Faszination Modellautos

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News 1:43 Maxichamps Lotus Esprit S1 1977

Bond sei Dank!

Maxichamps legt den Donnerkeil aus Hethel erneut auf. Ganz ohne Bond-Allüren erscheint der Lotus Esprit Serie 1 von 1977. Und dennoch: Ganz ohne Bond geht es nicht. Denn das ursprüngliche Minichamps-Modell von 2003 war ein Bond-Car.

Die automobil interessierte Welt hätte den Lotus Esprit und den Aston Martin DB5 auch ohne James Bond zu würdigen gewusst – interessante und außergewöhnlich gestaltete Fahrzeuge. Aber als Bonds Dienstwagen auserkoren zu werden, war ein Adelsschlag und Popularitätsschub, der bis heute andauert. Was für das Bond-Girl gilt, gilt auch für das Bond-Car. Der Ruhm des Vorbilds schlägt auf das Modellauto nieder. Bond-Autos verkaufen sich gut. Corgi Toys, nunmehr als Marke im Schoße des Hornby-Konzerns, lebt bis heute gut mit seiner Bond-Lizenz, die Corgi seit 1965 inne hat. Die „James Bond Collection mit 1:43-Modellen, anfangs von Universal Hobbies, ab Nummer 81 von Sonic/Ixo gefertigt, gehört mit 135 zu den ausgedehntesten Kioskserien überhaupt.

Minichamps erwarb ebenfalls eine James-Bond-Lizenz von Danjac, dem Copyright-Inhaber aller James-Bond-Attribute im Film, 1962 von den Filmproduzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman gegründet, heute im alleinigen Eigentum der Familie Broccoli. Bei den Autos aus den ersten 20 Bond-Filmen hat auch die Filmverleihgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer mitzureden. Sie verdienen daran, dass Modellhersteller Bond-Autos machen und den Namen und das Logo verwenden dürfen. Im Januar 2003 kamen die ersten 007-Fahrzeuge von James Bond, für die sogar eine spezielle Verpackung (kleiner als üblich) kreiert wurde, bis 2009 kamen einiges Bond-Cars – von speziellen Entwicklungen bis zu Bond-Adaptationen von Minichamps-Serienmodellen. Es war sicherlich mehr geplant. Doch der italienische Fabbri-Verlag machte Minichamps einen Strich durch die Rechnung. Mit der „James Bond Collection“, die in nahezu jedem europäischen Land am Kiosk und im Abo zu haben war, konnte Minichamps nicht mithalten. Natürlich waren die Modellautos von Universal Hobbies und Sonic/Ixo einfacher als ein Minichamps-Modell. Aber alle zwei Wochen ein neues James-Bond-Car für 12,95 Euro war einfach ein unschlagbares Angebot.

Der Lotus Esprit ist der Bond-Phase zu verdanken

Dass es von Minichamps einen Lotus Esprit Serie 1 gibt, ist der Bond-Episode zu verdanken. Gleichzeitig im Februar 2004 erschienen der weiße Lotus als normaler Straßenwagen und in der U-Boot-Version aus dem 1977er Bond-Film The Spy who loved me (und anderthalb Jahre später folgte der Esprit Serie 3 aus For your Eyes only). Der Esprit der ersten Serie von 1977 kommt nun wieder, als Maxichamps-Modell in Weiß und in Silber. Weiß ist die Bond-Farbe, offenbar muss ein Esprit weiß sein. Und Silber ist die Un-Farbe, die jedem steht – egal, wie er aussieht. Mit Silber macht man nichts falsch. Hinter beiden Farben für den Esprit stehen weder Mut noch Geschmack, sondern nur Mainstream. Beide sind aber dankbar für die Bedruckungen in mattem Schwarz, welche die Karosserie rundum zieren und vorbildlich ausgeführt sind, und bei beiden kommen auch die verchromten Alufelgen von Wolfrace gut zur Geltung. Die Rückleuchten des Esprit Series 1 sind vom Fiat X1/9. Wer hat’s gewusst? An den Vorderkotflügeln erinnert Maxichamps per Druck an das Logo „designed by Giugiaro“, aber an der Front, oberhalb des „Lotus“-Schriftzugs, fehlt das runde Markenzeichen. Dafür ist die Schriftzug-Bedruckung auf der Heckklappe komplett: „Lotus“ sowie die ruhmreiche Plakette, auf der Lotus an seine sechs Konstrukteurs-Weltmeisterschaftstitel zwischen 1958 und 1973 erinnert. Das ist eine Meisterleistung der Drucktechnik, winzig klein, doch mit der Lupe faltenfrei zu lesen (zumindest dann, wenn man weiß, was dort steht). Was Maxichamps allerdings nicht behoben hat und worunter schon das Minichamps-Modell anno 2004 litt, ist eine falsche Gravur im Frontbereich. Minichamps hat beim Straßenmodell eine Längsgravur zwischen den Scheinwerferklappen angebracht, die nur bei der U-Boot-Version im Film Sinn ergibt. Denn beim U-Boot öffnet sich hier eine Klappe, aus der Harpunen abgeschossen werden können. Die Straßenversion hat allerdings kein Harpunen-Depot.

afs

Steckbrief

Maxichamps 135220 Lotus Esprit S1 1977 weiß und 135121 dito silber. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.