Den Stern stets im Blick
W123 und W124. Die letzten „richtigen Mercedes“, die letzte Mercedes-Klasse, bei der Ingenieure und nicht Controler das Sagen hatten. So bezeichnen Fans ihre Objekte der Begierde. Während die 18er auf den Norev-W124 warten, werden die 43er von Maxichamps mit Limousine und T-Modell bedient. Und den W123 gibt es neu als Limousine und Coupé.
Je nach Typ zwischen 40 und 50 Euro kostet ein Mercedes-Stern für die Kühlerhaube. Mercedes-Fahrer wollen den aufgerichteten Stern sehen, sofern ihr Wagen über einen solchen verfügt. Sie ärgern sich über stehen gebliebene Stummel, wenn der Stern von Vandalen oder Neidern abgebrochen und neben dem Auto in den Straßendreck geworfen wurde. Das ist nicht nur Sachbeschädigung. Das hat Symbolkraft! Ein abgebrochener Stern greift den Eigentümer persönlich an. Mercedes-Fahrer ohne Garage wissen auswendig, wie oft sie ihren Stern bereits haben ersetzen lassen müssen. Manche entscheiden sich für eine Plakette anstelle des Sterns. Diese Resignierten zahlen einmalig 35 Euro. Danach fahren sie nie mehr dem Stern hinterher, den aus der Fahrerposition zu sehen sie gewohnt waren. In den Mercedes-Niederlassungen werden neue Sterne meist kostenlos eingebaut. Mercedes will nicht, dass die Autos ohne Stern mit traurigen Stummelstielen herumfahren.
Heute sind viele Mercedes, auch bürgerliche Limousinen, mit so genannten SL-Grills unterwegs, der Stern im Grill und nicht mehr als Skulptur auf der Haube. Die Minichamps-Neuheiten fahren ihn alle noch stolz auf der Haube sitzend spazieren. „Richtige Mercedes“, sagen die Fans, die letzten „richtigen Mercedes“. Maxichamps bringt ein ganzes Bündel an W123- und W124-Typen.
Speedline- und Barockfelgen
Die beiden W123, Limousine und Coupé, kommen einheitlich mit den Fuchs-Barockfelgen, die W124 tragen Speedline-Felgen an den Füßen, nicht die weit populäreren Gullideckel-Alus. Maxi- = Minichamps hat auch anderes im Angebot, für den W123 wären Stahlfelgen mit in Wagenfarbe lackierten Radkappen denkbar, für den W124 die Gullideckelfelgen. So manche, originale Minichamps-Version trug die Kanaldeckel und so mancher originale W123 die Radkappenfelgen. Den W124 machte Minichamps zwei Mal, zunächst mit zu öffnenden Hauben, dann ohne dieses Feature – nach der Erkenntnis, dass dies nicht zum einheitlichen Erscheinungsbild moderner Modellautos passe (nur BMW bestand auf zu öffnende Hauben bei seinen Industriemodellen). Die W124 mit zu öffnenden Hauben werden nicht wieder aufgelegt, nur die neuen Versionen, also sealed. Neu sind W123 als Limousine und Coupé sowie W124 als Limousine und T-Modell.
Der 230 E W123 stellt die Ursprungsversion bis Modelljahr 1982 dar, also mit Doppelrundscheinwerfern („Ochsenaugen“), das W123 Coupé (also: C123) verfügt über keinen Heckschriftzug, und Breitbandscheinwerfer sowie Chromleisten unter den Rückleuchten trugen alle Versionen. Kenner identifizieren anhand der Auspuffendrohre, ob es sich um einen Vier- oder Sechszylinder handelt. Das Modell hat eines, ist also ein 230 C oder 230 CE. Lackierung der beiden Coupés: Petrolmetallic 877, das Gelb dürfte Gelb 624 sein. Sehr außergewöhnlich, damals weniger als heute. Im Automarkt des Jahres 2023 kommt Gelb auf gerade mal drei Prozent. Die beiden Limousinen Sandbeige 444 und Champagnermetallic 473. Minichamps-Modelle werden in exakten Werksfarben lackiert, bei Maxichamps-Miniaturen sind es nur angenäherte Töne, weshalb die genaue Bestimmung stets etwas schwierig ist.
Gleich zwei Modellpflegen erlebte der W124, das Maxichamps-Modell stellt die mittlere Version dar, also „Mopf 1“ (im Daimler-Benz-Jargon), das Modell zwischen 1990 und 1993: Die Flankenschutzleiste fiel weg. Statt ihrer montierte Daimler-Benz glatte Seitenverkleidungen, die farblich mit der Lackierung harmonierten und seidenmatt schienen, ebenso wie die modifizierten Bug- und Heckschürzen mit spoilerartigem unterem Abschluss. Zum Modelljahr 1994 wurde dann die E-Klasse geboren und der W124 erhielt einen Plakettengrill, der Stern nicht mehr auf dem Grill, sondern auf der Haube. Die Farben: Das T-Modell (S124) in Silber- und in Schwarzmetallic, die Kontrastfarbe jeweils Altograu, die Limousine wohl Rubinrotmetallic 572 und Nauticblau 929.
afs
Steckbrief:
Maxichamps 032204 Mercedes 230E W123 1980 beige, 032205 dito beigemetallic, 032222 Mercedes 230 C C123 Coupé 1977 gelb, 032224 dito petrolmetallic, 037005 Mercedes 230E W124 1990 rotmetallic, 037006 dito dunkelblaumetallic, 037012 Mercedes 230 TE S124 1990 schwarzmetallic, 037014 dito silber. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.