Der zweite GT3 im Supertest
Die Zeitschrift Sport Auto aus dem Stuttgarter Motorpresse-Verlag existiert seit 1969, sie ergänzt die Auto Motor Sport und wendet sich an eher jüngere Männer mit Vorliebe für Sportwagen. Legendär ist der Supertest. Dabei wird ein speziellen Wagen, gerne ein Porsche, auf dem Nürburg- und dem Hockenheimring gefahren, zudem wird es einem Nass-Handlingtest unterzogen. Das Privileg, der Supertester zu sein, gönnt sich zumeist der Chefredakteur selbst. Auf dem Nürburgring wird die Nordschleife unter die Räder genommen, und deren Rundenzeit hat die größtmögliche Außenwirkung. Eine weitere Ausfahrt steht auf dem Hockenheimring an. Dann gibt es die Beschleunigungs- und Bremsprüfung 0 bis 200 bis 0 km/h, einen Windkanaltest, um den Auftrieb zu checken, die maximale Querbeschleunigung wird ausgelotet, ein 36-Meter-Slalom und ein 110-Meter-Ausweichtest sind ebenso Programmteil wie die Rundenzeit auf dem Nass-Handlingkurs. Zur Routine gehören darüber hinaus Leistungsmessung, Achsvermessung und das Wiegen des Kandidaten. Lange Zeit war der ehemalige Rennfahrer Horst von Saurma bis 2013 Chefredakteur und er prügelte so manchen Boliden durch den Sport-Auto-Supertest, er kannte die Nordschleife wie seine Westentasche. 2004 etablierte er den bis dato absoluten Nordschleifenrekord für ein Serienfahrzeug mit dem Porsche Carrera GT in 7.28 Minuten. Den ersten Sport-Auto-Supertest führte die Redaktion 1986 mit einem Porsche 911 Turbo (Typ 930) durch.
Im April 2003 erschien die zweite GT3-Generation auf Elfer-Basis, der Typ 996/II, und sogleich prügelte von Saurma ein indischrotes Exemplar über den Asphalt, der Supertest erschien in Sport Auto 6/2003. Die wichtigste Referenz, damals wie heute, war die Nordschleifenzeit, von Saurma pilotierte S-GO 1084 in 7.54 Minuten über die legendären 20,6 Kilometer. Der GT3 Typ 996/II war mit 381 PS deren 21 stärker als sein Vorgänger, und natürlich verfügte er über die Scheinwerfer in Tropfenform, wie alle 996er nach dem Facelift im Herbst 2001. Hinten ein voluminöser Heckspoiler, der despektierlich „Bügelbrett“ genannt wurde, dazu neue Alus im 10-Speichen-Design. Der Grundpreis des 996/II überschritt erstmals die 100.000-Euro-Schallmauer (102.112 Euro).
Minichamps bringt im Rahmen seiner Sonderedition anlässlich 25 Jahre 911 GT3 natürlich auch den indischroten Kandidaten von 2003, wie üblich in der repräsentativen Klappbox und auf 525 Exemplare limitiert, die einzeln durchnummeriert sind.
afs



Modellfotos: bat


Fotos: afs
Steckbrief:
Minichamps 62027 Porsche 911 GT3 (Typ 996/II) 2003 rot. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. Auflage 525 Exemplare. UVP 69,95 Euro.