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News 1:87 Herpa Citroën 2CV mit Queue

Der Queue: Ente mit Bürzel

Die Ente gehört zu den Herpa-Urgesteinen; die Modellautoserie erschien 1978 und der Citroën 2CV folgte bereits 1979, ist also 46 Jahre alt. 2015 überarbeitete Herpa seinen kleinen Dauerbrenner und brachte ihn zusätzlich mit angehängtem Kofferraum, dem so genannten Queue. Genau so kommt die Ente nun neu in Mimosengelb.

Die Farbe knallt so richtig. Das ist Jaune Mimosa AC333, ein intensives Gelb, bei Citroën recht kurzlebig auf der Farbpalette von September 1978 bis Juli 1980. Immerhin erlangte die Farbe weltweite Berühmtheit, denn die Ente im James-Bond-Film „For your Eyes only“ war ebenfalls Mimosengelb. Aber das Gelb ist weniger das, womit wir uns beschäftigen wollen. Es ist vielmehr der Queue.

Der Queue ist eine Kofferraumvergrößerung für den 2CV. Es handelt sich sozusagen um einen angehängten Kasten, der als sich nach oben öffnender Deckel die originale Kofferraumklappe behält, also von oben beladen wird. Viel Spaß beim Wuppen! Es gibt selbst gefertigte und industriell gefertigte Queues, und sie sind aus unterschiedlichem Material. „Queue“ ist also eine Bezeichnung für ein Genre, nicht für ein Produkt eines spezifischen Herstellers.

Je nach Anspruch kann der Enten-Fahrer einen Queue aus GfK, Aluminium oder Nirosta-Stahl erwerben. Manche basteln sich so etwas auch selber, dann aus Blech. Manche schreinern es sich aus Holz. Wer ein gewiefter Bastler ist, hat eine klappbare Rückwand am Queue, sodass es einen Zugang zum Enteninnenraum gibt. Wenn dann die Rücksitzbank ausgebaut ist, kann man sogar (unbequem) in der Ente liegen und die Füße im Queue unterbringen. Und dann gibt es noch jene, die allen Ernstes behaupten, ein Queue wirke wie ein Heckspoiler oder eine Abrisskante, verändere den cw-Wert und mache die Ente auf der Autobahn schneller.

Citroën hat dafür eine Homologation erteilt. Denn letztlich gibt es zwei Arten von Queue-Befestigung: Wird er nur eingesteckt und/oder mit Flügelmuttern befestigt und ist ohne Werkzeug demontierbar, so gilt er als Ladung und interessiert die Behörden nicht. Ist er allerdings fest montiert, so wird er Bestandteil des Fahrzeugs und muss eingetragen werden, weil sich dadurch die Außenlänge der Ente vergrößert. Dafür braucht es die Homologation, also eine Typgenehmigung. Konstruktiv ist der Queue in der Nachfolge der „Malles bombées“ zu sehen. Das waren Austausch-Kofferraumdeckel, die nach außen gewölbt, also bombiert, waren zur Vergrößerung des Kofferraumvolumens. Sie wurden von Citroën selbst oder von externen Zubehörherstellern in den 50er und 60er Jahren angeboten.

Ein bisschen merkwürdig ist das Wort „Queue“, was übersetzt Billardstock (also: Kö) heißt. Im Zusammenhang mit der Enten-Kofferraumvergrößerung versteht das in Frankreich kein Aas – so wenig ein Franzose versteht, wenn ein Deutscher seinen 2CV „Ente“ nennt und das ins Französische übersetzt (le Canard“). „Queue“ für den Entenbürzel ist also genauso französisch wie „Handy“ englisch ist – nämlich gar nicht. Die Franzosen kennen die Kofferraumvergrößerung natürlich auch, aber sie sprechen ganz profan vom „Coffre“.

afs

Im Original eingehängt oder angeschraubt, bei Herpa ein Bestandteil der Karosserieform: 2CV mit Queue in neuer Farbe Jaune Mimosa, das halb aufgerollte Verdeck in Karosseriefarbe, wie das Ende der 70er Jahre üblich war, dazu typgerechte Felgen mit Gummireifen. Der Kühlergrill ist teilverchromt, das Chassis und somit die Stoßstangen sind silbern.
Modellfotos: bat
Was sich so alles ansammelt… Ohne dezidiert die Ente von Herpa zu sammeln, ergibt sich in 46 Jahren ganz von selbst eine größere Menge unterschiedlicher Versionen des französischen Herpa-Gewatschels.

Steckbrief:

Herpa 027632-006 Citroën 2CV mit Queue Mimosengelb. Fertigmodell Kunststoff, Maßstab 1:87. UVP 17,95 Euro.