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News 1:87 Brekina Europäische Busse und Lastwagen

Ganz arg bunt

Ein erster Bericht über die Brekina-Neuheiten des Herbstes beschäftigt sich mit einem Stadtbus und einigen Lastwagen nach europäischen Vorbildern. In weiteren Artikel wird Caramini-Online die neuen Personenwagen und US-Modelle zeigen. So geht Ihnen auch über die Feiertage der Lesestoff nicht aus.

Ein klasse Modell mit toller Bedruckung. Brekina kann Bus. Diesmal nach einem weiteren Vorbild aus Italien, dem Fiat 418 AL Linienbus. Die Farbgebung und Beschriftung deuten auf einen Informationsbus mit Ticketverkauf hin, dem sein Schicksal wohl gesonnen war: Dadurch entging er der Verschrottung.
Modellfotos: kr

Der zweite Omnibusmodellausflug auf den Stiefel im Mittelmeer: Eine neue Brekina-Busminiatur aus Italien, der Fiat 418 AL Stadtbus, nach dem Modell des Fiat 308/3 Interurbano. Die bis zum Beginn der 70er-Jahre von Fiat Veicoli Industriale hergestellten Busse stammten konstruktiv aus den frühen 60ern und waren demnach vollkommen veraltet. So entstanden zwei neue Bauserien, der mittelgroße Fiat 418 und der größere 421 für den Einsatz in Großstädten. Wenden wir uns dem Fiat 418 AL zu, dem Vorbild des neuen Brekina-Modells. Das Fahrzeug litt unter einer begrenzten Fahrgastkapazität, denn es besaß als größtes der Baureihe eine Länge von nur elf Metern. Es gab den Fiat 418 AL mit zwei oder drei Falttüren (das Brekina-Modell besitzt drei), seine Inneneinrichtung war für den Stadt- und Vorstadtverkehr ausgelegt, wenige Sitzplätze, dafür viele Stehplätze. Der Bus war in allen größeren Städten Italiens im Einsatz, von den ungefähr 6800 gebauten Linienbussen fuhren allein in Rom 681 Einheiten. Angetrieben wurden die Fiat 418 AL von einem im mittleren Bereich angeordneten Unterflurmotor mit 183 bis 194 PS. Neben der Produktion im eigenen Werk in Cameri in der Provinz Novara übernahmen auch externe Karosseriefirmen den Aufbau der Fahrzeuge, unter anderem Autodromo, Menarini. Breda, Minerva und Macchi. Während das Modell in Orange mit silberfarbenen Falttüren neutral gehalten ist und deshalb sehr universell eingesetzt werden kann, stammte das Vorbild des in Regenbogenfarben lackierten Busmodells aus Rom. Die dortige ATAC SpA ist ein staatliches Unternehmen, das den Großteil des öffentlichen Nahverkehrs in der italienischen Hauptstadt betreibt und verwaltet. Obwohl eine Quelle behauptet, das Fahrzeug mit der Wagennummer 4200 (Brekina-Vorbild) sei verschrottet worden, muss es offenkundig überlebt haben und zu einem fahrenden Informationsbus mit Ticketverkauf umgebaut worden sein.

Rechts eine neutrale Version, die universell eingesetzt oder auch selbst beschriftet werden kann. Viele Originalfahrzeuge waren derart lackiert. Und links der Bunte, dessen Regenbogenfarben rein gar nichts mit deren heutiger Bedeutung zu tun haben.
Die Frontgestaltung beweist, zu welchen Höchstleistungen Brekina fähig ist. Feinste Gravuren, exakte farbliche Absetzungen der schwarzen Flächen und montierte Scheibenwischer – was will der Sammler mehr!?

Steckbrief:

Brekina 59950 Fiat 418 AL Stadtbus 1972. Aufbau orange. IA braun. Türen silbermetallic. UVP 34,95 €. 59953 dito „ATAC“. Aufbau mit Regenbogendesign bedruckt. Wagennummer 4200. UVP 36,95 €. Beiliegende Seitenspiegel.

Brekina baut sein Sortiment an klassischen deutschen Lastwagentypen beständig aus. Nach dem Magirus TE 235 D folgt nun der Henschel, später Hanomag-Henschel der Baureihen F 161 bis F 261 (16 bis 22 Tonnen). Brekina liefert das Modell in mehreren Varianten aus, als Henschel F 161 S Sattelzug mit zweiachsiger Zugmaschine sowie als Hanomag-Henschel F 161 S Solozugmaschine, ebenfalls zweiachsig, und in dreiachsiger Ausführung als F 221 S. Die interne Baureihenbezeichnung der Rheinstahl Henschel AG lautete 504, vorgestellt auf der IAA 1967. Das neu gestaltete, kippbare  Fahrerhaus zeigte im Vergleich zum Vorgängermodell eine glatte Front mit tief heruntergezogener Frontscheibe und höherem Dach (Design: Louis L. Lepoix). Das Fahrzeug wurde als Pritschenwagen, Sattelzugmaschine, Kipper, Betonmischer und auch nur als Fahrgestell angeboten. Nach dem Zusammenschluss von Hanomag und Henschel zu Hanomag-Henschel (mit einer Mehrheitsbeteiligung von Daimler-Benz) verschwand der Henschel-Stern an der Front, nur noch der Schriftzug „Hanomag-Henschel“ zeigte sich über dem Kühlergrill. Im Jahr 1974 ließ Daimler-Benz die Marke Hanomag-Henschel verschwinden.

