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News 1:18 Norev Ford Mustang Hardtop 1965 und Convertible 1966

Mustang!

Wieder ein „smartes“ Werkzeug bei Norev: Eine Formneuheit, die in zwei Karosserie- und Jahrgangsvarianten produziert werden kann. Norev bringt den frühen Ford Mustang als Hardtop und als Convertible, variabel als ’65er oder als ’66er Modelljahr realisierbar. Das legendäre Pony-Car der ersten Generation ist immer populär, und es passt ins Norev-Programm. They did a good job!

Lee Iacocca verordnete Ford mehr Sportlichkeit und hatte die Idee eines Coupés auf Falcon-Basis, konstruiert von Eugene Bordinat und gezeichnet vom Ford Design Studio, Leiter Joe Oros, Mitarbeiter L. David Ash, Gale Halderman, John Foster und George Schumaker, das Design war also Teamwork. Die meisten zeitgenössischen Mustang-Modelle, aber auch der Großteil der heutigen Modellautos, geben den ersten Jahrgang wieder, also das 1964½-Modell. Norev nicht. Norev entschied sich für die Jahrgänge 1965 und 1966. Da hatte der Mustang schon einige Veränderungen erlebt, vom Modelljahr 1964½ (März bis Juli 1964) zum Modelljahr 1965 (August 1964 bis Juli 1965, Szenejargon: „late 65’s“, 3,3-Liter-Reihensechser mit 122 PS statt 2,8-Liter, 4,7-Liter-Smallblock-V8 mit 203, 213, 228 oder 275 PS, Rundinstrumente statt Bandtacho). Im August 1965 erschien das 1966er Modell, das Original zum Norev-Cabriolet. während der Hardtop einen 1965er zum Vorbild hat. Jeweils das Basis-Modell, ohne GT Package. Aber sie tragen das optionale „Pony Interior“, am besten visuell durch Holzdekor am Armaturenbrett und auf der Konsole. Ansonsten tat sich 1966 nicht allzu viel. Das Pferdchen im Grill wurde nicht mehr von zwei Chromschwingen getragen, der Grill trug Längsrippen statt eines Wabenmusters, an der Fake-Lufthutze hinter den Türen prangte ein verchromter Dreizack, neue Radkappen, der Tankeinfüllstutzen (am Heckblech in der Mitte) bekam ein neues Design, das Norev nicht berücksichtigte.

Zwei Karosserien, zwei Jahrgänge

Norev macht zwei Mustang-Karosserieversionen. Das Stufenheck-Coupé wurde offiziell nie als „Coupé“ bezeichnet, sondern als Hardtop, das Cabriolet ist im US-Englisch ein Convertible. Den Fastback (den Ford ebenfalls nie „Coupé“ nannte) gibt es nicht. Beide Modelle sind identisch bis auf die Karosserie, also alle Anbauteile gleich, ebenso Chassis und Interieur. Der Hardtop kommt in Twilight Turquoise, also Türkismetallic, mit Innenraum in hellem Beige, das Convertible in Signal Flame Red, innen schwarz. Im Norev-Webshop wird eine Cabrio-Variante in 200er-Auflage in Springtime Yellow angeboten.

Es ist wieder ein typisches Norev-Modell, eine in Aachen konstruierte Formneuheit, nichts zu öffnen, lenkbar. Die Anmutung entspricht dem Original, so und nicht anders sieht ein früher Mustang aus. Dass überdies die Machart und die Details auf hohem Niveau sind, macht das Modell umso schöner. Abgesehen von der silbern bedruckten breiten Schwellerzierleiste des Hardtop (nicht vorhanden beim Cabrio) und den Motorhaubenlettern, besticht der Mustang durch Komplettchrom, also entweder eingesetzte, separate Teile oder teilbedampfter Kunststoff rund um die Scheiben. Die beidseitigen Schriftzüge an den Vorderkotflügeln sind chrombedampft. Wieder schuf Norev „smarte“ Werkzeuge, die zwei Jahrgänge zulassen, den 1965er und den 1966er. Das Hardtop-Coupé ist ein früherer Jahrgang, kenntlich am wabengemusterten Grill mit Chromspange und der Zier am hinteren Seitenteil, das Cabrio wurde 1966 geboren, frei stehendes Pony im Grill mit Querstreben, Dreizack hinter der Türe. Lediglich die Tankklappe, die sich zum Jahrgang 1966 ebenfalls änderte, ist bei beiden identisch. Vielleicht wird Norev diesen kleinen Fauxpas noch eliminieren.

Nicht ganz klar ist uns die Preispolitik. Das geschlossene Modell kostet fünf Euro weniger als das offene. Dabei ist am offenen weniger dran, nicht nur weniger Material, sondern auch ein einfarbig schwarzes, unlackiertes Interieur, während der Innenraum beim Hardtop lackiert ist. Zusätzlich am Cabriolet finden sich lediglich die beiden Sonnenblenden. Warum also der Preisunterschied?

In Westdeutschland: T5 statt Mustang

Auf dem deutschen Markt hatte der Lastwagenhersteller Krupp die Rechte am Namen „Mustang“ inne. Krupp bot Ford an, für 10.000 Dollar darauf zu verzichten, worauf Ford allerdings verzichtete. Statt dessen wurde alle in Westdeutschland verkauften Mustang „T5“ genannt, und Ford musste alle „Mustang“-Schriftzüge entfernen, das Pony-Emblem am Grill durfte bleiben. Das ging bis 1979 so, dann lief das Namensrecht für Krupp aus. Vielleicht beschriftet Norev dereinst eine Farbvariante als deutschen Ford T5.

Ford dachte darüber nach, den Mustang in Europa produzieren zu lassen – nicht zuletzt, um die in Europa stationierten US-Soldaten direkt beliefern zu können, denn dieser Personenkreis war für die US-Produzenten schon immer wichtig. Die Europa-Produktion des Mustang kam nicht so recht in Gang, Ford in Köln und in Dagenham hatten keine Kapazitäten. Im Ford-Werk Amsterdam wurden zwischen 1965 und 1967 einige Mustang montiert

afs

Steckbrief:

Norev 182400 Ford Mustang Hardtop 1965 Twilight Turquose und 182810 dito Convertible 1966 Signal Flame Red. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:18. UVP 69,90 (Coupé) und 75,00 (Cabrio).