Faszination Modellautos

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News 1:43 Maxichamps DKW F91/4gl Munga1956

Querfeldein mit rängtängtäng

Generationen an Bundeswehrsoldaten haben den DKW Munga und seinen qualmenden Zweitakter mit der blauen Fahne aus dem Auspuff erlebt. Die Truppe bekam ihn 1956, gebaut wurde er bis 1968, spätestens Mitte der 80er Jahre wurden die letzten ausgemustert und durch den VW Iltis ersetzt. Maxichamps bringt einen hervorragenden 1:43-Munga in zwei Farben: Natooliv für die Bundeswehrfreunde und Zivilschutz-Khakigrau für jene, die eben keine militärische Versionen mögen.

Als klar war, dass die junge Bundesrepublik Deutschland wieder eine Armee haben dürfte, war auch klar: Zu den vorrangigsten Aufgaben dieser neuen deutschen Armee gehörte ein militärischer Geländewagen eigener Konstruktion. Das Amt Blank, Vorgänger des Bundesverteidigungsministeriums, machte eine Ausschreibung und drei Firmen beteiligten sich: Die Auto Union, Porsche und der Borgward-Konzern mit seiner Marke Goliath. Die Musterexemplare wurden Ende 1954 vorgeführt, DKW machte das Rennen und produzierte bis 1968 insgesamt 46.750 Exemplare, darunter 31.000 für die Bundeswehr. Der DKW Munga hatte sich bestens bewährt, bis auf seinen umstrittenen Zweitaktmotor, der besonders bei Kolonnenfahrt für Übelkeit unter den Soldaten sorgte. Außerdem fehlte es ihm an Drehmoment und Durchzugsstärke, ganz wichtig für einen Geländewagen. Während seiner zwölfjährigen Produktionsdauer blieb die ausgereifte Konstruktion nahezu unangetastet. Ab 1957 konnten auch Privatkunden einen Munga haben, doch fast ausschließlich Behörden und Forstverwaltungen kauften damals einen Geländewagen. Neben dem Munga 4 als viersitzigem Kübelwagen gab es ab 1960 den Munga 6 als zweisitzigen Pritschenwagen und ab 1962 als Munga 8 die verlängerte Pritsche als Gerätewagen oder zum Transport von acht Soldaten. Damals erst wurde der Name Munga (= Mehrzweck-Universal-Geländefahrzeug mit Allrad-Antrieb) eingeführt. Als Nachfolger bei der Bundeswehr fungierte der aus dem Munga entwickelte VW Iltis.

Das Pech der späten Geburt

Minichamps hatte mit seinem Munga das Pech, dass er zu spät auf den Markt kam, im Dezember 2007 als Bundeswehr-Modell. Wenige Monate zuvor hatte Starline seinen Munga, gleich in mehreren Variationen (auch mit geschlossenem Verdeck) gebracht. Ihm muss konstatiert werden, ebenfalls ein sehr gutes Modell zu sein (Herstellung von Sonic/Ixo), das zwar die qualitativen Höhen der Minichamps-Interpretation nicht erreichte, ihr aber wichtige Käufer wegschnappte.

Trug der erste Minichamps-Munga noch taktische Zeichen und war somit einer Truppe zuzuordnen, so sind die beiden Maxichamps-Reeditionen eher generisch. Das dunkle Modell im korrekten, frühen Natooliv RAL 6014 ALT (bis Mitte der 60er Jahre, dunkler als das spätere Natooliv), das helle ist in Diensten des Zivilschutzes unterwegs und trägt Khakigrau RAL 7008. Beider Oberfläche ist seidenmatt gehalten, Innenraum und Anbauteile in „matching colors“, wie sich das gehört. Der Munga überzeugte sogar Maxichamps, vom Grundsatz der schwarzen Innenausstattung ausnahmsweise abzuweichen. Er ist ein phantastisch getroffener, kleiner Geländewagen mit detailliertem Interieur, Reserverad, Ersatzkanister, die Scheinwerferschutzbügel sehr fragil, das einzig Farbige sind die zweiteiligen Rückleuchten. Der Munga ist auch an seiner Unterseite sehr schön gestaltet und zeigt seine Allradtechnik. afs

Steckbrief:

Maxichamps 016100 DKW F91/4gl Munga 1956 natooliv und 016101 dito khakigrau. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.