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News 1:43 Vanguards Ford Mustang VI GT 2019 und Mach 1 2021

Pony-Dressur

Vanguards übt sich nun im Voltigieren und nimmt ein Pony-Car an die Longe. Neu ist der Ford Mustang der sechsten Generation, der zunächst als GT und als Mach 1 erscheint. Die Longenführer haben ganze Arbeit geleistet, das Pony kann sich in allen Disziplinen sehen lassen.

Miniaturen des Retro-Mustang seit 2003, also des Mustang der fünften und sechsten Generation, gibt es vor allem in 1:18 viele, in 1:43 aber nicht. Natürlich Spielzeug, aber gute Modelle existieren vom Mustang V (2004 bis 2014) nur von Minichamps und Ixo, vom Mustang VI (2014 bis 2023) bislang von Norev und Solido und nun auch von Vanguards. Das Solido-Modell ist eher einfach, das Norev-Modell gut, aber nicht mehr lieferbar, und Norev macht derzeit auch wenige Anstalten, seine 1:43-Linie über den Industriemodellsektor hinaus zu pflegen. So hat die Vanguards-Neuheit also weitgehend Alleinstellungsmerkmal.

Für einen selbst ernannten Ponycar-Dompteur ist der 2,3-Liter-Reihenvierzylinder ein absolutes No-Go unter der Haube; der Mustang trägt einen 5-Liter-V8 mit 450 PS, ist also ein Mustang GT. Den gibt das orangefarbene Vanguards-Modell wieder. Darüber rangieren die Typen Bullit und Mach 1 mit 460 sowie die beiden Shelby-Typen mit 533 oder 771 PS. Der zweite der neuen Vanguards-Mustang ist ein Mach 1. Und wir können sicher sein, dass alle denkbaren Versionen in vielen denkbaren Farben folgen werden. Mit dem Mustang VI suchte sich Vanguards ein Vorbild aus, das sich prima variieren lässt. Das ist, wenn man in eine Stahlform für ein Zinkdruckgussmodell investiert, auch nötig. Eine Resineform mag sich bei einer Auflage von 2700 Exemplaren, welche die beiden aktuellen Mustangs aufweisen, amortisieren. Eine Stahlform rechnet sich erst ab ordentlichen fünfstelligen Verkaufszahlen. Vanguards macht den rechtsgelenkten Mustang VI nach dem 2018er Facelift, der Mach 1 ersetzte zum Modelljahr 2021 sowohl den Bullit als auch den Shelby GT350.

Mach 1 klingt nach Düsenjet und bedeutet Schallgeschwindigkeit, rund 1230 km/h. 1969, als die Welt im Jet-Wahn war, kreierte Ford für den Super-Mustang diesen Namen, er wurde ikonisch und kehrte 2021 wieder. Auch die Farbbezeichnung des Vanguards-Modells passt, das Hellgrau heißt Fighter Jet Grey, kombiniert mit mattschwarzen Partien, die durch feine rote Streifen vom Grau abgetrennt sind, dazu ein gutes Felgendahinter mit Brembo-Bremsen, deren Zangen ebenfalls rot erstrahlen. Aus demselben Werkzeug schlüpfte der Mustang GT, trägt aber einen anderen Heckspoiler als der Mach 1, auch die Felgen differieren wie beim Vorbild, die Frontschürze ist anders gestaltet – Vanguards hat gut recherchiert und variiert nicht nur in Sachen Bedruckung und Räder. Das Fury Orange ist auch mit dem Thema Mustang assoziiert: „Fury“ heißt nicht nur „Wut“ und „Aufruhr“ (das natürlich in erster Linie), sondern erinnert natürlich auch an Fury, die legendäre US-TV-Serie um den wilden Mustang namens Fury und seinen Menschen, den neunjährigen Waisenjungen Joey. Und manche denken auch an die Hannoveraner Rockband Fury in the Slaughterhouse, was sehr doppeldeutig ist: Entweder wörtlich „Aufruhr im Schlachthof“ oder eben, etwas interpretativ und politisch unkorrekt, dass der TV-Hengst Fury abgeschlachtet wird.

afs

Da galoppieren sie dann, die Ponys, und versprühen reine Lebensfreude bei den Pony-Dompteuren, den Machos, den Lauten, den Adenalinigen, den Testosteronigen und den Anabolikern. Wer trotz teurer, verbotener Hormonpräparate noch solvent genug ist, um bei der Bank kreditwürdig zu sein, kann einen Mustang leasen. Kostet ungefähr 650 Euro pro Monat bei vier Jahren Laufzeit. Vanguards-Modelle kann man nicht leasen.
Modellfotos: bat

Steckbrief:

Vanguards VA15501 Ford Mustang VI Mach 1 2021 mittelgrau und VA15502 Ford Mustang VI 5.0 V8 GT 2019 orange. Fertigmodelle Zinkdruckguss, Maßstab 1:43. Auflage 1200 (GT) bzw.1500 (Mach 1) Exemplare. UVP je 34,95 Euro.