Operation Biber
Hochleistungslimousine, 510 PS im Dreier: Der M3-Fan bekommt einen Adrenalinschub, wenn er einen BMW M3 Competition erblickt. Dann spricht er Benzin. Er braucht einen Minichamps M3. Minichamps macht ihm Freude: der M3 Competition nun in Torontorot Metallic und Alpinweiß. Und ganz viele Adrenalin-BMWs in der Pipeline.
Verglichen mit früheren Zeiten, mit den 90er und auch noch den 2000er Jahren, ist die Abteilung „1:43 Straßenfahrzeuge“ im aktuellen Minichamps-Katalog jämmerlich klein. Sie umfasst ganze acht von 210 Seiten und beschränkt sich auf drei Vorbildhersteller. Eigentlich nur zwei, Porsche und BMW. Denn die drei Audi RS6 im neuen Katalog kann man fast schon vernachlässigen. Minichamps ist Porsche und Minichamps kann Porsche, das wissen wir. Aber Minichamps startet nun auch eine „Operation Biber“. So wollen wir, etwas sarkastisch, die BMW-Offensive nennen. Lauter aktuelle BMW, lauter „Biberfressen“, wie das momentane BMW-Design von den Fans der Marke despektierlich genannt wird. Wer BMW wohl gesonnen ist, beklagt eher kleinlaut, die aktuelle Formensprache bediene wohl eher den chinesischen als den deutschen (oder gar bayerischen) Geschmack.
Jedenfalls finden wir im Katalog neben den bekannten Versionen des M2 (F87) von 2020 die neue M2-Generation G87 seit 2023, noch als Prototyp abgebildet, neu sind der M3 CS der Baureihe G80 seit 2021 und Farbvarianten des M3 Competition G80. Der bereits ausgelieferte M4 (Typ G82) wird vom M4 CSL ergänzt, und völlig neu sind die BMW-Modelle iX (i20), ein Elektro-SUV seit 2021, XM (G09, ein in den USA gebautes SUV seit 2022), i4 (G26 seit 2021), i5 (die Elektroversion der 5er-Reihe G60 seit 2023) und i7 (der Elektro-7er G70 seit 2022). BMW wird also im bevorstehenden Minichamps-Modelljahr gut bedient.
Den Anfang macht nun der M3 in den beiden Farben Torontorot Metallic und Alpinweiß, nur Farbvarianten des Modells, das bereits im Dezember 2022 erstmals erschienen ist und laut Katalog noch in Graumetallic aussteht. Facharbeiter sind die hauptsächliche Klientel der BMW-M3- und -M4-Modelle. Das war schon immer so, seit dem ersten M3, dem E30. BMW selbst stellte seinerzeit Untersuchungen zu den Käuferschichten an und kam zu diesem Ergebnis. Heute unterscheidet BMW zwischen dem M3, der ein Viertürer ist, und dem M4, der ein Coupé ist, doch beider Technik ist identisch. Das sind die Lieblingsspielzeuge junger, autobegeisterter Männer, sie sind auch ihr Lieblingsgesprächsthema, und stets schwingen Adrenalin und Testosteron mit, wenn es um den M3 geht – an der Tanke, wo man sich trifft, am Arbeitsplatz, bei Markentreffen, auf dem sonntäglich verwaisten Ikea-Parkplatz, wo es nach Reifenabrieb und Quarter Mile riecht, in der Werkstatt, wo keine Kolben mehr geschmiedet werden, sondern Chiptuning betrieben wird, bei innerstädtischen Beschleunigungsrennen oder nachts auf der leeren Autobahn. Immer Adrenalin und Testosteron, wenn’s um den M3 geht. Ein M3 hat 480 PS, und in der Competition-Version sind es 510. Diese Zahl löst noch mehr Adrenalin und Testosteron aus, das wünscht sich der Facharbeiter, das bietet ihm Minichamps.
Die Modelle erfüllen alle Erwartungen, vom Scheitel bis zur Sohle, von der „Biberfresse“ bis zu den vier Auspuffrohren sind das perfekte Miniaturen. Dass die Formen korrekt sind und die Autos perfekt wiedergeben, darf vorausgesetzt werden. Alles andere wäre schändlich. Sehr schön umgesetzt wird das Carbon, flächig am Dach, kleinteilig beispielsweise am Heckspoiler, und das ist in 1:43 schon eine andere Herausforderung als in 1:18. Richtig gehend prächtig sind die Felgen, die wir in dieser Machart auch in 1:18 loben würden. Der M3 trägt den Radtypus 825M, bunte Bremssättel sucht man hinter den Felgen vergebens. Die Leuchten brillieren durch Tiefe und konturengenaue Einfärbung, ganz klasse gemacht. Die Innenräume sind schwarz. Das sind sie bei derartigen Fahrzeugen nun mal.
afs
Steckbrief:
Minichamps 020204 BMW M3 Competition (G80) 2021 weiß und 020205 dito rotmettallic. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. Auflage je 336 Exemplare. UVP je 57,50 Euro.