Platz für 33.000 frische Landeier
Einen ganzen Schwung an Formneuheiten hat Brekina in den vergangenen Wochen an den Fachhandel ausgeliefert. langer Ford Transit MK I, Magirus Jupiter Muldenkipper, Mercedes Kurzhauber als Wasserwerfer und als Lichtmastwagen, da wird der Geldbeutel schon arg strapaziert. Dazu kommen noch einige Varianten des Chevrolet C20 und GMC Sierra Grande sowie eine verbesserte Ausführung der „Rubber Duck“-Zugmaschine.

Modellfotos: kr
Lastwagen und Transporter
Ford präsentierte den Nachfolger des Ford FK 1000 respektive Taunus-Transit unter der Bezeichnung Transit im Jahr 1965. „Transit“ hieß der Ford FK 1000 bereits zum Ende seiner Laufbahn. Deshalb wird in Deutschland der „neue“ Ford Transit als 2. Generation (MK II) bezeichnet, in Großbritannien dagegen als MK I. Wir übernehmen für unseren Bericht die Bezeichnung von Brekina, die sein Modell als MK I bezeichnet (warum? Brekina ist ein deutscher Hersteller). Gegenüber dem Ford FK 1000 wuchs der Ford Transit MK I in nahezu allen Dimensionen, vor allem die Nutzlast und die Abmessungen wurden deutlich größer – und es gab eine Version mit langem Radstand und mit erhöhtem Dach. Diese schwereren Ausführungen – das Vorbild von Brekina – besaßen hinten eine Doppelbereifung. Ein charakteristisches Transit-Merkmal war die kurze Haube, in der ein V4 werkelte. Diese Anordnung schuf Platz im Laderaum, was sich auch in den Verkaufszahlen niederschlug – in den ersten drei Jahren verkaufte Ford Köln über 100.000 Fahrzeuge. Markant und von Brekina sehr gut in den Maßstab 1:87 umgesetzt zeigt sich der Kühlergrill, der sich von den Radkästen über die Blinker bis zur anderen Seite durchzog, ein richtig freundlich blickender Transporter! Die Änderung des Kühlergrills von 1971 mit abgerundeten Ecken hat Brekina vor Jahren schon im Modell bei der kurzen Version des Ford Transit MK I nachvollzogen, bestimmt sind lange Transit mit neuem Grill in der Pipeline. Der Produktionszeitraum des Ford Transit MK I endete 1978.
Der Transit war (und ist) der Hauptkonkurrent des VW Bulli, hat diesem aber zu dessen Heckmotorzeiten viele positive Merkmale voraus. Beim VW saß dort der Motor, wo der Transporteur Laderaum erwartete, beim Transit nicht. Und weil der VW-Motor hinten saß, hatte der Fahrer im Falle eines Frontalunfalls Angst um seine Beine. Beim Ford war der Motor vorne. Dadurch war auch die Fahr- und Sitzposition anders, PKW-artiger. Zudem bestach der Transit durch eine riesige Windschutzscheibe, die dem Fahrer viel mehr Blickfeld gewährte als die kleinen VW-Luken. Obendrein war er stärker. Ab 1971 gab es den Transit mit einem 2-Liter-Essex-V4-Motor, 75 PS stark. Das machte ihn in der Kleinbus-Version 125 km/h schnell. Er war der flotteste Transporter auf der Autobahn und deshalb, bevor die Fiat Ducatos mit ihren schnellen Turbodieselmotoren in den 80ern kamen, auch die beliebteste Basis für Wohnmobile. In Westdeutschland, Österreich und den Niederlanden war der Bulli dennoch der traditionelle Platzhirsch. In England hingegen war der Transit die Nummer Eins im Kleintransportgewerbe, und europaweit war er wesentlich erfolgreicher als der Volkswagen. In die USA wurde er nicht exportiert – dabei war er eine Konstruktion von Ford in Dearborne. Darin lag auch sein Hauptnachteil: Die US-Konstruktion war blechern und dröhnend, der Transit war eine lärmende Blechkiste und lange nicht so solide verarbeitet wie der VW (Produktion der Kontinentaleuropa-Fahrzeuge nicht in Köln, sondern im belgischen Gent).
Beliebt war der Ford Transit MK I in der langen Version mit Hochdach bei vielen kleineren Feuerwehren in der Funktion als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF). Es war für eine Besatzung von sechs Einsatzkräften ausgelegt und konnte eine tragbare Motorpumpe (Tragkraftspritze) transportieren. Löschwasser war keines an Bord. Manche Originalfahrzeuge später Jahrgänge wurden jahrzehnte lang liebevoll gepflegt und sind heute noch im Einsatz. Ebenfalls populär war der lange Transit Mk I als Sanitäts- und als Polizei-Mannschaftswagen.

