Faszination Modellautos

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News 1:18 Minichamps Volvo 740 Limousine und Kombi Sondermodelle

Das Soll erfüllt

Zuerst die Limousine und der Kombi, ganz zivil in mehreren Farben. Kurz darauf gleich sechs Sonderfahrzeuge, drei Kombis und drei Limousinen. Minichamps bringt den Volvo 740 in fünf Blaulichtversionen und als Taxi. Zwar nur Varianten desselben Themas, aber sehr individuell gestaltet, sehr unterschiedliche Einsatzzwecke. Jeder kann seine eigene Geschichte erzählen.

Auf den Minichamps Volvo 740 hat die Sammlerschar lange warten müssen, sechs Jahre. Im Minichamps-Katalog 2018 war die Limousine erstmals angekündigt, im Katalog 2019 der Kombi. Aber wer 1:18 sammelt, muss Geduld haben, nicht nur bei Minichamps. Auch andere lassen sich Zeit, vor allem, wenn es um die Entwicklung hochwertiger Modelle geht (Almost Real, AUTOart, Kyosho etc.). Gut Ding will einfach Weile haben. Überdies bedeuten Neuankündigungen bei Weitem nicht, dass die Projektmanager sofort den Zeichenstift schwingen. Es geht erst mal ums Abstecken von Position, darum, ein Original mit dem Fuß zu belegen und den Mitbewerbern zu signalisieren: „Ihr braucht euch nicht um dieses Auto zu bemühen. Das machen jetzt wir!“ Und bei Minichamps spielt noch eine weitere Komponente eine Rolle: Minichamps kündigt an und wartet dann die Vorbestellungen der Händler ab. Erst wenn absehbar ist, dass eine gewisse Anzahl an Modellen sicher verkauft ist und sich der Formenbau wirklich lohnt, wird mit der Konstruktionsarbeit begonnen. Und wenn binnen einiger Jahre nicht genügend Bestellungen zusammenkommen, wird das Modell schlichtweg gecancelt, wie beispielsweise der VW Passat B2 Variant, der Opel Kadett D oder der Fiat Abarth 131 Rally (wobei letzterer angesichts der vielen bereits existenten 131er am Markt sowieso einen schweren Stand gehabt hätte).

Nun sind also die Volvo 740 da, Limousine und Kombi. Minichamps kündigte nicht nur Farbvarianten der zivilen Autos an, sondern auch je drei Sonderversionen. Nach den Zivilen sind nun auch diese Modelle ausgeliefert worden, alle mit irgendetwas auf dem Dach. Als „Blaulichtfahrzeuge“ kann man sie nicht zusammenfassen, denn eine Limousine trägt ein Taxischild auf dem Dach. Natürlich sind das nur Varianten des bekannten Themas, die zivilen Modelle kamen im Herbst 2023. Aber es sind spannende Varianten, sehr international und dabei nicht nur skandinavisch. Was Minichamps für 2023 ankündigte, lieferte Minichamps auch noch 2023 aus. Aller Voraussicht nach werden aber weitere Varianten folgen, ganz dem Vorbild des gut verkäuflichen Volvo 240 folgend, der nicht nur in Skandinavien ein Bestseller ist.

Wer alle will, braucht ein paar Hunderter

Sechs Sonderversionen binnen weniger Wochen. Überfordert das den Sammler? Womöglich schon, denn jeder Sonder-Volvo kostet 130 Euro, und sechs Sonder-Volvos kommen somit auf knapp 800 Euro oder, wenn man vom freundlichen Händler Rabatt bekommt, auf 700 Euro. Dafür muss die Oma lange stricken! Aber Minichamps kann nicht anders. Alle Volvos, letztlich nur Variationen des Themas, werden gleichzeitig produziert und sind somit gleichzeitig fertig. Würden sie nicht zeitnah ausgeliefert, blockierten sie die Lagerhallen entweder beim chinesischen Produzenten oder in Aachen. Beides kostet Geld und entspricht nicht der Logik rationeller Logistik. Also werden alle Volvo-Versionen binnen weniger Wochen ausgeliefert.

