schrägheck-Limousine und kam nicht in den Genuss von deren 1998er Facelift. Er hatte, wie schon sein Vorgänger Favorit Pickup, hinten eine stabile Starr- anstelle der kommoden Verbundlenkerachse. Produktion bis 2001, ersetzt durch den Fabia, von dem es aber keine Pickup-Version mehr gab.
afs


Modellfotos: bat

Foto: Guilaume Vachey
Steckbrief:
Ixo CLC474N Škoda Felicia Pickup 1995. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 24,95 Euro.