Foto: Ford/Archiv afs

Steckbrief:
Brekina 34165 Ford Transit MK I 1970. Karosserie hellblau. IA braun. Stoßstangen weiß. UVP 21,95 €. 34160 dito Feuerwehr rot. Leiter braun. Stoßstangen schwarz. UVP 23,95 €. Jeweils beiliegende Seitenspiegel.
Die Palette der Kippfahrzeuge von Brekina erweitert ein Magirus Jupiter mit großer Mulde. Der Magirus Jupiter 6×6 wurde ursprünglich für die Bundeswehr und damit für militärische Nutzung entwickelt. Auch ausländische Streitkräfte beschafften Magirus Jupiter 6×6-Fahrzeuge. Die Bezeichnung der zivilen Versionen lautete Jupiter 6×6 Z. Angetrieben wurden die imposanten Hauben-Laster von einem luftgekühlten V8-Aggrgat mit 194 PS. Wie bei Brekina üblich, ist die Kippmulde nicht beweglich. Die grün-rote Farbversion ist exklusiv dem Online-Shop von Model Car World vorbehalten. Nicht nur im Original, auch im Kleinen eine imposante Erscheinung.

Steckbrief:
Brekina 83300 Magirus Jupiter 6×6 Z Kipper 1960. FH und Mulde gelborange. FG rot. 83306MCW dito grün. UVP je 27,95 €.
Zur Freude vieler Blaulicht-Sammler hat Brekina zwei hervorragend gestaltete Miniaturen auf den Markt gebracht. Da gibt es zunächst den Wasserwerfer 4000 auf einem Mercedes LA 1113 B-Fahrgestell, der ab 1966 bei der deutschen Bereitschaftspolizei und ab 1974 beim Bundesgrenzschutz im Einsatz stand. Der WaWeKw 4000, gebaut von Metz, hatte einen 4000-Liter-Wassertank, die Pumpe leistete 2400 Liter in der Minute. Seitliche Sprüheinrichtungen verhinderten ein Besteigen der Fahrzeuge durch militante Demonstranten. Die Frontscheibe war durch ein Gitter geschützt, von Brekina als Ätzteil nachgebildet. Die Werfermonitore liegen bei und müssen vom Käufer aufgesteckt werden. Der rührige Hersteller aus dem Schwarzwald liefert das Modell in fünf Versionen aus, wir haben uns drei davon für diese Präsentation ausgewählt. Das dunkelgrüne Fahrzeug mit „Polizei“-Beschriftung kann als funktionsfähiges Ausstellungsstück im 1. Deutschen Polizeioldtimer-Museum in Marburg besichtigt werden. Ein Vorbild war zuvor bei der hessischen Polizei im Einsatz. Eine minzgrüne Version fand sich bei der Bereitschaftspolizei Schleswig-Holstein in Eutin.
Nach ihrer Ausmusterung bei den Polizeibehörden lebten die Wasserwerfer bei manchen Feuerwehren weiter und dienten dort als Staffellöschfahrzeuge TLF 20/40. Einer war beispielsweise bei der Freiwilligen Feuerwehr Rosbach stationiert, und ihm setzt Bekina ein Denkmal. Dort wurde es zur Waldbrandbekämpfung, zum Löschen brennender Automobile oder als Wasser-Zubringerfahrzeug zu entlegenen Einsatzstellen benutzt. Ein weiteres Löschfahrzeug gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberthulba, das zusätzlich mit einer aufklappbaren Verkehrsanlage ausgestattet war. Dieser Wasserwerfer kam von der bayerischen Bereitschaftspolizei.