Alle Volvo-Limousinen haben auf dem linken hinteren Kotflügel eine Antenne, so wie die zivilen Versionen auch, auf eine Änderung des Innenraumes verzichtet Minichamps. Der ist ohnehin bei allen Volvos, ob zivil oder als Einsatzfahrzeuge, schwarz und somit nicht gut einsehbar. Am wenigsten unterscheidet sich das deutsche Taxi von den Zivilen, eben durch die genormte Taxi-Lackierung Hellelfenbein RAL 1015 und das Taxischild auf dem Dach. Eine Taxinummer an der Heckscheibe hingegen fehlt. Der Einsatzleitwagen des Roten Kreuzes Aschaffenburg trägt Weiß als Grundfarbe, Motorhaube und „Bauchbinde“ sind in seidenmattem Leuchtorange ausgeführt. Das wirkt nicht unrealistisch, denn die Flächen in Leuchtorange waren wohl nicht lackiert, sondern beklebt. Bei Minichamps sind es großflächige Drucke, und wegen des auch hinten fortgesetzten Rundumbandes trägt dieser Volvo keine Heckschriftzüge. Zusätzlich hat er eine Funkantenne sowie Leuchten auf dem Dach, dazu Nebelscheinwerfer im Frontspoiler und eine aufgedruckte Kennung unten rechts an der Windschutzscheibe. Weniger Extras weist der schwedische Polizeistreifenwagen auf, lediglich Leuchten auf dem Dach, dafür eine schöne und glänzende Zweifarbenlackierung in Weiß mit blauen Kotflügeln, wie sie noch während der ersten Jahre dieses Jahrtausends üblich war (seit 2005 haben neue schwedische Polizeistreifenwagen Battenburg-Markierungen). Der Wagen trägt zwar das Wappen der schwedischen Krone, scheint aber generisch zu sein. Denn konkret hatten Polizeistreifenwagen in Schweden hinter dem Wappen eine Inschrift, zu welcher Provinz sie gehören.

Der ASB-Volvo ist steuerbefreit

Die Kombis sind alle mit der kleinen Dachantenne ausgerüstet, welche auch die zivilen Kombis schmückt. Ein Notarztwagen stammt vom ASB Köln, Kennzeichen mit grüner Schrift, was besagt, dass dieser Volvo von der Kfz-Steuer befreit ist (weil zweckgebundenes Fahrzeug einer eingetragenen Hilfsorganisation). Grundfarbe Weiß, leuchtend rote Banderole, Warnleuchten auf dem Dach, Nebelscheinwerfer im Spoiler, blaue Blitzer vor dem Kühlergrill. Der Politi-Volvo fährt Streife in Norwegen, Weiß mit rot-blauen Seitenstreifen und norwegischem Wappen, Heckschriftzug „740 Turbo Intercooler“ (also der B19ET-2-Liter-Turbomotor mit 145 PS), ebenfalls Nebelscheinwerfer im Frontspoiler, dazu orangefarbene Markierungen auf den Außenspiegelgehäusen. Auf dem Dach trägt der Norweger einen flachen Blaulichtbalken und hinten einen Querträger mit zwei nach hinten leuchtenden Scheinwerfern. Der Feuerwehr-Volvo kommt aus Grobbendonk in Flandern und ist deshalb flämisch mit „Brandweer“ beschriftet, ausgerüstet vom Spezialisten Dias in Stekene. Er trägt seinen Blaulichtbalken nicht wie üblich in Höhe der B-Säulen, sondern weiter hinten über den C-Pfosten, dazu blaue Blitzer vor dem Kühlergrill.

Minichamps variiert, kein spezieller Volvo gleicht dem anderen, lediglich ein Blaulichtbalken wird zwei Mal verwendet ((DRK Aschaffenburg und Notarztwagen Köln), jeder ist also anders, mal mit Nebelscheinwerfern, mal mit Blaulichtblitzern, vorbildgerechte und äußerst akkurate Bedruckung und Dekoration, unterschiedliche, authentische Kennzeichen. Die sechs Spezial-Volvos nebeneinander sind ein eindrucksvoller Anblick, und jeder für sich ist eine Abwechslung in der Vitrine. afs

Steckbrief:

Minichamps 171791 Volvo 740 GL Limousine Polis Schweden, 171790 dito DRK Aschaffenburg, 171792 dito Taxi Deutschland, 171796 Volvo 740 GL Kombi Politi Norwegen, 171794 dito ASB Köln, 171795 dito Brandweer Grobbendonk. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. Auflage je 300 Exemplare. Preis je 129,95 Euro.