Schwarze Streifen und rote Ringe
„Camaro“ klingt spanisch, soll aber französisch (oder so) sein, laut General Motors. Die Typbezeichnung leite sich vom französischen „camarade“, also dem Kamerad oder Freund, ab. Mit sieben Jahren Unterbrechung (2002 bis 2009) gibt es seit 1966 einen Chevrolet Camaro, seit 2015 in sechster Generation. Maxichamps macht nun den ersten Camaro, das Modell 1966 bis 1970, als Coupé. Den gab es bereits als Minichamps-Modell ab Herbst 2010, und nun kommt er in zwei Farben erneut als Maxichamps-Interpretation. Das bedeutet: Außen wie bei Minichamps üblich, innen schwarz und undekoriert.
Der Camaro (und sein Schwestermodell Pontiac Firebird) ist ein typisches Pony Car, mit starkem V8 ein Muscle Car, die Antwort von General Motors auf den Ford Mustang, Design Henry Haga, dem Chevy-Chefdesigner zwischen 1963 und 1974, dem Schöpfer der legendären Corvette C3, und als er danach in Rüsselsheim tätig war, schuf er unter anderem das Trio Rekord E/Senator/Monza A. GM offerierte verschiedene Ausstattungslinien („Packages“), RS, SS und Z/28 sowie mehrere Reihensechs- und V-Achtzylindermotoren. Das Maxichamps-Modell ist der wildeste von allen, der Z/28 mit einem 4,9-Liter-Smallblock-V8 mit 290 SAE-PS, Vierganggetriebe, vorderen Scheibenbremsen, 15-Zoll-Felgen, Sportfahrwerk und den schwarzen Doppelstreifen auf Motorhaube und Kofferraumdeckel. Der Z/28 sollte fabrikmäßig rennstreckentauglich sein (in USA die Trans-Am Racing-Serie, in Europa die Formel-5000-Meisterschaft). Maxichamps macht das erste Modelljahr 1967, da gab es noch keine „Z/28“-Embleme am Vorderkotflügel, es stand nur „Camaro“ geschrieben. Die beiden Maxichamps-Modelle kommen in Granada Gold Metallic und in Bolero Red (Uni-Lack), kombiniert mit schwarzem Interieur und den schwarzen Z/28-Streifen. Der Gag sind die Rotring-Reifen. Das war eine kurzfristige Muscle-Car-Mode in der zweiten Hälfte der 60er Jahre, sah rattenscharf aus, blieb aber eine rein amerikanische Angelegenheit. Opel versuchte, die Mode in Westdeutschland zu etablieren und stattete ab Herbst 1967 den Rekord C Sprint werksseitig mit Rotringreifen aus. Es setzte sich nicht durch, europäische Gürtelreifenhersteller sahen darin keine Marktchancen, und so wurden die meisten Rekord Sprint schon nach dem ersten Reifenwechsel ihrer roten Flankenringe beraubt. Es gab einfach keinen Nachschub mehr.
Der Maxichamps-Camaro ist ein eindrucksvolles Modell, ein 1:43-Muscle-Car „at its best“, man sieht ihm seine schiere Kraft und Ungezähmtheit schon im Stand an. Es gab nur einen, der ihn bezwingen konnte, und das war der Boss Mustang 302.
afs


Modellfotos: bat
Steckbrief:
Maxichamps 142270 Chevrolet Camaro Z/28 Coupé 1967 rot und 142271 dito goldmetallic. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.