Ohne Laster
Der Mensch kann vielen Lastern frönen, Rauchen, Alkohol oder Drogen. Er kann auch vollkommen lasterfrei sein. So wie Wiking bei seiner Neuheitenauslieferung im Monat September. Denn im Paket ist nicht ein Modell eines Lastwagens enthalten, dafür viele Personenwagen, ein Kleintransporter und ein Wohnwagen. Also sehr Pkw-lastig.

Modellfotos: kr
Bis zum Erscheinen der Lechtoys-Edition 12 war vielen Modellautosammlern das Vorbild des von Wiking „VW Buggy“ genannten Strandfahrzeugs unbekannt, so auch dem Verfasser. Bei der Premiere 1978 im Wiking Sortiment war der Apal Jet Buggy ein absoluter Exot, er verweilte dort bis 1984. Neben dem Sondermodell von Lechtoys gab es nur eine weitere Neuauflage zum 85. Geburtstag der Firma Wiking, sehr poppig gestaltet in Erikaviolett mit „Pril-Blumen“. Wiking legt das Modell nun in Kupfermetallic auf und spendiert ihm neben schicken Fünfsternfelgen einen schwarz lackierten Überrollbügel.
Die ersten Buggys baute Bruce Meyers in den USA mit der Bezeichnung „Manx“. In Europa machte sich das belgische Unternehmen Apal sehr erfolgreich mit seinen Buggys. So verließen von 1968 bis 1973 ungefähr 5000 Fiberglass-Karosserien die Produktionshallen, die meist auf gebrauchten und modifizierten VW-Käfer-Fahrgestellen aufgesetzt wurden. Diese waren auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu bekommen. Als in den 80er-Jahren die gesetzlichen Vorgaben immer umfangreicher wurden, begann der Niedergang der Buggys und viele Fahrzeuge überlebten nicht. So sieht man heute nur noch selten fahrbereite Buggys auf unseren Straßen oder Oldtimerveranstaltungen.

Steckbrief:
Wiking 0034 11 Apal Jet Buggy. Karosserie kupfermetallic. IA, FG und Überrollbügel schwarz. Fünfstern-Felgen. UVP 14,99 €.
Eigentlich sollte es das Sportcoupé des BMW 1600 gar nicht geben. Es stammt aus der Erbschaft der Glas-Werke aus Dingolfing, die 1966 von BMW übernommen wurden, hauptsächlich wegen der Fertigungsstätten, die für die eigene Produktion genutzt werden sollten. Im Portfolio von Glas gab es die von Frua entworfenen Sportcoupés Glas 1300 GT und 1700 GT. Die Karosserie erinnert an dem Maserati Mistral und wurde in Italien hergestellt. Aufgrund der bestehenden Lieferverträge sah sich BMW gezwungen, das Coupé weiterzubauen und bot es mit BMW-Technik und BMW-Niere im Kühlergrill bis August 1968 als BMW 1600 GT an. BMW entwickelte 1967 ein Cabriolet auf Basis des 1600 GT, es entstanden zwei Prototypen, von denen nur eins erhalten blieb und 2018 in Dingolfing restauriert wurde. Wiking bringt den BMW 1600 GT in beiden Karosserieversionen und in typischen knalligen Farben der Endsechziger.

Steckbrief:
Wiking 0187 03 BMW 1600 GT Coupé. Karosserie orange. IA orangebraun. FG und Lenkrad schwarz. Stoßstangen und Felgen silbern. Beiliegende Seitenspiegel. 0187 48 dito Cabrio geschlossen gelb. IA, FG und Verdeck schwarz. UVP jeweils 19,99 €.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab Ford seinen neuen Pkw-Entwicklungen die Zusatzbezeichnung „P“ mit der Nummer des jeweiligen Projekts. So erhielt der von 1962 bis 1966 hergestellte Ford Taunus 12m die Bezeichnung P4 (= Projekt 4). Das in den USA als „Cardinal“ konstruierte Fahrzeug besaß Frontantrieb und einen V4-Motor, wurde in den Karosserievarianten zwei- und viertürige Limousine, Kombi, Kastenwagen und Coupé angeboten und verkaufte sich in insgesamt 672.695 Exemplaren. Das Wiking-Modell der Ford Taunus 12M Limousine gibt es seit 1965, es verblieb vier Jahre lang im Sortiment und erlebte seit 2009 einige Neuauflagen. Eine Inneneinrichtung war dem Modell in all den Jahren nicht vergönnt, so dass eine dunkel getönte Verglasung dies mehr oder weniger erfolgreich kaschiert. Quasi als doppeltes Lottchen kann der Ford Taunus 12m P4 jetzt von den Sammlern im Zweierpack erworben werden. Beide Modelle sind zweifarbig gestaltet, wobei die rot-schwarze Ausführung sehr luxuriös mit Weißwandreifen vorfährt und zudem noch einen eiförmigen, farblich angepassten Berger Wohnwagen zieht. Eine wunderschöne Kombination. Da fällt das zweite Modell fast etwas ab. Hier gefallen uns die in Wagenfarbe lackierten Felgen.


