Daytona mit vier Türen
Ein epochales Automobil, der Rover SD1, wenngleich aus guten Gründen umstritten. Kein Kompromiss: Man liebt ihn oder man hasst ihn, ähnlich wie den essenziell gleichen Citroën CX. Aber im Unterschied zum CX wurde der Rover SD1 von den Modellherstellern in 1:43 schwer vernachlässigt. Zu seinen Lebzeiten gab es nur den einfach gehaltenen aber schwierig zu bauenden Plastikbausatz von Heller (mit dem wir uns alle herumschlugen, um überhaupt einen SD1 in die Vitrinen stellen zu können). Dann, als er zum Klassiker zu reifen begann, kam Vanguards 2004 mit dem ersten Zinkdruckguss-43er, Minichamps folgte 2013, Ixo 2016. Alle machen die 1982er Faceliftvariante, den potenten Vitesse, nur Heller interpretierte die Urversion von 1976. Auf einen solchen ursprünglichen Rover SD1 aus den späten 70ern als Zinkdruckgussmodell warten wir bis heute.
Die drei Vitesse von Vanguards, Minichamps und Ixo sind allesamt gut gelungen. Eine Entscheidung zugunsten des einen oder anderen ist schwierig. Es ist eben eine Frage der Verfügbarkeit. Verfügbar ist nun ein Maxichamps-Modell in zwei Farben, die Reedition der Minichamps-Miniatur. Absolut sportlich ist Sebring Red, edel wirkt Midas Gold Metallic. Die zweite SD1-Generation war mehr als ein Facelift und ging mit dem Wechsel der Produktionsstätte von Solihull nach Cowley einher. Der Vitesse als Spitzenmodell mit elektronischer Benzineinspritzung und 193 PS (3,5-Liter-V8) war ausschließlich handgeschaltet, als Automatikversion gab es den luxuriösen Vanden Plas EFi. Der Vitesse hingegen war sportlich ausgelegt (auch hier Parallelen zum Citroën CX, sportlich der GTI, luxuriös der Pallas), bespoilert, 15-Zoll-Alus im damals angesagten Wabendesign (à la BBS), Tieferlegung. Zum Vitesse gehört auch ein seitlicher, breiter Klebestreifen mit „Vitesse“-Schriftzug im Negativ-Design, auf den Maxichamps verzichtet. Nun wollen wir unterstellen, dass dieser Streifen mit Schriftzug auf Wunsch seriöser Kunden auch weggelassen werden konnte.
Mini- = Maxichamps schuf einen bemerkenswert schönen Rover, dessen Linienführung, Dimensionen und Proportionen tadellos sind und dessen Details begeistern. Vor allem die feinen Druckwerke sind bemerkenswert, so der „Rover“-Schriftzug an der C-Säule oder das Logo auf der Motorhaube. Schön auch die akkuraten, mehrfarbigen Heckleuchten, die Alus sind vorbildlich, auf dem linken Vorderkotflügel ein Antennensockel als separates Formteil. Der Rover Vitesse ist ein zeitgeistiger, sportlicher Luxusliner und seine 1:43-Wiedergabe von Maxichamps ist eine echte Bereicherung.
afs
Modellfotos: bat
Steckbrief:
Maxichamps 138500 Rover SD1 3500 V8 Vitesse 1982 goldmetallic und 138501 dito rot. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP je 37,95 Euro.
