Den Fokus auf New Edge und Laderaum
Eigentlich war der Escort immer mehr oder weniger langweilig gezeichnet, Mainstream eben, er sollte jedem gefallen. Allenfalls die dritte Generation, der Escort mit dem schrägen Stummelheck, fiel im allgemeinen Einerlei der Kompaktwagen etwas auf. Aber neu war das Stummelheck auch nicht, der Volvo 343 hatte es vier Jahre früher. Der erste Ford in dieser Typenreihe, der tatsächlich aus der Rolle fiel, hieß nicht mehr Escort, sonder Focus und erschien 1998 im so genannten New Edge Design. Das war die Ford-Designsprache der späten 90er und frühen 2000er, kreiert und gepflegt vom Pariser Ford-Chefdesigner Claude Lobo, erstmals ausgeführt am Ford Ka, durchaus mutig, aber in keiner Weise stilbildend. Ford schrieb im 1999er-Focus-Prospekt: „Trends kommen und gehen… Bis auf diesen“, und lag damit so richtig schön daneben. Das New Edge Styling blieb Fords eigene Sprache, es wurde nie kopiert und 2006 vom nächsten Ford-eigenen Trend abgelöst, dem Kinetic Design. Die europäischen New-Edge-Vertreter waren, neben dem Ka und ersten Focus, der zweite Mondeo, der Puma und der Cougar, der eigentlich ein Amerikaner war. 1999 folgte der Facelift-Fiesta mit Focus-Familienähnlichkeit. Das Interessante am New-Edge-Design ist, dass es nahezu ausschließlich von vorne wirkt, die hinteren „Edges“ beschränken sich zumeist auf die Heckleuchtengestaltung und manchmal nicht mal darauf. Am Focus Turnier ist das sehr deutlich zu sehen. Vorne „edge-ig“ mit der typischen Mischung aus Polygon, Fläche, Ecke und Rundung – ein ungemeiner Wiedererkennungseffekt, selten zuvor war ein Ford als solcher weithin erkennbar. Aber von hinten: todlangweilig, ein Kombiheck wie bei allen anderen auch. New Edge war interessant, aber konsequent war New Edge nicht.
Der Turnier erschien im Februar 1999, und neben dem fünftürigen Hatchback ließ Ford von Minichamps auch den Turnier als Industriemodell anfertigen. Der Hatchback erlebte bereits Ende 2023 seine Wiederauferstehung in der Maxichamps-Reihe, nun ist der Turnier dran. Ein Oldtimer ist der erste Focus noch nicht, als Gebrauchtwagen spielt er kaum noch eine Rolle, aber die jungen Leute beginnen, ihn als Youngtimer zu entdecken – nicht nur in der Tuningszene, sondern auch als gepflegtes Altherrengerät, das nun in neue, junge Hände übergeht. Den Turnier macht Maxichamps in der Ursprungsversion Februar 1999 bis Sommer 2001, zum, Modelljahr 2002 kam ein Facelift. Zwei populäre Farben, Spanischrot und Pantherschwarzmetallic, ein perfekt gestaltetes Industriemodell in der üblichen Minichamps-Qualität. Die Ausstattung: Die 8×2-Speichen-Alus gab es für den gehobenen Ambiente und den luxuriösen Ghia, der allerdings serienmäßige Nebellampen trägt. Die hat das Maxichamps-Modell nicht, also ist es ein Ambiente.
afs
Steckbrief:
Maxichamps 087010 Ford Focus I Turnier 1999 rot und 087011 dito schwarz. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,35 Euro.