KARR versus KITT
KARR folgt auf KITT. Das ist logisch, konsequent und nötig. Das ist in „Knight Rider“ so und das ist bei Norev so. Am 8. Januar 2025 stellte Caramini-online die KITT-Version des ’82 Pontiac Firebird Transam vor, nun die KARR-Version. Bis auf die Lackierung gleichen die Modelle einander wie ein Ei dem anderen, und auch die Lackierung zeigt nicht allzu viele Unterschiede. Schwarz sind sie beide, KITT komplett schwarz, KARR trägt die Karosserieunterseite inklusive der Kotflügelausschnitte in Silbermetallic sowie helle statt schwarzer Sitzmöbel. Außerdem, ganz wichtig für die Fans, bei KITT leuchtet der Scanner in der Front rot, bei KITT bernsteinfarben – was Norev berücksichtigte.
KITT ist bekannt, der Pontiac als des Protagonisten Michael Knights selbst fahrenden, sprechenden, denkenden und fühlenden Autos im Kampf für Recht und Gesetz. Sofern man KITT als „Figur“ in der TV-Serie sehen möchte, ist KARR eine Nebenfigur und gleichzeitig ein Gegenspieler. Er basiert auf dem gleichen Wagen, dem ’82er Firebird Transam, und sieht bis auf die Zweifarbenlackierung gleich aus, war in der Erzählung aber anders programmiert, nämlich nicht auf den Schutz des menschlichen Lebens, sondern zur Selbsterhaltung. Das denkende Auto verhielt sich deshalb egoistisch, rücksichtslos, berechnend und bösartig, weswegen es zugunsten des „guten“ KITT außer Betrieb genommen wurde. Nach der Deaktivierung kam KARR ins Museum, wurde dort aber im Zuge von Abrissarbeiten versehentlich wieder aktiviert und fiel – wie sollte es anders sein – in die Hände von Kriminellen. Darüber hinaus entwickelte KARR eigenständige Rachegelüste gegenüber seinem Schöpfer, weil er deaktiviert worden war, und vor allem gegenüber KITT, den er als Rivalen sah. In der TV-Serie gelingt es Michael Knight, KARR zu stellen und zu vernichten. Aber weil US-Drehbücher gerne sehr absurd sind, taucht KARR trotzdem ein zweites Mal quicklebendig wieder auf. Es kommt zum finalen Showdown, das Gute siegt (natürlich!) und KARR wurde endgültig zerstört.
Die KITT- und KARR-Modelle von Norev sind also bis auf die dem Vorbild geschuldeten Detailunterschiede identisch, gut geformte 43er im untersten Preissegment, denen man ihren Preis tatsächlich nur an den angegossenen Außenspiegeln ansieht. Ganz leckere Autochen zum Taschengeldpreis, aber eben in riesigen Stückzahlen gefertigt. Exklusivität gibt’s nicht für zehn Euro. Gute Modellautos gibt’s allerdings auch ganz selten für zehn Euro. Dieses ist eines.
afs


Modellfotos: bat
Steckbrief:
Norev Jet-Car 930001 Pontiac Firebird Transam „KARR“ 1982 schwarz/silber. Fertigmodell Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. UVP 10 Euro.