Steckbrief:
Brekina 47180 Mercedes LA 1113 Wasserwerfer „Polizei“ 1966. Alle Hauptbauteile dunkelgrün. IA schwarz. Geätzte Schutzgitter. Beiliegende Seitenspiegel. 47185 dito minzgrün. 47183 dito rot „Feuerwehr“ (ohne Schutzgitter). UVP je 29,95 €.
Als Basisfahrzeuge für Lichtmastkraftwagen dienten meist Mercedes LA 911 B, also Rundhauber mit Allradantrieb. Die auf eine Höhe von zehn Metern ausfahrbaren Lichtmastanlagen wurden von der Firma Polyma geliefert. Ausgemusterte Fahrzeuge von Bereitschaftspolizei oder Bundesgrenzschutz gelangten zu THW-Ortsverbänden. Die notwendige Energie wird von einem VW-Industriemotor mit 28 PS erzeugt, damit konnten Einsatzbereiche und Unfallstellen ausgeleuchtet werden. Ein Fahrzeug der Hessischen Bereitschaftspolizei aus Kassel steht heute ebenfalls im Polizeioldtimer-Museums in Marburg. Das Vorbild der THW-Version von Brekina könnte vom THW-Ortsverband Heusweiler aus dem Saarland stammen, wo immer noch ein Exemplar bei der Bergungsgruppe 2 im Einsatz steht.


Steckbrief:
Brekina 47190 Mercedes LA 911 Lichtmastwagen „Polizei“ 1966. Alle Hauptbauteile minzgrün. IA schwarz. 47194 dito „THW“. FH und Aufbau ultramarinblau. FG schwarz. Vordere Kotflügel weiß. Beiliegende Seitenspiegel. UVP je 29,95 €.
Die Modelle des Chevrolet C20 und des GMC Sierra Grande erfreuen sich bei den Modellautosammlern großer Beliebtheit. Ein US-Pickup hat ganz einfach seine Reize, auch wenn er heute mit einer ganz speziellen Gattung der US-amerikanischen Bevölkerung in Verbindung gebracht wird. Aber er atmet ganz einfach amerikanische Farmer- und Cowboy-Luft, und davon waren die Europäer schon immer begeistert. Brekina schiebt nun weitere Varianten nach, und beileibe nicht nur Farbversionen. Nach einem Vorbild der Wache 12 des Vista Fire Dept. In New York zeigt sich ein Chevy C20 ganz in Rot mit einem rottransparenten Warnlicht auf dem Dach. „Woody“- Ausführungen von Personenwagen waren in den USA sehr beliebt und die Mode sprang auch auf die Luxusversionen von Pickups über. Dem zollt Brekina Rechnung und bringt den Chevy in entsprechender Ausführung. Eine neue Version des GMC Sierra Grande stellt das Fahrzeug mit Plattform dar. Als Chevrolet C30 bezeichnet Brekina die beiden Abschleppwagen. Das neutrale weiße Modell ist zusätzlich mit einem Kuhfänger ausgestattet.



Steckbrief:
Brekina 19659 Chevrolet C20 „Vista Fire Dept. New York 12“ 1982. Karosserie rot. IA schwarz. Ein rottransparentes Warnlicht. 19658 dito schwarz mit Woody-Dekor. IA braun. UVP je 19,95 €. 19670 GMC Sierra Grande mit Flachpritsche 1968. FH und Pritsche rot. IA braun. UVP 24,95 €. 19665 Chevrolet C30 Abschleppwagen (mit Kuhfänger) 1968. FH, Aufbau und Abschleppvorrichtung weiß. IA braun. 19666 dito „O’Hare“. FH oben weiß. FH unten und Aufbau dunkelgrün. Abschleppvorrichtung grün. UVP 27,95 €. Alle Modelle mit beiliegenden Seitenspiegeln.
Filmautos scheinen in sich eine „Licence to sell“ zu tragen. Die legendäre Mack RS 700 Zugmaschine mit dem Spitznamen „Rubber Duck“ aus dem Film Convoy war in ihrer ersten Auflage rasch ausverkauft. Nun schiebt Brekina eine Nachauflage in verbesserter Ausführung nach, mit mehr authentischen Drucken. kr

Steckbrief:
Brekina 85800 Mack RS 700 Zugmaschine „R. D. Trucking“. Alle Bauteile schwarz. Anbauteile verchromt. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 24,95 €.