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News 1:43 Maxichamps DeTomaso Pantera (Ghia) 1971

Einen Deal gemacht

Einen Deal zu machen, das ist in den USA heute wieder sehr angesagt. Das war es damals schon, als Ford-Manager Bob Lutz und DeTomaso-Eigner Alejandro deTomaso ausdealten, den De Tomaso Pantera in den USA über das Ford-Händlernetz zu verkaufen, im Tausch gegen zwei Designstudios. Maxichamps lässt den Pantera in 1:43 wieder aufleben.

18 Jahre Lebenszeit – das hatte dem De Tomaso Pantera 1970, als er vorgestellt wurde, niemand prognostiziert. Sein Erfolg ist Bob Lutz zu verdanken, einem Tausendsassa, einem machthungrigen und erfolgreichen Automobilmanager, Amerikaner mit schweizerischem Pass, ehemaliger Kampfpilot der US-Airforce. Das sagt alles über ihn. DeTomaso in Modena hatte sich mit dem Mittelmotor-Mangusta als ernsthafter Sportwagenproduzent etabliert und ärgerte Ferrari, Maserati, Lamborghini und Iso Rivolta. Wie Iso, setzte De Tomaso auf einen amerikanischen Zukauf-V8, was zwar profan, aber preiswert war und die Wartung erleichterte. Lutz schlug dem Argentinier und Wahl-Italiener Alejandro deTomaso vor, den Pantera mit US-Ford-V8 in den USA über das Lincoln-Mercury-Händlernetz zu verkaufen und über die Ford-Serviceorganisation warten zu lassen, was optimistische Stückzahlen garantierte: 7260 Panteras wurden zwischen 1971 und 1989 gebaut. Im Gegenzug verkaufte deTomaso seine beiden zugekauften Karosseriewerke Vignale und Ghia an Ford. Der Pantera war konstruktiv ein weiter entwickelter Mangusta mit Karosseriedesign von Tom Tjaarda (Designchef bei Ghia), verbessertem Fahrwerk von Gian Paolo Dallara (Konstrukteur des Ferrai 250 GTO, Lambo 350 GT, Espada und Miura) und anfänglich einem 5,7-Liter-Ford-V8 (das 351-Cleveland-Aggregat) in sehr unterschiedlichen Leistungsstufen um die 300 bis 360 PS, je nach Auslieferungsland und je nach dem, ob in DIN- oder SAE-PS gemessen wurde. Während seiner ersten beiden Jahre verkaufte sich der Pantera bestens über sein USA-Vertriebsnetz. Dann kam die Energiekrise und Ford erkannte, dass die in Modena gebauten Autos dermaßen schlecht verarbeitet waren, dass Ford wegen Garantiefällen nichts verdiente. Ford stoppte seine Unterstützung, fortan setzte DeTomaso den Pantera selbst ab. Während seiner langen Bauzeit wurde der Pantera stetig weiterentwickelt, aber nie grundsätzlich verändert.

Als Minichamps-Modell erschien der Pantera erstmals im Sommer 2007, im klassischen Italiener-Rot, und kommt nun in Maxichamps-Verkleidung erneut, schwarz und gelb im Doppelpack. Ein formal bestens gelungenes Modell aus der Minichamps-1:43-Hochphase, sehr schön detailliert mit hauchzarten, verchromten Scheibenwischern und phantastisch nachgebildeten Campagnolo-Aluminiumfelgen, natürlich seitlichen Sidemarkers, denn das Hauptabsatzgebiet des Sportwagens hieß USA.

afs

So kam der De Tomaso Pantera zur Welt, windschlüpfrig, schlank, schmal, unbeflügelt, ein schönes Design von Tom Tjaarda. Kaum zu glauben: Aus dessen Feder stammen auch der erste Ford Fiesta und der Lancia/Autobianchi Y10.
Modellfotos: bat
In den ersten Jahren, als der Absatz durch Ford-USA gesichert war, baute DeTomaso viele Panteras, 6380 zwischen 1971 und 1974. Danach, im Eigenvertrieb, waren es weit weniger, insgesamt spricht man von 7260 Stück bis 1989.
Foto: Michael Gil
Die Karosserien früher Panteras wurden bei Vignale produziert, dann zwischen 1977 und 1978 kurzfristig bei Maggiora (mit diesem Karosseriehersteller machte auch Erich Bitter schlechte Erfahrungen!), die Panteras ab 1979 hatten eine Karosserie von Embo in Turin.
Foto: Nakhon100

Steckbrief:

Maxichamps 127500 DeTomaso Pantera (Ghia) 1971 schwarz und 127501 dito gelb. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.