Steckbrief:
Wiking 0202 04 Ford Taunus 12m P4. Karosserie und Felgen pastellblau, Dach weiß. FG und Radkappen silbern. Verglasung getönt. UVP 16,49 €. 0202 03 dito rot, Dach schwarz. Sportberger 1.3 Wohnwagen weiß, unten rot abgesetzt. Weißwandreifen mit silbernen Felgen. UVP 25,49 €.
Der 1974 vorgestellte Volvo 264 basierte auf dem 244. Die Unterschiede betrafen die vorgezogene Frontpartie mit Rechteckscheinwerfern und Sechszylindermotoren. Wiking miniaturisierte das Fahrzeug 1976 als „Luxus-Version“, beim Vorbild als GLE bezeichnet. Mit viel Chromzierrat und mit schwarzen Kunststoff-Leisten versehenen Stoßstangen erscheint das Modell aktuell in einem hellen Weißblau, in der gleichen Gestaltung wie die letzte Neuauflage in Smaragdgrün von 2009.

Steckbrief:
Wiking 0264 08 Volvo 264 GLE. Karosserie weißblau. IA brillantblau. FG und Felgen silbern. UVP 17,49 €.
Wer dem Laster (oder dem Vergnügen) des Zigarrenrauchens frönt, kennt sicher die kurzen und dicken „Burger Stumpen“. Die Firma mit Sitz im Schweizerischen Rotkreuz wurde 1864 gegründet und erzielte große Verkaufserfolge mit dem 1933 lancierten „Rössli“-Stumpen. Das Familienunternehmen Burger wurde zum größten Zigarrenhersteller in der Schweiz und vertreibt auch Marken wie Moods, Al Capone und Dannemann. Wiking hat ein VW T1a Lieferfahrzeug von Burger aus den 50er Jahren nachgebildet, mit dem die Ware zu den Tabakhändlern und Kiosken transportiert wurde.

Steckbrief:
Wiking 0788 18 VW T1a Lieferwagen „Burger Stumpen“. Karosserie, Stoßstangen und Felgen verkehrsorange. IA schwarz. FG schwarzgrau. Radkappen silbern. UVP 19,99 €.
Auch zwei Einsatzfahrzeuge sind Bestandteil der September-Auslieferung von Wiking. Mit einem VW Käfer 1303 fuhr der Einsatzleiter der Werkfeuerwehr Hoechst zum Einsatzort. Die Wurzeln der Werkfeuerwehr reichen in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als die feuergefährlichen Produktionsvorgänge die Bereitstellung von Feuerwehrgeräten und entsprechendem Personal bedingten. Heute stehen bei Hoechst ungefähr 130 Feuerwehrleute auf zwei Wachen im Einsatz, die rund um die Uhr besetzt sind. Die Werkfeuerwehr verfügt über rund 40 modernste ausgestattete Fahrzeuge.


Beim Technischen Hilfswerk gibt es Spezialeinheiten, die für die mobile Trinkwasserversorgung zuständig sind. Um die Wasserqualität aus Flüssen, Brunnen oder anderen Quellen prüfen zu können, sind Trinkwasserlabore notwendig. Da nicht jeder THW-Ortsverband über Fahrzeuge für entsprechende Absetzcontainer verfügt, ist ein speziell ausgestatteter, zum Trinkwasserlabor umgebauter Wohnanhänger durchaus denkbar, wie er jetzt von Wiking im Maßstab 1:87 umgesetzt wurde.
kr

Steckbrief:
Wiking 0795 09 VW Käfer 1303 „Werkfeuerwehr Hoechst“. Karosserie rot. IA und FG schwarz. Stoßstangen und Felgen silbern. Ein blautransparentes Warnlicht. UVP 16,49 €. 0092 04 Dethleffs 530 Wohnwagen „THW Trinkwasserlabor“. Aufbau ultramarinblau. IA anthrazitgrau. FG und Felgen silbern. Verglasung getönt. Beiliegende Anhängekupplungen. UVP 14,99 €.