Zwei Modelle mit Hanomag-Henschel-Beschriftung, also nach der Fusion, einmal als zweiachsige Sattelzugmaschine und zum anderen als Sattelzug mit dreiachsiger Zugmaschine, natürlich in den Farben der Spedition Union-Transport. Trotz der Schlichtheit ungemein attraktiv.
Für die niederländische Spedition G&G fährt der Henschel F 161 S mit zweiachsiger Zugmaschine und transportiert  Eisenbahnschienen. Die Beschriftung an der Front weist ihn als ein Fahrzeug vor dem Firmenzusammenschluss aus.

Steckbrief:

Brekina 82250 Hanomag-Henschel F 161 S Zugmaschine 1969. FH oben hellgrau, unten graublau. UVP 24,95 €.  82251 Hanomag-Henschel  F 221 S Koffer-Sattelzug „Union Transport“ 1969. FH oben rot, unten schwarz, Dach weiß. Koffer rot mit weißem Dach. 82264 Henschel F 161 S Rungenpritschen-Sattelzug mit Eisenbahnschienen-Ladegut „G&G“ 1967. FH blau mit weißem Dach. Rungenpritsche grau. Jeweils beiliegende Seitenspiegel. UVP jeweils 39,95 €.

In der DDR gab es ganz besondere Fahrzeuge zum Transport des leckeren Gerstensaftes. Zugfahrzeug der Biertank-Sattelzüge waren natürlich IFA W50 L/S Sattelzugmaschinen, der Standard-Lastwagen in der DDR mit 57.1789 gebauten Exemplaren. In den Kofferaufbauten waren fünf Biertanks platziert, die von der Beifahrerseite zum Entleeren über Türen zugänglich waren. Befüllt wurden die Biertanks über Öffnungen im Kofferdach. So konnten die Brauereien ihr Bier zu den Gaststätten und anderen Großabnehmern liefern. Brekina hat die Biertank-Kofferaufbauten sehr fein graviert. Aufgrund der vielen Sicken entstand die Beschriftung als Nassschiebebilder, die sich perfekt der Struktur der Seitenflächen anpassen.

Diese Art des Bier-Transports gab es nur in der DDR. Auf den ersten Blick sieht das Fahrzeug wie ein normaler Koffersattelzug aus. Aber der Inhalt macht den Unterschied. Prost.
Deutlich sind die Türen zum Öffnen des Aufbaus erkennbar. Dahinter verbergen sich die Armaturen zum Entleeren der Tanks. Die Beschriftung ist ein Nassschiebebild, das sich den vielen Sicken bestens anpasst.

Steckbrief:

Brekina 71213 IFA W 50 L/S Biertank-Sattelzug „Radeberger Pilsener“ 1965. FH rot. Biertankaufbau weiß. 71214 dito. „Wernesgrüner Pils“. FH grün mit weißem Dach. Jeweils beiliegende Seitenspiegel. UVP jeweils 29,95 €.

Das bekannte MAN-F7-Fahrerhaus ist nicht von MAN, sondern eine Saviem-Entwicklung, 1967 erschienen, und MAN klinkte sich ein. MAN nutzte das Fahrerhaus und belieferte Saviem dafür mit passenden Schwerlastachsen. Dies macht sich Brekina jetzt zunutze und liefert sein MAN F7 Fahrerhaus auch als Saviem SM 300 aus. Um das Modell realisieren zu können, entstand ein Kühlergrill ohne „MAN“-Logo. In den Farben der französischen Spedition Calberson wirkt der Miniaturlastwagen besonders attraktiv. kr

Calberson geht immer. Die Farbgebung dieser französischen Spedition ist einfach klasse. Brekina setzt hier einen Saviem SM 300 als Zugfahrzeug ein, dessen Kabine auch von MAN (und Roman und Rába) genutzt wurde.

Steckbrief:

Brekina 78155 Saviem SM 300 Koffer-Sattelzug „Calberson“ (1970). FH und Koffer oben schwarz, unten goldgelb. Beiliegende Seitenspiegel. UVP 37,95 €.