Gepanzertes Radfahrzeug, sportlich
Entfesselter Schweden-Panzer: Dezent heiß gemachter Volvo 242, tief gelegt mit fetten BBS-Alus. Ixo präsentiert einen typischen „Boy Racer“, einen getunten Volvo 242 von 1980. Ein wildes Gerät!
Der Volvo 240: Eine Familienkutsche, von um ihre Lieben besorgten Vätern aus mittlerem Wohlstands-Milieu angeschafft, meist um die 100 PS stark und damit nicht gerade übermotorisiert. Mit Turbo zwar bis zu 165 PS, aber das war nicht die Regel, sondern die Ausnahme, und auch als 240 Turbo war der Volvo seriös. Das Ixo-Modell ist das nicht. Es ist zwar nicht unseriös, aber halbseiden. Es ist zusammengebastelt, entspricht dem persönlichen Geschmack seines (wohl jugendlichen) Eigentümers, und überdies trägt dieser Volvo die eher seltene Zweitürer-Karosserie. Alles in allem also eine überaus reizvolle, nordische Kombination.
Das Modell ist komplett entchromt, Fensterrahmen und Zierteile mattschwarz. Der Volvo-Fan legte seinen 242er deutlich tiefer und spendierte ihm ebenso tiefe wie mattschwarze Alufelgen im BBS-Design mit ziemlich breiten Schlappen, was offenbar ging, ohne die Kotflügel zu verbreitern. Unter dem vorderen Stoßfänger findet sich der Frontspoiler des Volvo 240 Turbo, kombiniert mit einem älteren Kühlergrill mit Rundscheinwerfern und ohne Chromumrandung der Vorderblinker (bis 1977), während die Karosserie das modifizierte, leicht abgerundete Heck mit um die Ecke gezogenen Rücklichtern aufweist (ab 1980).
All das sind keine chronologischen Fehler seitens Ixo. Vielmehr ist es gewollt, denn der Wagen ist ja ein personifizierter Volvo, den sich ein Fan genau so hergerichtet hat. Was unter der Haube stecken mag, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Möglich ist alles vom Volkswagen-Sechszylinder-Diesel über ein modernes Volvo-V8-Aggregat oder gar ein Corvette-Motor. Der Einrohr-Auspuff zügelt die Phantasie allerdings ein wenig. Ixo lieferte gleichzeitig ein rotes und ein hellblaumetallicfarbenes Exemplar aus, letzteres mit Breitband- statt Rundscheinwerfern, gleicher Preis.
Das fast identische Modell vom Frühjahr 2022 in Manilagrün war 10 Euro teurer, denn Ixo vermarktete es im Rahmen einer anderen Serie und es trug kein ziviles Interieur, sondern einen ausgeräumten Gruppe-A-Rennsport-Innenraum mit Überrollbügel. Die Modellnummer ging mit MOC… los, und diese Modelle kosten 34,95. Nun wurde der Volvo, egal ob in Rot oder Hellblaumetallic, in die CLC…-Kategorie „degradiert“, ohne dass sich außer dem Innenraum etwas Wesentliches an ihm geändert hätte, und kostet 24,95 Euro. Also Deflation statt Inflation, ist doch auch mal schön!
afs
Steckbrief:
Ixo CLC549 Volvo 242 Custom 1980. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 24,95 Euro.