News 1:12 Norev Porsche 911 S 1970 “Steve McQueen”

Grauer Star

Mit Steve McQueen werden automobile Ikonen verbunden – kein Wunder, war der US-Schauspieler doch leidenschaftlicher Autorennfahrer und besaß, laut seinem Sohn Chad, an die 100 außergewöhnliche Klassiker. Zunächst denkt man an den ’68er Mustang GT 390 aus dem Film Bullit, unzählige Male autorisiert oder nicht als Miniatur verwirklicht. Dann war da noch ein Porsche 911 S, den McQueen im Jahre 1970 privat kaufte und in der Eröffnungssequenz zum Film „Le Mans“ nutzte. Eine sehr dezente Lackierung, Schiefergrau U1 (die Amerikaner kennen es als Slate Grey). Dieser Wagen, in Bestzustand, brachte im August 2011 bei einer Auktion von Sotheby’s in Monterey 1.375.000 Dollar. Viel Geld! Jetzt zu haben von Norev in 1:12, großes Auto, viel Auto für verhältnismäßig wenig Geld (149 Euro) – zumindest im Verhältnis zum Original!

Im Film trägt der Wagen ein Stuttgarter Kennzeichen (S-B 2795), jedoch ohne Zulassungsstempel vorne, hat aber US-Spezifikationen (Sealed-Beam-Scheinwerfer). Extra für die McQueen-Version schuf Norev-Produktmanager Ben Schumacher die typisch amerikanischen Scheinwerfer und eine neue Frontschürze mit integrierten Nebelscheinwerfern. Die Porsche-Spezifika des 1970er Elfer-Baujahrs hat Norev korrekt wiedergegeben: Das einzige optische Charakteristikum sind die neuen Türgriffe, zu betätigen durch einen Hebel auf der Innenseite, und die Besonderheiten des 911 S gegenüber den schwächeren Versionen stimmen auch: die Fuchs-Alus unter ausgestellten Radläufen, die verchromte Türschweller-Zierblende, gummibelegte Stoßfänger, Halogen-Nebellampen mit gelbem Glas, der goldfarbene Heckschriftzug, den auf 2,4 Liter vergrößerten Hubraum sieht man dem Modell nicht an. Und die McQueen-Spezifika recherchierte Norev auch gut: Radlaufchrom, vorderes Kennzeichen ohne Zulassungsplakette, hinteres hingegen schon, außerdem mit TÜV-Plakette. Und die trägt die falsche Farbe! Bei Erstzulassung 1970 musste der Wagen 1972 erstmals zur TÜV-Vorführung, und die 1972er TÜV-Plakette war nun einmal blau und nicht, wie Norev es wiedergibt, orange. Davon abgesehen stimmt alles: zwei Aufkleber an der Windschutzscheibe unten rechts (einer vom Werk und einer vom Filmset) sowie ein Kleber auf der Heckscheibe.

Die generelle Machart dieses Porsche ist wie diejenige eines jeden Norev-1:12-Modells: außer rollen kann das Auto nichts, aber es sieht sehr gut aus und trifft die Linienführung des Vorbildes auf den Punkt. (Fast) jeder Norev-Achtzehner kann mehr als ein Norev-12er, denn mit Modellen dieses Maßstabs wendet sich Norev nicht nur an Modellautosammler, sondern generell an Enthusiasten, aber auch an Menschen, die ein Dekorationsstück erwerben möchten. Und dekorativ ist er wirklich, der Porsche von Steve McQueen.

afs